Bruchsal NS-Ansprache : Différence entre versions

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|thematique=Second World War : prewar
 
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|Resume_de=Farbige Aufnahmen vom NS-Kreistag in Bruchsal 1938
 
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|Contexte_et_analyse_de=Der stumme 16mm-Farbfilm mit einer Länge von knapp 1 ½ Minuten zeigt eine Ansprache auf dem NSDAP-Kreistag in Bruchsal 1938, der von Samstag, 25. Juni bis Montag 27. Juni 1938 stattfand. Farbaufnahmen waren ab 1935 mit Kodak-Material und ab Mai 1937 mit dem deutschen Agfacolor-Verfahren möglich, das hier wahrscheinlich zum Einsatz kam. Gemäß dem Programmheft handelt es sich bei den Aufnahmen um die NSDAP-Morgenfeier, die am Sonntag um 11.15 Uhr auf dem Maifeld vor der Reichspost stattfand und für die etwa eine halbe Stunde angesetzt war. Während dieser Feier wurden die Flaggen der Deutschen Arbeitsfront (DAF) geweiht, deren schwarz uniformierte Träger auf der Tribüne stehen. Der Film konzentriert sich ganz auf das Geschehen auf der Tribüne, deren Rückwand mit rotem Tuch bespannt ist, darauf ein übergroßer Reichsadler, der in seinen Krallen ein Hakenkreuz im Eichenkranz hält. Ein Schwenk zeigt das SA-Musikkorps vor der Tribüne. Das Publikum und der Aufmarsch der Massen werden nicht gezeigt. Bei dem Redner handelt es sich um den NSDAP-Funktionär Emil Epp, der seit 1935 hauptamtlich als Leiter des Kreises Bruchsal tätig war. In dieser Position übernimmt er nach seiner Ansprache die Weihe der Flaggen. Den DAF-Fahnenführern schüttelt er einzeln die Hand – was sich durch die großen Fahnen teilweise als schwierig darstellt. Der Filmemacher folgt ihm mit der Kamera und wechselt mehrmals den Blickwinkel, um die Tribüne von allen Seiten von unten filmen zu können. Beim abschließenden Hitlergruß werden hochrangige SA-Funktionäre auf der Bühne gezeigt, die pflichtbewusst nach vorne in die Menge schauen. Am Ende wird noch einmal das SA-Musikkorps in Aktion gezeigt. „Die große Kreistagung 1938 war wohl das grandioseste nationalsozialistische Spektakel, das Bruchsal bis dahin erlebt hatte“ (Haus 2001, S. 128). Dies kann man in den überlieferten Aufnahmen nur erahnen, da sie sich auf das Geschehen auf der Tribüne konzentrieren, was vielleicht auch der Kürze der Farbaufnahmen geschuldet ist.
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Die Deutsche Arbeitsfront (DAF) wurde im Mai 1933 kurz nach der Zerschlagung der Gewerkschaften gegründet als gemeinsame Organisation von Arbeitnehmern und Arbeitgebern: „Das Ziel der Deutschen Arbeitsfront ist die Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft aller Deutschen“, hieß es in der am 24. Oktober 1934 von Adolf Hitler unterschriebenen Verordnung über „Wesen und Ziel der Deutschen Arbeitsfront“. Unter Leitung von Robert Ley war die DAF ein an die NSDAP angeschlossener Verband mit 22 Mio. ‚arischen‘ Mitgliedern. Die damit größte Massenorganisation war streng nach dem Führerprinzip organisiert in 33 Gauen mit Kreis- und Ortsgruppen. Die DAF hatte 18 ‚Fachämter‘ mit verschiedensten sozialpolitischen Aktivitäten. Eine dieser Unterorganisationen war die ‚NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude‘, die den DAF-Mitgliedern Freizeitangebote machte wie Urlaube, Kreuzfahrten auf DAF-Schiffen oder das Projekt des Sparens für ein eigenes Auto – den Volkswagen.
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Die DAF besaß seit 1934 eigene Flaggen, die sich an NSDAP-Flaggen orientierten. Sie waren rot und in der Mitte befand sich ein schwarzes Zahnrad mit 14 Zähnen, das weiß umrandet war. Ein Symbol für Arbeit. Im Zahnrad war ein schwarzes Hakenkreuz auf weißem Grund abgebildet. Der jeweilige Orts- bzw. Kreisname war links oben in weißer, gotischer Schrift auf der Fahne angebracht. In den Aufnahmen sind allerdings nicht die üblichen Flaggen in Querformat zu sehen, sondern die Tribünenflaggen im Hochformat. Die roten DAF-Flaggen sind auf der Bühne beim NSDAP-Kreistag in Bruchsal neben dem riesigen Reichsadler das dominante Element. Die schwarz uniformierten Mitglieder der DAF sind auf der Tribüne hinter dem geschmückten Rednerpult positioniert. Der Filmemacher dreht konsequent vom Bereich vor der Bühne und zeigt das Geschehen von unten aus der Sicht der Zuschauer, die er kein einziges Mal zeigt.
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Um Fabriken und Betriebe zu herausragender Arbeit im Sinne der NS-Ideologie zu motivieren, wurde im September 1936 der Ehrentitel für nationalsozialistische Musterbetriebe eingeführt. Sie erhielten besondere Flaggen mit einem goldenen Zahnrad, welches schwarz umrandet war; das Hakenkreuz war zusätzlich hell umrandet. Diese besondere Ehrung wurde jeweils für ein Jahr verliehen.
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Unterlagen aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe zum NSDAP-Kreistag 1939, ein Jahr später, ist zu entnehmen, dass der Kreisorganisationswalter und Kreisobmann der DAF am 20. Juni 1939 Kontakt zu allen Betriebsführern der Stadt Bruchsal aufnahmen, um sicherzustellen, dass sie „[…] wie im vergangenen Jahre – geschlossen […] an der Kundgebung auf dem Mai-Feld (gegenüber der Reichspost) teil[nehmen].“ Die Betriebsführer wurden ferner angehalten, sich für eine möglichst ganzheitliche Teilnahme einzusetzen, nicht zuletzt, da der Kreistag ein „machtvolle[s] Bekenntnis für die national-sozialistische Volksgemeinschaft und für den Führer selbst“ sei.
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Elaine Kohler
 
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Version du 18 janvier 2021 à 14:05


Avertissement[1]

Résumé


Farbige Aufnahmen vom NS-Kreistag in Bruchsal 1938

Métadonnées

N° support :  LFS 00462 5
Date :  1938
Coloration :  Couleur
Son :  Muet
Timecode :  00:01:39
Durée :  00:00:00
Format original :  16 mm
Genre :  Documentaire
Thématiques :  Seconde Guerre mondiale : avant-guerre
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Der stumme 16mm-Farbfilm mit einer Länge von knapp 1 ½ Minuten zeigt eine Ansprache auf dem NSDAP-Kreistag in Bruchsal 1938, der von Samstag, 25. Juni bis Montag 27. Juni 1938 stattfand. Farbaufnahmen waren ab 1935 mit Kodak-Material und ab Mai 1937 mit dem deutschen Agfacolor-Verfahren möglich, das hier wahrscheinlich zum Einsatz kam. Gemäß dem Programmheft handelt es sich bei den Aufnahmen um die NSDAP-Morgenfeier, die am Sonntag um 11.15 Uhr auf dem Maifeld vor der Reichspost stattfand und für die etwa eine halbe Stunde angesetzt war. Während dieser Feier wurden die Flaggen der Deutschen Arbeitsfront (DAF) geweiht, deren schwarz uniformierte Träger auf der Tribüne stehen. Der Film konzentriert sich ganz auf das Geschehen auf der Tribüne, deren Rückwand mit rotem Tuch bespannt ist, darauf ein übergroßer Reichsadler, der in seinen Krallen ein Hakenkreuz im Eichenkranz hält. Ein Schwenk zeigt das SA-Musikkorps vor der Tribüne. Das Publikum und der Aufmarsch der Massen werden nicht gezeigt. Bei dem Redner handelt es sich um den NSDAP-Funktionär Emil Epp, der seit 1935 hauptamtlich als Leiter des Kreises Bruchsal tätig war. In dieser Position übernimmt er nach seiner Ansprache die Weihe der Flaggen. Den DAF-Fahnenführern schüttelt er einzeln die Hand – was sich durch die großen Fahnen teilweise als schwierig darstellt. Der Filmemacher folgt ihm mit der Kamera und wechselt mehrmals den Blickwinkel, um die Tribüne von allen Seiten von unten filmen zu können. Beim abschließenden Hitlergruß werden hochrangige SA-Funktionäre auf der Bühne gezeigt, die pflichtbewusst nach vorne in die Menge schauen. Am Ende wird noch einmal das SA-Musikkorps in Aktion gezeigt. „Die große Kreistagung 1938 war wohl das grandioseste nationalsozialistische Spektakel, das Bruchsal bis dahin erlebt hatte“ (Haus 2001, S. 128). Dies kann man in den überlieferten Aufnahmen nur erahnen, da sie sich auf das Geschehen auf der Tribüne konzentrieren, was vielleicht auch der Kürze der Farbaufnahmen geschuldet ist. Die Deutsche Arbeitsfront (DAF) wurde im Mai 1933 kurz nach der Zerschlagung der Gewerkschaften gegründet als gemeinsame Organisation von Arbeitnehmern und Arbeitgebern: „Das Ziel der Deutschen Arbeitsfront ist die Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft aller Deutschen“, hieß es in der am 24. Oktober 1934 von Adolf Hitler unterschriebenen Verordnung über „Wesen und Ziel der Deutschen Arbeitsfront“. Unter Leitung von Robert Ley war die DAF ein an die NSDAP angeschlossener Verband mit 22 Mio. ‚arischen‘ Mitgliedern. Die damit größte Massenorganisation war streng nach dem Führerprinzip organisiert in 33 Gauen mit Kreis- und Ortsgruppen. Die DAF hatte 18 ‚Fachämter‘ mit verschiedensten sozialpolitischen Aktivitäten. Eine dieser Unterorganisationen war die ‚NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude‘, die den DAF-Mitgliedern Freizeitangebote machte wie Urlaube, Kreuzfahrten auf DAF-Schiffen oder das Projekt des Sparens für ein eigenes Auto – den Volkswagen. Die DAF besaß seit 1934 eigene Flaggen, die sich an NSDAP-Flaggen orientierten. Sie waren rot und in der Mitte befand sich ein schwarzes Zahnrad mit 14 Zähnen, das weiß umrandet war. Ein Symbol für Arbeit. Im Zahnrad war ein schwarzes Hakenkreuz auf weißem Grund abgebildet. Der jeweilige Orts- bzw. Kreisname war links oben in weißer, gotischer Schrift auf der Fahne angebracht. In den Aufnahmen sind allerdings nicht die üblichen Flaggen in Querformat zu sehen, sondern die Tribünenflaggen im Hochformat. Die roten DAF-Flaggen sind auf der Bühne beim NSDAP-Kreistag in Bruchsal neben dem riesigen Reichsadler das dominante Element. Die schwarz uniformierten Mitglieder der DAF sind auf der Tribüne hinter dem geschmückten Rednerpult positioniert. Der Filmemacher dreht konsequent vom Bereich vor der Bühne und zeigt das Geschehen von unten aus der Sicht der Zuschauer, die er kein einziges Mal zeigt. Um Fabriken und Betriebe zu herausragender Arbeit im Sinne der NS-Ideologie zu motivieren, wurde im September 1936 der Ehrentitel für nationalsozialistische Musterbetriebe eingeführt. Sie erhielten besondere Flaggen mit einem goldenen Zahnrad, welches schwarz umrandet war; das Hakenkreuz war zusätzlich hell umrandet. Diese besondere Ehrung wurde jeweils für ein Jahr verliehen. Unterlagen aus dem Generallandesarchiv Karlsruhe zum NSDAP-Kreistag 1939, ein Jahr später, ist zu entnehmen, dass der Kreisorganisationswalter und Kreisobmann der DAF am 20. Juni 1939 Kontakt zu allen Betriebsführern der Stadt Bruchsal aufnahmen, um sicherzustellen, dass sie „[…] wie im vergangenen Jahre – geschlossen […] an der Kundgebung auf dem Mai-Feld (gegenüber der Reichspost) teil[nehmen].“ Die Betriebsführer wurden ferner angehalten, sich für eine möglichst ganzheitliche Teilnahme einzusetzen, nicht zuletzt, da der Kreistag ein „machtvolle[s] Bekenntnis für die national-sozialistische Volksgemeinschaft und für den Führer selbst“ sei.

Elaine Kohler



  1. Cette fiche est en cours de rédaction. À ce titre elle peut être inachevée et contenir des erreurs.