titre | Pont de l'Europe, Kehl, Baden Baden |
sous_titre | |
video | 0021FN0005_1 |
dateDebut | 1961 |
dateFin | 1961 |
annee | 1,961 |
duree | 85 |
genre | Film amateur |
format_original | 9,5 mm |
coloration | Noir_et_blanc |
son | Muet |
langue | |
realisateurs | Breesé, Gilbert |
droits | |
lieuTournage | 48.76067, 8.24039 |
fonds | Breesé |
pieces_jointes | |
evenements_filmes_ou_en_lien | |
personnages_identifies | |
lieux_ou_monuments | Kehl • Baden Baden |
etat | Non-Non |
institution_dorigine | MIRA |
thematique | Borders • The Rhine, cross-border symbol • Cross-border tourism |
idSupport | 0021FN0005 |
timecode | 0 |
apercu | |
resumefr | Gilbert Breesé filme un moment passé à Kehl et à Baden Baden avec son épouse en 1961. |
resumede | Ein kurzer Ausflug von Familie Breesé nach Baden-Baden mit Stopp in Kehl. |
resumeen | A short trip from the Breesé family to Baden-Baden with a stop in Kehl. |
descriptionfr | |
descriptionde | |
descriptionen | |
contextefr | |
contextede | In diesem kurzen Amateurfilm hat Gilbert Breesé aus Strasbourg 1961 einen Ausflug mit seiner Frau nach Baden-Baden dokumentiert. Auf dem Weg dorthin machen sie einen Stopp in Kehl, wo kurz vorher die Europabrücke eröffnet wurde. Die ersten paar Sekunden zeigen, wie Frau Breesé im Sommerkleid über die Europabrücke läuft. Außerdem werden in Kehl der Bahnhof und eine Straßenkreuzung gezeigt. Es folgen Bilder aus Baden-Baden und seinen Sehenswürdigkeiten, bei denen das Ehepaar Breesé abwechselnd selbst im Bild zu sehen ist.
[[Fichier:Brücke Kehl 1 Landesarchiv Baden-Wuerttemberg Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 060580 Bild 1 (5-813806-1) (2).jpg|vignette|Die Brücke in Kehl verbindet bis heute Deutschland und Frankreich (Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 060580 / Fotograf: Willy Pragher)]]
Die Aufnahmen wurden mit einer 9,5-mm-Kamera der Firma Charles Pathé gedreht, deren Technik schon 1922 in Frankreich auf den Markt kam. Die Perforation befindet sich in der Mitte zwischen den einzelnen Bildern statt an den Seiten, so dass die ganze Breite des Films genutzt werden konnte. Der 9,5-mm-Film war im Vergleich zum gängigen Nitrofilm schwer brennbar, was die Sicherheit für den Nutzer erhöhte.
Es gab bereits seit 1388 eine Brücke über den Rhein, die Strasburg und Kehl verbunden hat. Die Brücke wurde als ‚Lange Bruck‘ bezeichnet und wurde mehrmals zerstört und wieder neu errichtet. Erst im Jahre 1897 wurde sie durch die erste moderne Straßenbrücke am Oberrhein ersetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging das gesamte Bauwerk gemäß dem Versailler Vertrag in den Besitz Frankreichs über. Französische Truppen haben am 12. Oktober 1939 den westlichen Strompfeiler gesprengt. Im November 1944 sprengten deutsche Truppen zwei weitere Strompfeiler. Im April 1945 erbauten französische Pioniereinheiten eine Pontonbrücke, die später durch eine Holzbrücke ersetzt wurde. Ein Sicherheitsrisiko war das komplett fehlende Geländer. Deswegen stürzten immer wieder Autos in den Rhein. Bereits nach drei Jahren bekam die Brücke schwere Schäden, da frisches Holz verwendet worden war. Aus diesen Gründen wurde am 2.4.1951 der Bau einer neuen Brücke zwischen Frankreich und Deutschland vertraglich vereinbart. Deutschland übernahm alleine die Kosten von 6,5 Mio. DM. Am 23.9.1960 wurde die Brücke als Zeichen der europäischen Einigung mit dem Namen Europabrücke eingeweiht ein Sinnbild der deutsch-französischen Versöhnung und für das zusammenwachsende Europa.
[[Fichier:Brücke Kehl Eröffnung Landesarchiv Baden-Wuerttemberg Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 063639 Bild 1 (5-503693-1) (2).jpg|vignette|Die Eröffnung der Brücke stand im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft (Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 063639, Fotograf: Willy Pragher)]]
Die Fahrt der Breesés von Kehl nach Baden-Baden kann mit Auto, Bus oder Zug erfolgt sein. Da die erste Sequenz den alten Stadtbahnhof Baden-Oos zeigt, haben sie vermutlich Bus oder Bahn genommen. Auf der Rückseite des Hotelverzeichnisses von 1961 ist eine Karte mit den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abgebildet. Die einmütige Sequenz in Baden-Baden zeigt genau diese Motive. Das Ehepaar Breesé scheint sich an dieser Karte orientiert zu haben bei ihrem Spaziergang durch die Stadt.
Im Film zu sehen ist die Klosterschule vom Heiligen Grab, die 1670 eröffnet wurde. Nach der Zerstörung durch französische Truppen kehrten die Schwestern erst im Jahr 1700 in das Kloster zurück, denn die Kirche war erhalten geblieben. Nach bewegter Geschichte wurde sie 1952 als Progymnasium staatlich anerkannt. Seit 1968 ist es ein Vollgymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlicher Ausrichtung. In der Kurstadt wuchs schon früh der Bedarf nach Unterhaltungsräumen und geeigneten Badeanlagen. Schon 1765 wurde ein Promenadenhaus errichtet, das bald den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Das heutige Kurhaus besteht aus einem Casino, Veranstaltungsräumen und einer Gastronomie und wurde von Friedrich Weinbrenner entworfen. Es fanden im Kurhaus immer wieder große Veranstaltungen statt, wie 1961 die Wahl zur Miss Germany oder ein Nähwettbewerb „Wer näht gewinnt" für Amateurschneiderinnen.
[[Fichier:Kurhaus Baden-Baden 2019 Foto Soares Schwandt 2.jpg|vignette|Das Kurhaus Baden-Baden in seiner heutigen Form (Soares/Schwandt)]]
Direkt neben dem Kurhaus befindet sich die Trinkhalle, wo bei Trinkkuren das Thermalwasser der Friedrichsquelle und der Nürtingen Heinrichsquelle ausgeschenkt wird. Sie wurde 1839-1842 erbaut und befindet sich bis heute im Kurgarten. Die Trinkhalle ist eine offene Wandelhalle mit 14 Wandbildern, die Szenen aus Mythen und Sagen sowie Ausflugsziele in der näheren Umgebung darstellen. Hinter der Trinkhalle befindet sich ein Fußweg zum Michaelsberg und zur Stourdza-Kapelle. Dies ist eine Grabkapelle, die Fürst Mihail Stourdza für seinen verstorbenen Sohn Michael errichtete. Seine Familie hielt sich im Sommer bevorzugt in Baden-Baden auf. 1866 wurde der Fürst zum 17. Ehrenbürger Baden-Badens ernannt. Bis heute dient die Kapelle als rumänisch-orthodoxe Kirche.
Im Film sieht man, wie Gilbert Breesé die Treppen direkt am Josefinenbrunnen hinuntersteigt. Somit ist klar, dass sie die Gönneranlage besucht haben. Die Gönneranlage ist eine öffentliche Gartenanlage im Stil des Neubarock nach 1900. Der Josefinenbrunnen ist das zentrale Element der Anlage. Entworfen wurde er von dem Münchner Bildhauer Joseph Flossmann. Die Figuren des Brunnens sind Personifikationen der Trinkkur und der Badekur.
Zu sehen ist auch kurz ein Gebäude des Südwestfunks (SWF). Er war von 1946 bis 1998 der öffentlich-rechtliche Sender für Baden und Rheinland-Pfalz. 1998 erfolgte die Fusion mit dem Süddeutschen Rundfunk (SDR) zum neuen Sender Südwestrundfunk (SWR). Hauptsitz des SWF war Baden-Baden, von dort wurden Radio- und Fernsehprogramme ausgestrahlt.
Jessica Soares, Kristina Schwandt |
contexteen | In this short amateur film, Gilbert Breesé from Strasbourg documented an excursion to Baden-Baden with his wife in 1961. On the way there they make a stop in Kehl, where the Europabrücke was opened shortly before. The first few seconds show how Ms. Breesé walks across the Europabrücke in a summer dress. In addition, the train station and a crossroad are shown in Kehl. This is followed by pictures from Baden-Baden and its sights, in which the Breesé couple can be seen alternately in the picture. The pictures were shot with a 9.5 mm camera from Charles Pathé, whose technology was launched in France in 1922. The perforation is located in the middle between the individual images instead of on the sides, so that the entire width of the film could be used. The 9.5 mm film was flame-retardant compared to the common nitro film, which increased safety for the user.
[[Fichier:Brücke Kehl 1 Landesarchiv Baden-Wuerttemberg Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 060580 Bild 1 (5-813806-1) (2).jpg|vignette|The Europe bridge in Kehl connects Germany and France till today (Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 060580 / Fotograf: Willy Pragher)]]
There had been a bridge over the Rhine connecting Strasburg and Kehl since 1388. The bridge was called the 'Lange Bruck' and was destroyed and rebuilt several times. It was only in 1897 that it was replaced by the first modern road bridge on the Upper Rhine. After the First World War, the entire structure passed into the possession of the state of France in accordance with the Versailles Treaty. French troops blew up the western river pillar on October 12, 1939. In November 1944, German troops blew up two other river pillars. In April 1945, French pioneer units built a pontoon bridge, which was later replaced by a wooden bridge. The completely missing railing was a security risk. That's why cars kept falling into the Rhine from time to time. The bridge was seriously damaged after only three years because fresh wood had been used. For these reasons, the construction of a new bridge between France and Germany was contractually agreed on April 2nd, 1951. Germany alone took over the costs of DM 6.5 million. On September 23, 1960 the bridge was inaugurated as a symbol of European unification with the name Bridge of Europe, a symbol of Franco-German reconciliation and for Europe growing together.
[[Fichier:Brücke Kehl Eröffnung Landesarchiv Baden-Wuerttemberg Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 063639 Bild 1 (5-503693-1) (2).jpg|vignette|The opening of the bridge was a symbol of the German-French friendship (Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 063639, Fotograf: Willy Pragher)]]
The Breesés can be traveled from Kehl to Baden-Baden by car, bus or train. Since the first sequence shows the old city train station in Baden-Oos, they probably took the bus or train. On the back of the hotel directory from 1961 is a map with the most diverse sights of the city. The unanimous sequence in Baden-Baden shows exactly these motifs. The Breesé couple seems to have followed this map when walking through the city. The film shows the monastery school from the Holy Sepulcher, which was opened in 1670. After being destroyed by French troops, the sisters did not return to the monastery until 1700 because the church had been preserved. After a turbulent history, it was recognized by the state as a grammar school in 1952. Since 1968 it has been a high school with a mathematical and scientific focus.
[[Fichier:Kurhaus Baden-Baden 2019 Foto Soares Schwandt 2.jpg|vignette|Das Kurhaus Baden-Baden in seiner heutigen Form (Soares/Schwandt)]]
In the spa town, the need for entertainment rooms and suitable bathing facilities grew at an early stage. As early as 1765, a promenade house was built, which soon no longer met the requirements. Today's Kurhaus consists of a casino, event rooms and a restaurant and was designed by Friedrich Weinbrenner. Large events always took place in the Kurhaus, such as the 1961 Miss Germany election or a sewing competition "Who sews won" for amateur dressmakers. The drinking hall is located right next to the Kurhaus, where the thermal water from the Friedrichsquelle and Nürtingen Heinrichsquelle is served during drinking cures. It was built in 1839-1842 and is still in the spa garden. The drinking hall is an open convertible hall with 14 murals that depict scenes from myths and legends as well as excursion destinations in the surrounding area. Behind the drinking hall there is a footpath to Michaelsberg and the Stourdza chapel. This is a tomb chapel that Prince Mihail Stourdza built for his late son Michael. His family preferred to stay in Baden-Baden in the summer. In 1866 the prince was appointed the 17th honorary citizen of Baden-Baden. The chapel still serves as the Romanian Orthodox Church.
In the film you can see Gilbert Breesé descending the stairs directly at the Josefinenbrunnen. It is therefore clear that they have visited the patronage facility. The patronage system is a public garden in the neo-baroque style after 1900. The Josefinenbrunnen is the central element of the complex. It was designed by the Munich sculptor Joseph Flossmann. The figures of the fountain are personifications of the drinking cure and the spa cure.
You can also see a building of the Südwestfunk (SWF) for a short time. From 1946 to 1998 it was the public broadcaster for Baden and Rhineland-Palatinate. In 1998 the company merged with the Süddeutscher Rundfunk (SDR) to form the new Südwestrundfunk (SWR) station. The headquarters of the SWF was Baden-Baden, from there radio and television programs were broadcast.
Jessica Soares, Kristina Schwandt |