Valeurs de page pour « Bauarbeiten am Rhein im alten Pionierhafen in Maxau (LFS07453) »

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titreBauarbeiten am Rhein Ölhafen Karlsruhe
sous_titre
videoLFS_007453_Rhein_Pionierhafen
dateDebut1962
dateFin1962
annee1,962
duree465
genreFilm amateur
format_original16 mm
colorationNoir_et_blanc
sonMuet
langue
realisateursBauer,Erich
droitsLFS
lieuTournage49.07132, 8.34042
fonds
pieces_jointes
evenements_filmes_ou_en_lien
personnages_identifies
lieux_ou_monumentsÖlhafen Karlsruhe
etatNon-Non
institution_dorigineHaus des Dokumentarfilms
thematiqueIndustry Natural and transformed landscape
idSupportLFS07453
timecode0
apercu
LFS07453_Bauarbeiten.jpg
resumefr
resumedeAufnahmen vom Bau des Ölhafens in Karlsruhe-Knielingen Anfang der 1960er Jahre durch den Fotografen Erich Bauer.
resumeenFilm of the construction of the oil port in Karlsruhe-Knielingen in the early 1960s by photographer Erich Bauer.
descriptionfr
descriptionde
descriptionen
contextefr
contextedeZunächst ist da die auf den ersten Blick malerische Rheinlandschaft mit den Wäldern im Hintergrund. Oder ist es ein Baggersee? Die Tradition der Landschaftsfotografie steht Pate, wenn der Fotograf Erich Bauer die Gegend am Rhein bei Karlsruhe filmt, um sich so den Bauarbeiten des neuen Ölhafens anzunähern, die Anfang der 1960er stattfanden. Der fotografische Blick und die genaue Komposition der Bilder bestimmt die Filmaufnahmen. Es ist noch nicht der fertige Filme. Szenen werden wiederholt. Immer wieder sind Klappen zu sehen und schlecht belichtetes Material. Es ist das Rohmaterial für einen Imagefilm zum Bau des Ölhafens. Er wurde am 23. April 1963 eröffnet. Gleich die Schrifttafel zu Beginn verweist auf den professionellen Anspruch: „Filmherstellung Erich Bauer, Karlsruhe, Industrie- und Werbefotografie“. Geboren 1908, entstammt Erich Bauer einer Karlsruher Fotografendynastie. Bereits die Urgroßmutter hatte einst den badischen Großherzog Friedrich bei seiner Goldenen Hochzeit abgelichtet, seine Tochter porträtiert heute – wie ehemals der Vater – Familien, Paare, Studenten. Fotograf schon in der dritten Generation, gründete Bauer 1932 das nach seiner Schwester benannte „Atelier Leny“, das er bis 1982 führte. Nach 1933 dokumentierte er den Karlsruher Alltag unter dem NS-Regime. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Wehrmachtsfotograf in Russland eingesetzt, doch während des Fronturlaubs und eines Lazarettaufenthalts entstanden – manches Mal trotz offiziellen Fotografieverbots – auch Aufnahmen in Karlsruhe. In der Nachkriegszeit war Erich Bauer einer der wenigen Fotografen, die die Kriegszerstörung in Karlsruhe und später den Wiederaufbau fotografisch dokumentierten. Das Fotoatelier Bauer etablierte sich insbesondere in der Produkt- und Firmenwerbung und für Imagefilme – auch überregional. Frachtschiffe bewegen sich langsam im Rheinwasser, wenn ein Schwenk den Karlsruher Hafen von der gegenüberliegenden Uferseite ins Bild holt. Wohnboote und die angelegten Schiffe vermitteln Atmosphäre, bevor das Bild in einer langen Einstellung ganz den vielen Lastwagen gehört. Aus Bodenhöhe aufgenommen, kommen die Laster aus dem Hintergrund oder von der Seite ins Bild und verlassen es nach und nach wieder, während sich vorne das Schilfgras im Wind wiegt. Erich Bauer filmt mit dem Blick des Fotografen. Er komponiert die einzelnen Einstellungen genau, vergleichbar den Auftragsarbeiten aus der Werbe- und Architekturfotografie. Er bringt ein subjektives Element in den Dokumentarfilm ein, dessen Selbstverständnis vom Anspruch auf Objektivität geprägt ist. Einige Motive wiederholen sich, und die Wiederholung lässt mehr noch den fotografischen Blick hervortreten, der die ganze Fläche des Bildes bewusst in Szene setzt. Da ist mehrfach ein liegender Baumstamm im Vordergrund, zwischen dessen Windungen und Schatten erneut die Lastwagen auftauchen – bis hin zu einem Bild-im-Bild-Effekt. Erich Bauer war in seiner Architekturfotografie sachlich orientiert, doch die Arbeit an dem Dokumentarfilm stellt seine Flexibilität in der Herangehensweise unter Beweis. Er nähert sich den Bauarbeiten immer wieder mit Aufnahmen, die als Bilder erscheinen: Auch ein Dokumentarfilm zeigt keine objektiven Abbilder, sondern bringt das Sichtbare mit hervor, indem er es in diesem Fall bewusst mit den Gestaltungsmitteln der Fotografie präsentiert. Der andere Blick des Fotografen ist etabliert, wenn nach mehr als einem Drittel des Films die Bauarbeiten am Rhein ins Zentrum rücken. Vermutlich handelt es sich um den Bau der Raffinerien und des Ölhafens. Nummerierte Szenen von der Bautätigkeit reihen sich aneinander, bewegen sich zwischen Sachlichkeit und Poesie. Das Dokumentarische fordert sein Recht, wenn ein Helmtaucher in eine geflutete Baugrube hinabgelassen wird, und dann die Arbeiter an der Luftpumpe zu sehen sind, die dem Taucher den Sauerstoff liefert. Ein künstlicher Wasserlauf zeigt sich dem Fotografen als Landschaft mit Wald im Hintergrund: Ein Kiesbagger tut sein Werk, und das Wasserrohr mit der Baggerschaufel daneben wird zu einer kleinen Studie visueller Effekte mit starken schwarz-weiß Kontrasten. Bauarbeiten hinterlassen Spuren auf der Erde, die immer wieder die Aufmerksamkeit des filmenden Fotografen auf sich ziehen: die Erdarbeiten einer Planierraupe, die Reifenspuren der hin- und herfahrenden Lastwägen oder der Boden bei einem Portalkran in der Totalaufnahme. Am Schluss steht wieder das Sachlich-Dokumentarische: Stahlplatten werden mit einer Maschine auf Maß geschnitten – zwei Nahaufnahmen, die erst noch ihren Platz im fertigen Film hätten finden sollen. Der Film verzichtet auf Aufnahmen der Eröffnung im Frühjahr 1963. Der Fotograf Erich Bauer setzt filmische Bildräume in Szene, die ein subjektives Element hervorkehren, ohne dabei die Sachlichkeit des Dokumentarischen zu vernachlässigen. Sein Kameraauge lässt sich ein auf die Spuren des Wirklichen und setzt sie in Szene. So verweist er mit seinen Aufnahmen auch auf die Spuren des Bildermachens selbst in einem Film, der zugleich das „Material“ seines eigenen Entstehens vorführt. Reiner Bader
contexteenFirst of all, there is the glance picturesque Rhine landscape with the forests in the background. Or is it a quarry pond? The tradition of landscape photography is the inspiration for the photographer Erich Bauer filming the area on the Rhine near Karlsruhe in order to approach the construction work on the new oil port that took place in the early 1960s. The photographic view and the precise composition of the images determine the film recordings. It is not yet the finished film. Scenes are repeated. Flaps can be seen again and again and poorly exposed material. It is the raw material for an image film for the construction of the oil port. It was opened on April 23, 1963. Right at the beginning, the writing board refers to the professional claim: “Erich Bauer film production, Karlsruhe, industrial and advertising photography”. Born in 1908, Erich Bauer comes from a Karlsruhe dynasty of photographers. The great-grandmother had once photographed the Grand Duke Friedrich of Baden at his golden wedding; today, like his father, his daughter portrays families, couples, students. A third generation photographer, Bauer founded the Atelier Leny, named after his sister, in 1932, which he ran until 1982. After 1933, he documented Karlsruhe's everyday life under the NS-regime. During the Second World War, he worked as a Wehrmacht photographer in Russia, but during the front holiday and a hospital stay, pictures were taken in Karlsruhe, sometimes despite the official ban on photography. In the post-war period, Erich Bauer was one of the few photographers who documented the war destruction in Karlsruhe and later the reconstruction. The Bauer photo studio established itself in particular in product and company advertising and for image films - also nationwide. Cargo ships move slowly in the Rhine water when a swivel brings the port of Karlsruhe into the picture from the opposite bank. Houseboats and the moored ships create an atmosphere before the picture in a long shot belongs to the many trucks. Picked up from ground level, the trucks come into the picture from the background or from the side and gradually leave it again, while the reeds in the front sway in the wind. Erich Bauer films with the photographer's gaze. He composes the individual settings precisely, comparable to the commissioned work from advertising and architectural photography. He brings a subjective element into the documentary, whose self-image is shaped by the claim to objectivity. Some motifs repeat themselves, and the repetition even more highlights the photographic view, which deliberately stages the entire surface of the picture. There is a tree trunk lying several times in the foreground, between the turns and shadows of which the trucks reappear - up to a picture-in-picture effect. Erich Bauer was objectively oriented in his architectural photography, but working on the documentary demonstrates his flexibility in the approach. He repeatedly approaches the construction work with photographs that appear as pictures: Even a documentary does not show any objective images, but rather brings out the visible by deliberately presenting it with the means of photography in this case. The photographer's other perspective is established when, after more than a third of the film, the construction work on the Rhine has come to the fore. Presumably it is the construction of the refineries and the oil port. Numbered scenes of construction work are lined up, moving between objectivity and poetry. The documentary demands its right when a helmet diver is lowered into a flooded construction pit and then the workers can be seen at the air pump that supplies the diver with oxygen. The photographer sees an artificial watercourse as a landscape with a forest in the background: a gravel excavator does its work, and the water pipe with the excavator bucket next to it becomes a small study of visual effects with strong black and white contrasts. Construction work leaves traces on the earth, which always attract the attention of the filming photographer: the earthworks of a bulldozer, the tire tracks of the moving trucks or the floor of a gantry crane in the complete picture. At the end there is the factual-documentary again: steel plates are cut to size with a machine - two close-ups that should have found their place in the finished film. The film does not take pictures of the opening in spring 1963. The photographer Erich Bauer stages filmic pictorial spaces that bring out a subjective element without neglecting the objectivity of the documentary. His camera eye engages in the traces of the real and stages them. With his recordings he also refers to the traces of making pictures himself in a film that also shows the “material” of his own creation. Reiner Bader