Fischfang am Rhein (LFS00689) : Différence entre versions

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|Resume_de=Historisches Fischen am Rhein mit Daubelnetz und Langgarn.
 
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|Description_de=ZT: Die germanischen Nachfahren fischen im gleichen Rhein... /
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Fischer spannen ein Netz. /
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ZT: Die Fischerei ist ein uraltes Gewerbe. /
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Netz wird im Fluss versenkt.
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ZT: Auf dem Altrhein wird "gedaubelt". /
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Netz wird hochgezogen, ein einzelner Fisch zappelt im Netz, Netz wird mehrmals hochgezogen, meistens ist es leer.
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TC: 10:06:43
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ZT: Bei niederem Wasserstand wird mit dem Langgarn gefischt. /
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Fischer staken im Boot auf einem Nebenarm des Rheins, werfen langes Netz rings um den See aus. Die Fischer stellen sich ins knietiefe Wasser und ziehen das Netz zusammen.
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TC: 10:12:03
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ZT: Wenn es ordentlich zappelt... /
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Zappelnde Fische im Netz, werden von Hand aus dem Netz geholt.
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ZT: freut sich der Fischer. /
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Fische werden von Hand aus dem Netz geholt (nah).
 
|Contexte_et_analyse_de=Der Rhein galt bis in das 20. Jahrhundert als wichtigster und größter Lachsfluss Europas. Der Lachs laichte in den Zuflüssen des Rheins und sein Aufkommen war so groß, dass er als Essen der armen Leute galt. Überhaupt gab es große Fischverkommen im Rhein und entsprechend viele Berufsfischer, die sich auf alte Traditionen bis ins frühe Mittelalter berufen konnten. Zu den typischen im Rhein heimischen Fischen zählen zum Beispiel Aal, Barbe, Brassen, Döbel, Flussbarsch, Karausche, Karpfen, Kaulbarsch, Lachs, Nase, Rapfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Schneider, Ukelei, Wels und Zander. Der Film zeigt die traditionelle Fischerei mit Netzen und in den Zwischentiteln bezieht er sich direkt als alte Traditionen, die die germanischen Nachfahren bis heute im Rhein praktizieren. Das Hebenetz oder auch Daubel genannt, ist beispielsweise ein Fischernetz, das von einem Boot zum Fang auf den Flussgrund abgesenkt und nach einiger Zeit wieder aufgehoben wird, wobei die gerade über dem Netz befindlichen Fische im Netzsack gefangen werden. Das Langgarn ist ein rund 50 Meter langes Netz, mit dem man weite Gebiete abfischen kann, wie es im Film in einem Baggersee gezeigt wird.
 
|Contexte_et_analyse_de=Der Rhein galt bis in das 20. Jahrhundert als wichtigster und größter Lachsfluss Europas. Der Lachs laichte in den Zuflüssen des Rheins und sein Aufkommen war so groß, dass er als Essen der armen Leute galt. Überhaupt gab es große Fischverkommen im Rhein und entsprechend viele Berufsfischer, die sich auf alte Traditionen bis ins frühe Mittelalter berufen konnten. Zu den typischen im Rhein heimischen Fischen zählen zum Beispiel Aal, Barbe, Brassen, Döbel, Flussbarsch, Karausche, Karpfen, Kaulbarsch, Lachs, Nase, Rapfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Schneider, Ukelei, Wels und Zander. Der Film zeigt die traditionelle Fischerei mit Netzen und in den Zwischentiteln bezieht er sich direkt als alte Traditionen, die die germanischen Nachfahren bis heute im Rhein praktizieren. Das Hebenetz oder auch Daubel genannt, ist beispielsweise ein Fischernetz, das von einem Boot zum Fang auf den Flussgrund abgesenkt und nach einiger Zeit wieder aufgehoben wird, wobei die gerade über dem Netz befindlichen Fische im Netzsack gefangen werden. Das Langgarn ist ein rund 50 Meter langes Netz, mit dem man weite Gebiete abfischen kann, wie es im Film in einem Baggersee gezeigt wird.
 
Veränderungen des Rheins
 
Veränderungen des Rheins
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Durch diese Eingriffe wurde der Lebensraum der Fische fundamental verändert und die Artenvielfalt ging verloren. Insgesamt wurde der Oberrhein zwischen Basel und Bingen um 81 Kilometer verkürzt und es gingen 8 % der Lebensräume und über 2.000 Inseln verloren. Neu gebaute Staustufen und Schleusen bedeuteten zusätzliche Hindernisse für die Fischwanderung. Sie machen es unmöglich, dass die Fische von ihren Laichgebieten bis zum Meer ziehen, wie es ihrem Lebenszyklus eigentlich entspricht. Neben der Überfischung verschlechterten sich die Lebensbedingungen für zahlreiche Fischarten durch Umweltverschmutzung und die Einleitung wenig geklärter Industrieabwässern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch prosperierende Industrieansiedlung entlang des Flusses. Sie nutzen den Rhein für die Entsorgung industrieller Abwässer. Man sprach Anfang des 20. Jahrhunderts sehr deutlich von ‚geopferten Abschnitten‘, bei denen die Umweltverschmutzung zugunsten vor allem der der Pharma- und Chemieindustrie erlaubt sein sollte. In den 1960er war die Wasserqualität so schlecht, dass der gesamt Rhein als ‚geopferter Abschnitt‘ angesehen werden konnte. Die Nutzung des Rheins als Kühlwasser der Kernkraftwerke im Rheintal führte ebenfalls zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Temperaturen. 1986 gab es einen Brand im Chemiekonzern Sandoz in Basel. Das giftige Löschwasser floss in den Rhein uns führte zu einem Massensterben an Fischen. Generell hatten die Fischarten die besten Chancen, die sich mit dem Brackwasser arrangieren konnten und die resistent waren gegen Salze, Chemikalien und zunehmende Erwärmund des Wassers. So verschwanden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts alle Lachse aus dem Rhein und seinen Zuläufen.  
 
Durch diese Eingriffe wurde der Lebensraum der Fische fundamental verändert und die Artenvielfalt ging verloren. Insgesamt wurde der Oberrhein zwischen Basel und Bingen um 81 Kilometer verkürzt und es gingen 8 % der Lebensräume und über 2.000 Inseln verloren. Neu gebaute Staustufen und Schleusen bedeuteten zusätzliche Hindernisse für die Fischwanderung. Sie machen es unmöglich, dass die Fische von ihren Laichgebieten bis zum Meer ziehen, wie es ihrem Lebenszyklus eigentlich entspricht. Neben der Überfischung verschlechterten sich die Lebensbedingungen für zahlreiche Fischarten durch Umweltverschmutzung und die Einleitung wenig geklärter Industrieabwässern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch prosperierende Industrieansiedlung entlang des Flusses. Sie nutzen den Rhein für die Entsorgung industrieller Abwässer. Man sprach Anfang des 20. Jahrhunderts sehr deutlich von ‚geopferten Abschnitten‘, bei denen die Umweltverschmutzung zugunsten vor allem der der Pharma- und Chemieindustrie erlaubt sein sollte. In den 1960er war die Wasserqualität so schlecht, dass der gesamt Rhein als ‚geopferter Abschnitt‘ angesehen werden konnte. Die Nutzung des Rheins als Kühlwasser der Kernkraftwerke im Rheintal führte ebenfalls zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Temperaturen. 1986 gab es einen Brand im Chemiekonzern Sandoz in Basel. Das giftige Löschwasser floss in den Rhein uns führte zu einem Massensterben an Fischen. Generell hatten die Fischarten die besten Chancen, die sich mit dem Brackwasser arrangieren konnten und die resistent waren gegen Salze, Chemikalien und zunehmende Erwärmund des Wassers. So verschwanden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts alle Lachse aus dem Rhein und seinen Zuläufen.  
 
Wiederansiedlung des Lachses
 
Wiederansiedlung des Lachses
1987 wurde von der „Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins“ (IKSR) das „Lachs-2000-Projekt“ beschlossen, welches den Lachs in deutschen Flüssen wieder heimisch machen sollte. Ein Erfolg war, dass die Wasserqualität des Flusses stark verbessert werden konnten. Es wurden erste Maßnahmen zur Renaturisierung wie der Entfernung von Wanderhindernissen eingeleitet. Das Ziel des Nachfolge-Projekts „Lachs 2020“ sind Lachspopulationen, die sich im Rhein selbst erhalten können. Der Lachs ist heute wieder vereinzelt im Rhein und seinen Zuläufen anzutreffen. Es wird aber noch Jahrzehnte dauern, bis es wieder selber reproduzierende Lachspopulationen gibt. Im Moment werden jährlich hunderttausende Junglachse ausgesetzt, wovon nur ein Bruchteil wiederkehrt. In den baden-württembergischen Flüssen Kinzig, Alb und Murg fand man 2011 wieder Lachse sowie Laichplätze. Momentan gibt es im Rhein 36 verschiedene Fischarten, von denen 25 für den Rhein als heimische Fische angesehen werden. 11 Arten davon sind untypische, gebietsfremde Arten, die vor allem durch das Aussetzen in den Rhein gelangt sind und sich hier zum Teil fortpflanzen. Um heute am Rhein Angeln zu dürfen braucht man zwei wichtige Dokumente: einen Fischereischein, der von den Gemeinden oder der unteren Fischereibehörde ausgestellt wird. Dafür notwendig ist eine vorher abgelegte staatliche Fischerprüfung. Zusätzlich benötigt man einen Fischereierlaubnisschein für den jeweiligen Rhein-Gewässerabschnitt.
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1987 wurde von der „Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins“ (IKSR) das „Lachs-2000-Projekt“ beschlossen, welches den Lachs in deutschen Flüssen wieder heimisch machen sollte. Ein Erfolg war, dass die Wasserqualität des Flusses stark verbessert werden konnten. Es wurden erste Maßnahmen zur Renaturisierung wie der Entfernung von Wanderhindernissen eingeleitet. Das Ziel des Nachfolge-Projekts „Lachs 2020“ sind Lachspopulationen, die sich im Rhein selbst erhalten können. Der Lachs ist heute wieder vereinzelt im Rhein und seinen Zuläufen anzutreffen. Es wird aber noch Jahrzehnte dauern, bis es wieder selber reproduzierende Lachspopulationen gibt. Im Moment werden jährlich hunderttausende Junglachse ausgesetzt, wovon nur ein Bruchteil wiederkehrt. In den baden-württembergischen Flüssen Kinzig, Alb und Murg fand man 2011 wieder Lachse sowie Laichplätze. Momentan gibt es im Rhein 36 verschiedene Fischarten, von denen 25 für den Rhein als heimische Fische angesehen werden. 11 Arten davon sind untypische, gebietsfremde Arten, die vor allem durch das Aussetzen in den Rhein gelangt sind und sich hier zum Teil fortpflanzen. Der Wels wäre so ein Beispiel, der sich sehr stark vermehrt. Um heute am Rhein Angeln zu dürfen braucht man zwei wichtige Dokumente: einen Fischereischein, der von den Gemeinden oder der unteren Fischereibehörde ausgestellt wird. Dafür notwendig ist eine vorher abgelegte staatliche Fischerprüfung. Zusätzlich benötigt man einen Fischereierlaubnisschein für den jeweiligen Rhein-Gewässerabschnitt.
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|Bibliographie=CIOC Mark, Der geopferte Rhein. In: http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/geschichte-im-fluss/142042/der-geopferte-rhein
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MERTENS Marion, KÜRY Daniel, Historische Lachsfangmethoden am Hochrhein und Oberrhein. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaften bei Basel, 14/2013, S. 21-38.
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WIKIPEDIA: https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinbegradigung
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TULLA Johann Gottfried, Über die Rektifikation des Rheins, von seinem Austritt aus der Schweiz bis zu seinem Eintritt in das Großherzogthum Hessen, C.F.Müller, Karlsruhe, 1825
 
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Version du 6 décembre 2018 à 14:22

Résumé


Historisches Fischen am Rhein mit Daubelnetz und Langgarn.

Description


ZT: Die germanischen Nachfahren fischen im gleichen Rhein... / Fischer spannen ein Netz. / ZT: Die Fischerei ist ein uraltes Gewerbe. / Netz wird im Fluss versenkt. ZT: Auf dem Altrhein wird "gedaubelt". / Netz wird hochgezogen, ein einzelner Fisch zappelt im Netz, Netz wird mehrmals hochgezogen, meistens ist es leer. TC: 10:06:43 ZT: Bei niederem Wasserstand wird mit dem Langgarn gefischt. / Fischer staken im Boot auf einem Nebenarm des Rheins, werfen langes Netz rings um den See aus. Die Fischer stellen sich ins knietiefe Wasser und ziehen das Netz zusammen. TC: 10:12:03 ZT: Wenn es ordentlich zappelt... / Zappelnde Fische im Netz, werden von Hand aus dem Netz geholt. ZT: freut sich der Fischer. / Fische werden von Hand aus dem Netz geholt (nah).

Métadonnées

N° support :  LFS00689
Date :  1938
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Durée :  00:12:50
Format original :  16 mm
Genre :  Documentaire
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Der Rhein galt bis in das 20. Jahrhundert als wichtigster und größter Lachsfluss Europas. Der Lachs laichte in den Zuflüssen des Rheins und sein Aufkommen war so groß, dass er als Essen der armen Leute galt. Überhaupt gab es große Fischverkommen im Rhein und entsprechend viele Berufsfischer, die sich auf alte Traditionen bis ins frühe Mittelalter berufen konnten. Zu den typischen im Rhein heimischen Fischen zählen zum Beispiel Aal, Barbe, Brassen, Döbel, Flussbarsch, Karausche, Karpfen, Kaulbarsch, Lachs, Nase, Rapfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Schneider, Ukelei, Wels und Zander. Der Film zeigt die traditionelle Fischerei mit Netzen und in den Zwischentiteln bezieht er sich direkt als alte Traditionen, die die germanischen Nachfahren bis heute im Rhein praktizieren. Das Hebenetz oder auch Daubel genannt, ist beispielsweise ein Fischernetz, das von einem Boot zum Fang auf den Flussgrund abgesenkt und nach einiger Zeit wieder aufgehoben wird, wobei die gerade über dem Netz befindlichen Fische im Netzsack gefangen werden. Das Langgarn ist ein rund 50 Meter langes Netz, mit dem man weite Gebiete abfischen kann, wie es im Film in einem Baggersee gezeigt wird. Veränderungen des Rheins Der Wiener Kongress 1815 hatte die Neuordnung Europas zum Ziel. Es wurde eine Rheinkommission eingesetzt und der Rhein unter internationale Verwaltung gestellt, da er ein kollektives Gut sei, das alle Anrainer ernähre. Diese Internationalisierung schaffte die Grundlage für ein Großprojekt wie die Rheinbegradigung, die der Bauingenieur Johann Tulla ab 1809 plante und ab 1817 vorantrieb. Sein Buch von 1825 sieht Flüsse als Feinde, die gebändigt und gezähmt werden müssen und er kalkuliert sehr genau die Kosten eines solchen Projektes. Anfang der 20. Jahrhunderts war es das Ziel, den Rhein bis Basel schiffbar zu machen und nicht nur bis Mannheim. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde mit dem Bau des Grand Canal d’Alsace (1921-1959) begonnen, der viel Wasser aus dem Rhein ableitete, aber für den Schiffsverkehr nach Basel wichtig wurde. Veränderungen Lebensbedingungen für Fische Durch diese Eingriffe wurde der Lebensraum der Fische fundamental verändert und die Artenvielfalt ging verloren. Insgesamt wurde der Oberrhein zwischen Basel und Bingen um 81 Kilometer verkürzt und es gingen 8 % der Lebensräume und über 2.000 Inseln verloren. Neu gebaute Staustufen und Schleusen bedeuteten zusätzliche Hindernisse für die Fischwanderung. Sie machen es unmöglich, dass die Fische von ihren Laichgebieten bis zum Meer ziehen, wie es ihrem Lebenszyklus eigentlich entspricht. Neben der Überfischung verschlechterten sich die Lebensbedingungen für zahlreiche Fischarten durch Umweltverschmutzung und die Einleitung wenig geklärter Industrieabwässern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch prosperierende Industrieansiedlung entlang des Flusses. Sie nutzen den Rhein für die Entsorgung industrieller Abwässer. Man sprach Anfang des 20. Jahrhunderts sehr deutlich von ‚geopferten Abschnitten‘, bei denen die Umweltverschmutzung zugunsten vor allem der der Pharma- und Chemieindustrie erlaubt sein sollte. In den 1960er war die Wasserqualität so schlecht, dass der gesamt Rhein als ‚geopferter Abschnitt‘ angesehen werden konnte. Die Nutzung des Rheins als Kühlwasser der Kernkraftwerke im Rheintal führte ebenfalls zu einer Erhöhung der durchschnittlichen Temperaturen. 1986 gab es einen Brand im Chemiekonzern Sandoz in Basel. Das giftige Löschwasser floss in den Rhein uns führte zu einem Massensterben an Fischen. Generell hatten die Fischarten die besten Chancen, die sich mit dem Brackwasser arrangieren konnten und die resistent waren gegen Salze, Chemikalien und zunehmende Erwärmund des Wassers. So verschwanden bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts alle Lachse aus dem Rhein und seinen Zuläufen. Wiederansiedlung des Lachses

1987 wurde von der „Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins“ (IKSR) das „Lachs-2000-Projekt“ beschlossen, welches den Lachs in deutschen Flüssen wieder heimisch machen sollte. Ein Erfolg war, dass die Wasserqualität des Flusses stark verbessert werden konnten. Es wurden erste Maßnahmen zur Renaturisierung wie der Entfernung von Wanderhindernissen eingeleitet. Das Ziel des Nachfolge-Projekts „Lachs 2020“ sind Lachspopulationen, die sich im Rhein selbst erhalten können. Der Lachs ist heute wieder vereinzelt im Rhein und seinen Zuläufen anzutreffen. Es wird aber noch Jahrzehnte dauern, bis es wieder selber reproduzierende Lachspopulationen gibt. Im Moment werden jährlich hunderttausende Junglachse ausgesetzt, wovon nur ein Bruchteil wiederkehrt. In den baden-württembergischen Flüssen Kinzig, Alb und Murg fand man 2011 wieder Lachse sowie Laichplätze. Momentan gibt es im Rhein 36 verschiedene Fischarten, von denen 25 für den Rhein als heimische Fische angesehen werden. 11 Arten davon sind untypische, gebietsfremde Arten, die vor allem durch das Aussetzen in den Rhein gelangt sind und sich hier zum Teil fortpflanzen. Der Wels wäre so ein Beispiel, der sich sehr stark vermehrt. Um heute am Rhein Angeln zu dürfen braucht man zwei wichtige Dokumente: einen Fischereischein, der von den Gemeinden oder der unteren Fischereibehörde ausgestellt wird. Dafür notwendig ist eine vorher abgelegte staatliche Fischerprüfung. Zusätzlich benötigt man einen Fischereierlaubnisschein für den jeweiligen Rhein-Gewässerabschnitt.

Bibliographie


CIOC Mark, Der geopferte Rhein. In: http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/geschichte-im-fluss/142042/der-geopferte-rhein MERTENS Marion, KÜRY Daniel, Historische Lachsfangmethoden am Hochrhein und Oberrhein. In: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaften bei Basel, 14/2013, S. 21-38. WIKIPEDIA: https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinbegradigung

TULLA Johann Gottfried, Über die Rektifikation des Rheins, von seinem Austritt aus der Schweiz bis zu seinem Eintritt in das Großherzogthum Hessen, C.F.Müller, Karlsruhe, 1825