Familie Fasnet Umzug Freiburg : Différence entre versions

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Ride on the cable car up to the Schauinsland, walk on the Schauinsland, girl with calf, boy eats apple, children on blanket; Children in the garden and on the street, man with motorcycle;
 
Ride on the cable car up to the Schauinsland, walk on the Schauinsland, girl with calf, boy eats apple, children on blanket; Children in the garden and on the street, man with motorcycle;
 
Title: Peter and Gisela before leaving for Chile / October 6, 1949 //
 
Title: Peter and Gisela before leaving for Chile / October 6, 1949 //
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|Contexte_et_analyse_de=Der Fasnet Umzug 1949 in Freiburg findet zwischen Ruinen statt und steht im Mittelpunkt des Films. Die stummen Schwarzweißaufnahmen im 16mm Format mit einer Länge von 45 Sekunden stammen vom Architekten Curt Balke, der ab 1928 sein Familienleben und vor allem seine Tochter, seine Reisen und Ausflüge filmisch dokumentiert hat. Oft ist Curt Balke auch selber vor der Kamera zu sehen, muss also von jemand anderem gefilmt worden sein. Viele seiner Aufnahmen sind von zeithistorischer Bedeutung, wie beispielsweise der Fasnetsumzug durch das zerstörte Freiburg 1949. Seine Filme sind von unschätzbarem Wert, denn sie dokumentieren den Alltag und das Familienleben einer gutbürgerlichen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
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Wegen des Zweiten Weltkrieges wurde zwischen 1940 und 1946 kein Fasnetumzug veranstaltet. Erst nach der Einwilligung durch die französische Militärregierung wurde 1947 in Gottenheim wieder Fasnet gefeiert. Dies war wohl der erste Fasnetsumzug mit Darbietungen von Fasnetspielen im Landkreis nach dem Krieg. Im Jahre 1949 nahmen die Gottemer Krutstorze auch am ersten Nachkriegsumzug der Fasnet in Freiburg teil. Dieser Umzug verlief vom Mösle-Stadion in die Innenstadt durch die Schützenallee, vorbei am ‚Alten Messplatz‘ und der alten Maria-Hilf-Kirche. Bei den Aufnahmen vom Umzug sind das erhöhte Schwabentor und das Münster deutlich zu erkennen.
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Die erste Sequenz zeigt die beiden Enkel als Holländerpaar verkleidet mit ihrer Mutter und Curt Balke zunächst vor seinem Haus und dann vor dem Martinstor in der Innenstadt. Für die Menschen ist dieser erste Umzug von besonderer Bedeutung. Deutlich erkennt man ein Transparent „Die Ranzengarde Freiburg“, die 1858 gegründet worden war. Nach alter Tradition zieht die Ranzengarde ganz vorne im Umzug durch die Stadt, so auch 1949. Zehn Kriegs- und Notjahre hatten jegliche Aktivität der Ranzengarde untersagt. Viele der Ranzengardisten sind aus dem Krieg nicht mehr heimgekehrt. Als die französische Besatzung zur Fasnet 1949 wieder einen närrischen Aufmarsch erlaubte, waren anstatt der Gewehre nur Regenschirme gestattet. So sieht man die Ranzengarde in den Aufnahmen ‚beschirmt‘ und ohne Maske. 1949 wurden 39 aktiv Mitwirkende verzeichnet. Im Film sind typische Karnevalsuniformen zu erkennen, die im 19. Jahrhundert französische napoleonischen Uniformen karikierten.
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Beim Umzug mit dabei ist die Zunft der Fasnetrufer e.V. Freiburg, die 1934 gegründet worden war. Ihr Häs besteht aus bunten Fleckle in Herzform und ihre Holzmaske wurde 1936 von Franz Spiegelhalter entworfen. Außerdem tragen sie einen Ledergürtel, der das Freiburger Siegel die "freie Burg" zeigt, wie man im Film gut erkennen kann. Es folgen kostümierte Indianer mit Federschmuck. Der Häuptling reitet einen Schimmel. Auch viele der Kinder sind als Indianer und Cowboys verkleidet. Dies Thema wurde durch die Winnetou-Romane von Karl May sehr populär, die sehr hohe Auflagen erzielten und zu einem allgemeinen Interesse an der Indianerkultur in Deutschland führten. Auf einem Wagen fahren die “Hemdglunker“ mit, die ein weißes Nachthemd tragen. Am Umzug teilgenommen, aber im Film nicht zu sehen sind die "Schnogedätscher", die 1934 als "Gartenhagpfuser“ gegründet worden waren und sich 1948 umbenannten. Sie tragen ein grün-gelbes Häs mit einer stilisierten Hand und ihre Holzmaske ist die einzige Halbmaske im alemannischen Raum. Auch die Miau-Zunft war 1949 bei diesem Fasnetumzug dabei. Sie sind zu erkennen durch ihre hölzernen Katzenkopf-Masken. Das Katzenkostüm besteht aus 12 bis 15 Katzenfellen, die zu einer Jacke verarbeitet sind.
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Nach einer halben Minute sind die Ruinen der Freiburger Altstadt um das Münster zu sehen, was ein deutlicher Kontrast zur ausgelassenen Stimmung der Fasnet ist. Die filmische Dokumentation des Fasnet Umzugs 1949 in Freiburg ist von großer historischer Bedeutung und die Aufnahmen sind von unschätzbarem Wert.
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1939 war die letzte Fasnet vor dem Zweiten Weltkrieg. Bereits 1947 formierte sich die Zunft neu. Die Grundstruktur der Breisgauer Narrenzunft (BNZ) und der Ablauf der Freiburger Fasnet haben sich seit den 1930er Jahren ständig verändert. Das Fasnetsmotto wird zwar nach wie vor am 11. November verkündet, an dem sich Narren, Politik und Presse das Narrenlicht abholen, aber das eigentliche Fasnettreiben beginnt in Freiburg wie überall im Südwesten erst nach Dreikönig. Bis heute sind Kappensitzungen und Saalveranstaltungen mit Büttenreden ein wichtiges Element der Freiburger Fasnet. Allerdings haben sich auch einige Bräuche verändert. Der in Freiburg ursprüngliche, traditionelle Narrenruf „Helau” wurde ab 1975 durch „Narri-Narro” ersetzt. Dies war ein Bekenntnis zur alemannischen Fasnet anstatt des rheinischen Karnevals Mainzer Prägung. Inzwischen mischt die Freiburger Fasnet karnevalistische Traditionen mit der alemannischen Fasnet, die deutlich dominiert. Ein wichtiger Treffpunkt für alle Freiburger Narren ist ihre Zunftstube beim Rathaus, wo sich auch das Freiburger Fasnetsmuseum befindet, in dem die Geschichte der Fasnet und der Zünfte präsentiert wird.
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Carina Bergmann
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|Bibliographie=Emblem Breisgauer Narrenzunft: https://www.badische-zeitung.de/das-naerrische-dreigestirn-der-bnz--69014067.html (konsultiert 17.1.2021); Fasnetrufer e.V.: https://fasnetrufer.de/ (konsultiert 16.1.2021); Geschichte Fasnet Freiburg: http://www.narren-spiegel.de/zeitschrift/2006/freiburg.html (konsultiert 17.1.2021); Miau Zunft: https://www.badische-zeitung.de/zuenftiger-katzenjammer--161022003.html (konsultiert 17.1.2021); Motive Fasnet Freiburg: https://historisches-freiburg.tumblr.com/page/5 (konsultiert 16.1.2021); Narrenzunft Blaue Narren e.V.: https://www.blaue-narre.de/veranstaltungen (konsultiert 18.1.2021); Narrenzunft Krutstorze Gottenheim e.V.: http://krutstorze.de/ks/dZunft/ (konsultiert 16.1.2021);
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Ranzengarde Concordia e.V.: https://www.ranzengarde-concordia.de/geschichte/ (konsultiert 17.1.2021); "Schnogedätscher": https://www.schnogedaetscher.de/chronik.php (konsultiert 17.1.2021)
 
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Version du 31 janvier 2021 à 13:14


Avertissement[1]

Résumé


Private familiy films in the post-war era with the carneval parade through the destroyed Freiburg

Description


Mardi Gras: children in Mardi Gras costumes in the apartment and on the street; Carnival parade through the war-torn Freiburg; Children with sledges on the street; Newspaper 'Happy Easter 1949'; flowering fruit trees, girl with hair bow in the garden; Hike in the Black Forest: Gasthof 'Todtnauerhütte'; Children are looking for Easter eggs, a man with leather pants and a camera, a girl with a harmonica; Title: Pentecost 1949 / Grandmother with children on the street, bus ride, hike in the rain, inn; Ride with cable car; passing train; Playing with a model ship on a pond, hiking in the Black Forest, girl drinking from a bottle, resting on a bench, children playing with a cat, girl picking flowers; Grandfather with girl on bike; Girl harvests raspberries, Freiburg in the background; Grandfather with children on bike; Family in the swimming pool: carousel, swing, lawn; Children on the bank of a lake, boys with model ships; Girls in the house and in the garden; Title: 11.9.1949 / Ride on the cable car up to the Schauinsland, walk on the Schauinsland, girl with calf, boy eats apple, children on blanket; Children in the garden and on the street, man with motorcycle; Title: Peter and Gisela before leaving for Chile / October 6, 1949 //

Métadonnées

N° support :  LFS 9322 2
Date :  1949
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Timecode :  00:06:31
Durée :  00:00:00
Cinéastes :  Balke, Curt
Format original :  16 mm
Genre :  Film amateur
Thématiques :  Seconde Guerre mondiale : après-guerre, Carnaval
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Der Fasnet Umzug 1949 in Freiburg findet zwischen Ruinen statt und steht im Mittelpunkt des Films. Die stummen Schwarzweißaufnahmen im 16mm Format mit einer Länge von 45 Sekunden stammen vom Architekten Curt Balke, der ab 1928 sein Familienleben und vor allem seine Tochter, seine Reisen und Ausflüge filmisch dokumentiert hat. Oft ist Curt Balke auch selber vor der Kamera zu sehen, muss also von jemand anderem gefilmt worden sein. Viele seiner Aufnahmen sind von zeithistorischer Bedeutung, wie beispielsweise der Fasnetsumzug durch das zerstörte Freiburg 1949. Seine Filme sind von unschätzbarem Wert, denn sie dokumentieren den Alltag und das Familienleben einer gutbürgerlichen Gesellschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Wegen des Zweiten Weltkrieges wurde zwischen 1940 und 1946 kein Fasnetumzug veranstaltet. Erst nach der Einwilligung durch die französische Militärregierung wurde 1947 in Gottenheim wieder Fasnet gefeiert. Dies war wohl der erste Fasnetsumzug mit Darbietungen von Fasnetspielen im Landkreis nach dem Krieg. Im Jahre 1949 nahmen die Gottemer Krutstorze auch am ersten Nachkriegsumzug der Fasnet in Freiburg teil. Dieser Umzug verlief vom Mösle-Stadion in die Innenstadt durch die Schützenallee, vorbei am ‚Alten Messplatz‘ und der alten Maria-Hilf-Kirche. Bei den Aufnahmen vom Umzug sind das erhöhte Schwabentor und das Münster deutlich zu erkennen.

Die erste Sequenz zeigt die beiden Enkel als Holländerpaar verkleidet mit ihrer Mutter und Curt Balke zunächst vor seinem Haus und dann vor dem Martinstor in der Innenstadt. Für die Menschen ist dieser erste Umzug von besonderer Bedeutung. Deutlich erkennt man ein Transparent „Die Ranzengarde Freiburg“, die 1858 gegründet worden war. Nach alter Tradition zieht die Ranzengarde ganz vorne im Umzug durch die Stadt, so auch 1949. Zehn Kriegs- und Notjahre hatten jegliche Aktivität der Ranzengarde untersagt. Viele der Ranzengardisten sind aus dem Krieg nicht mehr heimgekehrt. Als die französische Besatzung zur Fasnet 1949 wieder einen närrischen Aufmarsch erlaubte, waren anstatt der Gewehre nur Regenschirme gestattet. So sieht man die Ranzengarde in den Aufnahmen ‚beschirmt‘ und ohne Maske. 1949 wurden 39 aktiv Mitwirkende verzeichnet. Im Film sind typische Karnevalsuniformen zu erkennen, die im 19. Jahrhundert französische napoleonischen Uniformen karikierten.

Beim Umzug mit dabei ist die Zunft der Fasnetrufer e.V. Freiburg, die 1934 gegründet worden war. Ihr Häs besteht aus bunten Fleckle in Herzform und ihre Holzmaske wurde 1936 von Franz Spiegelhalter entworfen. Außerdem tragen sie einen Ledergürtel, der das Freiburger Siegel die "freie Burg" zeigt, wie man im Film gut erkennen kann. Es folgen kostümierte Indianer mit Federschmuck. Der Häuptling reitet einen Schimmel. Auch viele der Kinder sind als Indianer und Cowboys verkleidet. Dies Thema wurde durch die Winnetou-Romane von Karl May sehr populär, die sehr hohe Auflagen erzielten und zu einem allgemeinen Interesse an der Indianerkultur in Deutschland führten. Auf einem Wagen fahren die “Hemdglunker“ mit, die ein weißes Nachthemd tragen. Am Umzug teilgenommen, aber im Film nicht zu sehen sind die "Schnogedätscher", die 1934 als "Gartenhagpfuser“ gegründet worden waren und sich 1948 umbenannten. Sie tragen ein grün-gelbes Häs mit einer stilisierten Hand und ihre Holzmaske ist die einzige Halbmaske im alemannischen Raum. Auch die Miau-Zunft war 1949 bei diesem Fasnetumzug dabei. Sie sind zu erkennen durch ihre hölzernen Katzenkopf-Masken. Das Katzenkostüm besteht aus 12 bis 15 Katzenfellen, die zu einer Jacke verarbeitet sind.

Nach einer halben Minute sind die Ruinen der Freiburger Altstadt um das Münster zu sehen, was ein deutlicher Kontrast zur ausgelassenen Stimmung der Fasnet ist. Die filmische Dokumentation des Fasnet Umzugs 1949 in Freiburg ist von großer historischer Bedeutung und die Aufnahmen sind von unschätzbarem Wert.

1939 war die letzte Fasnet vor dem Zweiten Weltkrieg. Bereits 1947 formierte sich die Zunft neu. Die Grundstruktur der Breisgauer Narrenzunft (BNZ) und der Ablauf der Freiburger Fasnet haben sich seit den 1930er Jahren ständig verändert. Das Fasnetsmotto wird zwar nach wie vor am 11. November verkündet, an dem sich Narren, Politik und Presse das Narrenlicht abholen, aber das eigentliche Fasnettreiben beginnt in Freiburg wie überall im Südwesten erst nach Dreikönig. Bis heute sind Kappensitzungen und Saalveranstaltungen mit Büttenreden ein wichtiges Element der Freiburger Fasnet. Allerdings haben sich auch einige Bräuche verändert. Der in Freiburg ursprüngliche, traditionelle Narrenruf „Helau” wurde ab 1975 durch „Narri-Narro” ersetzt. Dies war ein Bekenntnis zur alemannischen Fasnet anstatt des rheinischen Karnevals Mainzer Prägung. Inzwischen mischt die Freiburger Fasnet karnevalistische Traditionen mit der alemannischen Fasnet, die deutlich dominiert. Ein wichtiger Treffpunkt für alle Freiburger Narren ist ihre Zunftstube beim Rathaus, wo sich auch das Freiburger Fasnetsmuseum befindet, in dem die Geschichte der Fasnet und der Zünfte präsentiert wird.

Carina Bergmann

Lieux ou monuments


Freiburg i.B.

Bibliographie


Emblem Breisgauer Narrenzunft: https://www.badische-zeitung.de/das-naerrische-dreigestirn-der-bnz--69014067.html (konsultiert 17.1.2021); Fasnetrufer e.V.: https://fasnetrufer.de/ (konsultiert 16.1.2021); Geschichte Fasnet Freiburg: http://www.narren-spiegel.de/zeitschrift/2006/freiburg.html (konsultiert 17.1.2021); Miau Zunft: https://www.badische-zeitung.de/zuenftiger-katzenjammer--161022003.html (konsultiert 17.1.2021); Motive Fasnet Freiburg: https://historisches-freiburg.tumblr.com/page/5 (konsultiert 16.1.2021); Narrenzunft Blaue Narren e.V.: https://www.blaue-narre.de/veranstaltungen (konsultiert 18.1.2021); Narrenzunft Krutstorze Gottenheim e.V.: http://krutstorze.de/ks/dZunft/ (konsultiert 16.1.2021);

Ranzengarde Concordia e.V.: https://www.ranzengarde-concordia.de/geschichte/ (konsultiert 17.1.2021); "Schnogedätscher": https://www.schnogedaetscher.de/chronik.php (konsultiert 17.1.2021)



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