Vorführung Luftwaffe Rückkehr FrankreichfeldzugTITEL (LFS00472 2) : Différence entre versions
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|Resume_de=Vorführungen der Luftwaffe und Begrüßung siegreichen deutschen Truppen vom Frankreichfeldzug. | |Resume_de=Vorführungen der Luftwaffe und Begrüßung siegreichen deutschen Truppen vom Frankreichfeldzug. | ||
+ | |Resume_en=German Air Force demonstrations and greetings to victorious German troops return from the French campaign. | ||
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Auf dem Flugplatz Manöver der Luftwaffe. Ein LKW mit Geschütz auf Lafette fährt vor, Demonstration Schießen. | Auf dem Flugplatz Manöver der Luftwaffe. Ein LKW mit Geschütz auf Lafette fährt vor, Demonstration Schießen. | ||
Rückkehr aus dem Frankreichfeldzug. Soldaten mit Blumen geschmückt, auf Pferden, mit PKWs und einer dampfenden Feldküche. | Rückkehr aus dem Frankreichfeldzug. Soldaten mit Blumen geschmückt, auf Pferden, mit PKWs und einer dampfenden Feldküche. | ||
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+ | At the airfield maneuvers of the Air Force. A truck with gun on gun carriage drives up to demonstration shooting. Return from the campaign in France. Soldiers decorated with flowers, on horses, with cars and a steaming field kitchen. | ||
+ | |Contexte_et_analyse_de=Schließlich tauchen auch die Zuschauer im Vordergrund auf. Ihre Köpfe schießen hoch, wenn neben dem Flugzeuggeschwader in der Luft Blitze zucken und am Boden bei den Wagen mit den Flugabwehrgeschützen dicke Rauchschwaden aufsteigen. Die Bilder von den Vorführungen der Luftwaffe gehen denjenigen von der Rückkehr der Soldaten aus Frankreich voraus. Die Inszenierungen der siegreichen Wehrmacht – auch in Lahr finden sie statt im Juni 1940, nachdem der Westfeldzug bereits nach einigen Wochen beendet war. | ||
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+ | Die Flugzeuge der Luftwaffe machen den Luftraum zur Bühne in der bekannten Manier einer Flugschau: mal im Tief- oder Landeanflug, mal hoch oben mit abstrakten Formen vor der Wolkendecke. Und schon ist der Film am Boden bei einem Wagen der Infanterie, der in einem Schwenk auffährt und der Schau den Charakter eines Kriegsspiels gibt. Dann kommen die Zuschauer mit ins Bild, fasziniert die Köpfe reckend bei der Simulation des Ernstfalls mit Feuer und Rauch. | ||
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+ | Bereits am 10. Mai 1933 hatte Hermann Göring das neu geschaffene Reichsluftfahrt-ministerium übernommen, am 1. März 1935 wurde die Luftwaffe von den Nationalsozialisten offiziell gegründet. Durch die Wiedereinführung der Wehrpflicht hatte die Luftwaffe im Sommer 1939 schon 37.3000 Soldaten, ihre materielle Aufrüstung verlief dank einer vielfältigen Luftrüstungsindustrie zügig. Beim ‚Westfeldzug‘ 1940 gewann die Luftwaffe nach wenigen Tagen die Luftherrschaft. Sie wurde vor allem zur Unterstützung des Heeres eingesetzt, indem sie die Panzerspitzen bei Widerstand aus der Luft unterstützte oder Verkehrswege des Gegners zerstörte. | ||
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+ | Am 1. September 1939 hatte mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg begonnen. Frankreich und Großbritannien erklärten dem Deutschen Reich daraufhin den Krieg, es folgte jedoch zunächst eine Periode des ‚Sitzkriegs‘, während der die Kriegsparteien sich nur beobachteten. Am 10. Mai 1940 wurde der von Hitler und seinem Generalstab geplante ‚Fall Gelb‘ ausgelöst, der Einmarsch deutscher Truppen in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Der ‚Fall Rot‘ schloss sich Anfang Juni an: In einem ‚Blitzkrieg‘ mit kombiniertem Panzer- und Lufteinsatz erwiesen sich die Deutschen der alliierten Verteidigungsstrategie als überlegen und nahmen bereits am 14. Juni Paris ein. Der Waffenstillstand von Compiègne vom 25. Juni 1940 teilte das eroberte Frankreich in eine deutsche Besatzungszone im Westen und Norden, eine unbesetzte Zone im Südosten, die vom französischen Vichy-Regime verwaltet wurde, sowie eine italienische Zone in den Westalpen. | ||
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+ | Das erste Bild von der Parade der Frankreich-Rückkehrer in Lahr lässt in der Kürze der Zeit gerade mal die Situation erfassen. Ein Militärwagen mit offenem Verdeck rollt zwischen den Zuschauern auf beiden Seiten der Straße hindurch. Einige der Umstehenden auf den Gehwegen haben den Arm zum Hitlergruß erhoben. Die Aufnahme von der Seite verdichtet sich in der Fläche des Bildes, bevor der Film in der nächsten Einstellung den Raum auf die Tiefe der Szenerie öffnet. Im Gleichschritt kommen sie um die Kurve, die Einheiten der Soldaten, und immer wieder treten Zuschauer aus der Menge heraus, reichen dem Reiter an der Spitze Blumensträuße. Mit den Häusern und Bäumen im Hintergrund deutet sich ein Stadtraum an, der nun zur Bühne der Soldaten geworden ist. Die Sieger haben ihren Auftritt, nehmen den Raum in Besitz im Voranschreiten. Für Augenblicke scheint es in den Bildern des Films einen kollektiven Raum zu geben – jene Gemeinschaft, die in der Euphorie des Sieges weiter zusammenfinden soll. | ||
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+ | Der Film, gedreht wahrscheinlich im Auftrag der Stadt Lahr, behält die Einstellung der Totalen bei, um mit einer Folge von Schnitten die Bewegung der Soldatengruppen immer wieder von Neuem einzufangen. Im ‚Medium‘ der Militärparade öffnet sich ein Raum, der zugleich ein Zeitraum ist: Die siegreichen Soldaten gehen ihren Weg letztlich auch in eine neue Zeit – des von den Nationalsozialisten als ‚Drittes Reich‘ bezeichneten Staates, der tausend Jahre dauern sollte und nach zwölf Jahren am Ende war. Im Medium der Parade verbindet sich das Faktische mit der kollektiven Imagination. Fußtruppen, Reiter, eine Fahrradtruppe, ein Pferdewagen und die Wagen des Roten Kreuzes – im Film wird die Vorwärtsbewegung der Sieger zugleich zu einer Bewegung über die einzelnen Bilder hinweg. Im militärischen Ritual deutet sie auf die Zukunft eines neuen Deutschen Reiches hin. Ein Pferd scheut und das Publikum bringt sich in Sicherheit. | ||
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+ | Die Bewegung setzt sich fort in einer weiteren Einstellung mit weniger Zuschauern im Hintergrund hebt sich ein großes dunkles Haus ab. Eine Feldküche, ein Kind in Uniform und Helm auf einem Pferd angebunden an einen Planwagen tauchen zwischen dem Bekannten auf. Auf der Straße zeigt sich die Bewegung der Truppen verstärkt auch als das, was sie ist: die ‚Besetzung‘ des heimatlichen Bodens in der Inszenierung einer Militärparade. | ||
+ | Reiner Bader | ||
+ | |Contexte_et_analyse_en=Audience appears in the foreground. Their heads shoot up when lightning flashes in the air next to the aircraft squadron and thick plumes of smoke rise on the ground next to the anti-aircraft guns. The pictures of the air force demonstrations precede those of the return of the soldiers from France. The productions of the victorious Wehrmacht - also in Lahr, take place in June 1940, after the western campaign was over after a few weeks. | ||
The Air Force aircraft turn the airspace into a stage in the well-known manner of an air show: sometimes in a low or landing approach, sometimes high up with abstract shapes in front of the cloud cover. And already the film is on the ground with an infantry car that swings open and gives the show the character of a war game. Then the spectators come into the picture, their heads stretching when simulating the emergency with fire and smoke. | The Air Force aircraft turn the airspace into a stage in the well-known manner of an air show: sometimes in a low or landing approach, sometimes high up with abstract shapes in front of the cloud cover. And already the film is on the ground with an infantry car that swings open and gives the show the character of a war game. Then the spectators come into the picture, their heads stretching when simulating the emergency with fire and smoke. |
Version actuelle datée du 13 janvier 2021 à 16:50
Avertissement[1]
Événements filmés ou en lien
Résumé
Description
ZT: German Air Force demonstrations
At the airfield maneuvers of the Air Force. A truck with gun on gun carriage drives up to demonstration shooting. Return from the campaign in France. Soldiers decorated with flowers, on horses, with cars and a steaming field kitchen.
Contexte et analyse
Audience appears in the foreground. Their heads shoot up when lightning flashes in the air next to the aircraft squadron and thick plumes of smoke rise on the ground next to the anti-aircraft guns. The pictures of the air force demonstrations precede those of the return of the soldiers from France. The productions of the victorious Wehrmacht - also in Lahr, take place in June 1940, after the western campaign was over after a few weeks.
The Air Force aircraft turn the airspace into a stage in the well-known manner of an air show: sometimes in a low or landing approach, sometimes high up with abstract shapes in front of the cloud cover. And already the film is on the ground with an infantry car that swings open and gives the show the character of a war game. Then the spectators come into the picture, their heads stretching when simulating the emergency with fire and smoke.
Hermann Göring had already taken over the newly created Reich Aviation Ministry on May 10, 1933; on March 1, 1935, the Air Force was officially founded by the National Socialists. As a result of the reintroduction of compulsory military service, the Air Force already had 37,3000 soldiers in the summer of 1939, and its material armament was swift thanks to a diverse air defense industry. In the 'West Campaign' in 1940, the Air Force won air control after a few days. It was primarily used to support the army by supporting the tips of the tanks in the event of resistance from the air or by destroying the opponent's traffic routes.
On September 1, 1939, the Second World War began with the attack by the German Wehrmacht on Poland. France and Great Britain then declared war on the German Reich, but there was initially a period of 'sit-down war' during which the warring parties only observed each other. On May 10, 1940, the "Fall Yellow" planned by Hitler and his general staff was triggered, the invasion of German troops in Belgium, the Netherlands and Luxembourg. The 'Fall Red' followed at the beginning of June: In a 'Blitzkrieg' with combined tank and air operations, the Germans proved to be superior to the Allied defense strategy and took Paris on 14 June. The Compiègne armistice of June 25, 1940 divided conquered France into a German zone of occupation in the west and north, an unoccupied zone in the southeast, which was administered by the French Vichy regime, and an Italian zone in the western Alps.
The first picture of the parade of the returnees in France in Lahr can just grasp the situation in a short time. A military car with the top down rolls between viewers on either side of the street. Some of the bystanders on the sidewalks raised their arms to salute Hitler. The shot from the side condenses in the surface of the picture before the film opens the room to the depth of the scenery in the next shot. In step, they come around the curve, the units of the soldiers, and again and again spectators step out of the crowd, handing bouquets to the rider at the head. With the houses and trees in the background, there is an indication of an urban space that has now become the stage for the soldiers. The winners have their appearance, take possession of the room as they advance. For a moment there seems to be a collective space in the pictures of the film - the community that is supposed to come together in the euphoria of victory.
The film, probably shot on behalf of the city of Lahr, retains the shot of the long shots in order to capture the movement of the soldier groups again and again with a series of cuts. A space opens up in the 'medium' of the military parade, which is also a period of time: the victorious soldiers ultimately also go their way into a new era - the state that the Nazis called the 'Third Reich', which was to last a thousand years and after twelve Years ended. In the parade medium, the factual is combined with the collective imagination. Foot soldiers, riders, a bicycle troop, a horse-drawn carriage and the Red Cross carriages - in the film, the forward movement of the winners becomes a movement across the individual images. In the military ritual, it points to the future of a new German Empire. A horse shies and the audience moves to safety.
The movement continues in another shot with fewer viewers in the background making a large dark house stand out. A field kitchen, a child in uniform and a helmet on a horse tied to a covered wagon appear between the acquaintances. On the street, the movement of the troops increasingly shows what it is: the 'occupation' of the home floor in the staging of a military parade.
Reiner BaderLieux ou monuments
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