Boykott jüdischer Geschäfte (LFS00472 3) : Différence entre versions

 
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|thematique=Second World War : prewar
 
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|Resume_de=Boykott jüdischer Geschäfte in Lahr am 1.4.1933.
 
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|Description_de=ZT: Kundgebung gegen das Judentum  
 
|Description_de=ZT: Kundgebung gegen das Judentum  
 
Vor dem Laden von Rolf Friedmann stehen uniformierte SA-Männer mit Plakat: "Eine deutsche Hausfrau kauft nicht beim Juden". Kinder und wenige Erwachsene auf der Straße.
 
Vor dem Laden von Rolf Friedmann stehen uniformierte SA-Männer mit Plakat: "Eine deutsche Hausfrau kauft nicht beim Juden". Kinder und wenige Erwachsene auf der Straße.
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1852 hatte Lahr einen überdurchschnittlichen Anteil von 3,4 % jüdischer Bevölkerung; der Landesdurchschnitt lag bei 1,7%. Im 19. Jahrhundert ließen sie an verschiedenen Orten Synagogen bauen, die oft von dem Freiburger Architekten Georg Jakob Schneider entworfen wurden. Seine Bauten verraten den Einfluss des Reformjudentums, die versuchten, das Judentum mit den Erfordernissen der Moderne in Übereinstimmung zu bringen. 1848 stimmte die Zweite Kammer des Badischen Landtags für die politische Gleichberechtigung aller Staatsbürger ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses, und 1862 stimmten sie für das „Gesetz über die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten“. Dies bedeutete beispielsweise, dass Juden sich an jedem Ort niederlassen konnten, was ihnen bis dahin verwehrt gewesen war. 1888 wurde in Lahr eine jüdische Gemeinde gegründet, deren Mitglieder überwiegend aus Schmieheim kamen. Gegen die Etablierung jüdischer Mitbürger in der Gesellschaft gab es aber schon im 19. Jahrhundert eine antisemitische Bewegung, die offen gegen Juden hetzte und zum Teil zum Boykott von deren Läden aufrief.  
 
1852 hatte Lahr einen überdurchschnittlichen Anteil von 3,4 % jüdischer Bevölkerung; der Landesdurchschnitt lag bei 1,7%. Im 19. Jahrhundert ließen sie an verschiedenen Orten Synagogen bauen, die oft von dem Freiburger Architekten Georg Jakob Schneider entworfen wurden. Seine Bauten verraten den Einfluss des Reformjudentums, die versuchten, das Judentum mit den Erfordernissen der Moderne in Übereinstimmung zu bringen. 1848 stimmte die Zweite Kammer des Badischen Landtags für die politische Gleichberechtigung aller Staatsbürger ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses, und 1862 stimmten sie für das „Gesetz über die bürgerliche Gleichstellung der Israeliten“. Dies bedeutete beispielsweise, dass Juden sich an jedem Ort niederlassen konnten, was ihnen bis dahin verwehrt gewesen war. 1888 wurde in Lahr eine jüdische Gemeinde gegründet, deren Mitglieder überwiegend aus Schmieheim kamen. Gegen die Etablierung jüdischer Mitbürger in der Gesellschaft gab es aber schon im 19. Jahrhundert eine antisemitische Bewegung, die offen gegen Juden hetzte und zum Teil zum Boykott von deren Läden aufrief.  
  
Diese Strömungen griffen die Nationalsozialisten nach der Machtübernahme auf. Schon im März 1933 beschloss beispielsweise der gleichgeschaltete Gemeinderat in Offenburg, jüdische Firmen, Geschäfte und ihre Filialen von der Belieferung der Stadtverwaltung auszuschließen. Am 1. April 1933 gab es im ganzen Reich einen Boykottaufruf, nicht mehr in jüdischen Geschäften zu kaufen. In Lahr wurde dieser Boykott von dem Amateurfilmer Eugen Heine filmisch dokumentiert. Der kurze Film beginnt mit einer Schrifttafel „Kundgebung gegen das Judentum“. Die erste Aufnahme zeigt SA-Männer vor einem Laden, die von Jugendlichen umringt sind. Die zweite Einstellung zeigt einen SA-Mann, der allein vor dem Geschäft von Rolf Friedmann steht. Ein Ochsenwagen zieht vorbei. Es folgt eine halbnahe Einstellung, damit das Schild „Eine deutsche Hausfrau kauft nicht beim Juden!“ gut zu lesen ist. Vor dem Eckladen der Familie Hauser steht ebenfalls ein einsamer SA-Mann mit dem gleichen Schild. Die nächste Einstellung entspricht der ersten Szene, in der mehrere SA-Männer vor einem Laden stehen, von Jugendlichen umringt. Ein Polizist mit einem Fahrrad bleibt stehen und beginnt eine Unterhaltung. Zwei SA-Männer stehen mit dem Schild vor einem Eckladen, dessen Schaufenster und Eingangstür eine deutliche Jugendstil-Gestaltung aufweisen. Das Schlussbild ist unterbelichtet und zeigt zwei SA-Männer vor einem weiteren Laden. Es kommt weder zu Tumulten noch scheinen Käufer zu kommen, die in die Läden wollen. Dies kann jedoch auch damit zusammenhängen, dass in Lahr der Boykottaufruf unterlaufen wurde, indem die Konsumenten früh am Morgen einkaufen gingen, als die SA noch nicht vor den Läden stand. Das Lahrer NS-Blatt „Grüsselhorn“ kritisierte dies ‚undeutsche‘ Verhalten in einem Artikel: „Man sollte es nicht für möglich halten, dass die Landleute, die ihre Produkte auf dem Markt doch an deutsche Volksgenossen verkaufen, ausgerechnet ihr Geld zum Juden tragen“ (Stude 1993, S. 156-157). Eine ökonomische Bedeutung hatte dieser Boykotttag für die jüdischen Geschäftsleute nach eigenen Angaben kaum. Vereinzelt solidarisierten sich sogar deutsche Mitbürger mit ihnen. Allerdings zeigte dieser Tag den Nationalsozialisten, dass sie bei der Ausgrenzung jüdischer Mitbürger bei der deutschen Bevölkerung auf wenig Widerstand stoßen werden. Wie schnell sich die Ausgrenzung und Isolation im Ortenaukreis vollzog, war von Ort zu Ort sehr unterschiedlich (Baumann 2000, S. 230)
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Diese Strömungen griffen die Nationalsozialisten nach der Machtübernahme auf. Schon im März 1933 beschloss beispielsweise der gleichgeschaltete Gemeinderat in Offenburg, jüdische Firmen, Geschäfte und ihre Filialen von der Belieferung der Stadtverwaltung auszuschließen. Am 1. April 1933 gab es im ganzen Reich einen Boykottaufruf, nicht mehr in jüdischen Geschäften zu kaufen. In Lahr wurde dieser Boykott von dem Amateurfilmer Eugen Heine filmisch dokumentiert. Der kurze Film beginnt mit einer Schrifttafel „Kundgebung gegen das Judentum“. Die erste Aufnahme zeigt SA-Männer vor einem Laden, die von Jugendlichen umringt sind. Die zweite Einstellung zeigt einen SA-Mann, der allein vor dem Geschäft von Rolf Friedmann steht. Ein Ochsenwagen zieht vorbei. Es folgt eine halbnahe Einstellung, damit das Schild „Eine deutsche Hausfrau kauft nicht beim Juden!“ gut zu lesen ist. Vor dem Eckladen der Familie Hauser steht ebenfalls ein einsamer SA-Mann mit dem gleichen Schild. Die nächste Einstellung entspricht der ersten Szene, in der mehrere SA-Männer vor einem Laden stehen, von Jugendlichen umringt. Ein Polizist mit einem Fahrrad bleibt stehen und beginnt eine Unterhaltung. Zwei SA-Männer stehen mit dem Schild vor einem Eckladen, dessen Schaufenster und Eingangstür eine deutliche Jugendstil-Gestaltung aufweisen. Das Schlussbild ist unterbelichtet und zeigt zwei SA-Männer vor einem weiteren Laden. Es kommt weder zu Tumulten noch scheinen Käufer zu kommen, die in die Läden wollen. Dies kann jedoch auch damit zusammenhängen, dass in Lahr der Boykottaufruf unterlaufen wurde, indem die Konsumenten früh am Morgen einkaufen gingen, als die SA noch nicht vor den Läden stand. Das Lahrer NS-Blatt „Grüsselhorn“ kritisierte dies ‚undeutsche‘ Verhalten in einem Artikel: „Man sollte es nicht für möglich halten, dass die Landleute, die ihre Produkte auf dem Markt doch an deutsche Volksgenossen verkaufen, ausgerechnet ihr Geld zum Juden tragen“ (Stude 1993, S. 156-157). Eine ökonomische Bedeutung hatte dieser Boykotttag für die jüdischen Geschäftsleute nach eigenen Angaben kaum. Vereinzelt solidarisierten sich sogar deutsche Mitbürger mit ihnen. Allerdings zeigte dieser Tag den Nationalsozialisten, dass sie bei der Ausgrenzung jüdischer Mitbürger bei der deutschen Bevölkerung auf wenig Widerstand stoßen werden. Wie schnell sich die Ausgrenzung und Isolation im Ortenaukreis vollzog, war von Ort zu Ort sehr unterschiedlich (Baumann 2000, S. 230).
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Kay Hoffmann
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|Contexte_et_analyse_fr=La présence juive dans l’Ortenau est attestée depuis le Moyen Âge, autour de 1300. En 1348/49, la population juive manque d’être anéantie, après avoir été tenue pour responsable de la propagation de la peste. Beaucoup de ses membres sont brûlés sur des bûchers. Même les sources de l’époque indiquent que cet épisode relève notamment d’intérêts opportunistes. En 1389, l’importante communauté juive de Strasbourg est dissoute. Ses membres perdent ainsi leur centre organisationnel et se dispersent dans les localités environnantes. Au XVe siècle, les commerçants juifs sont évincés du crédit, activité qui revient dès lors aux négociants chrétiens. 
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Au début du XVIIe siècle, des marchands juifs se réinstallent dans la région de Lahr et d’Offenburg. Ils font surtout commerce de chevaux, de métal et de peaux, et proposent des prêts. Au XVIIIe siècle, certains chevaliers impériaux autorisent l’implantation des juifs qui leur apportent des recettes fiscales. Ceux-ci commercialisaient souvent des produits agricoles sur les marchés urbains et de l’artisanat des villes dans les zones rurales. Ils ont ainsi un impact sur l’économie des campagnes. Dans les villages, les juifs sont souvent contraints de vivre à part, n’ayant pas le droit d’habiter à côté des chrétiens. Malgré cela, les conflits sont fréquents. Après la fondation du grand-duché de Bade, en 1808, les quelque 14 000 juifs qui y vivent obtiennent la nationalité badoise, mais leurs droits restent limités à l’échelle communale. Vers 1830, les marchands ouvrent des échoppes et sont très actifs dans le commerce de bétail. Entre les recensements de 1825 et 1852, le nombre de citoyens juifs passe de 17 577 à 23 699, la plupart vivant dans le Bade du Nord. 
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En 1852, Lahr compte dans sa population 3,4 % de juifs, un chiffre supérieur à la moyenne de 1,7 % pour l’ensemble du Bade. Le XIXe siècle voit la construction de synagogues à différents endroits, souvent conçues par l’architecte de Fribourg Georg Jakob Schneider. Ses bâtiments révèlent l’influence du judaïsme réformé, qui s’efforce d’adapter la religion aux exigences de la modernité. En 1848, la deuxième chambre du parlement du Bade vote pour l’égalité politique de tous les citoyens sans distinction de religion, et en 1862, elle adopte la « loi sur l’égalité civile des Israélites ». Désormais, les juifs peuvent ainsi s’installer partout où ils avaient été refusés jusque-là. En 1888, une communauté juive est fondée à Lahr, dont la majorité des membres viennent de Schmieheim. Cependant, dès le XIXe siècle, un mouvement antisémite s’oppose à l’établissement de citoyens juifs dans la société et fait ouvertement campagne contre les juifs en appelant parfois au boycott de leurs commerces. 
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Une fois au pouvoir, les nazis embrassent pleinement ces tendances. En mars 1933, par exemple, le conseil municipal d’Offenburg, mis au pas par le régime, décide d’exclure les entreprises juives, les magasins et leurs succursales des fournisseurs de la municipalité. Le 1er avril 1933, un appel au boycott des commerces juifs est lancé dans tout le Reich. À Lahr, cet épisode est filmé par le cinéaste amateur Eugen Heine. Le court métrage commence par une plaque indiquant « Mobilisation contre les juifs ». On voit à l’image des membres des SA devant un magasin, entourés de jeunes. Le plan suivant montre un SA posté seul devant la boutique de Rolf Friedmann. Un chariot à bœufs passe. Suit un plan semi-rapproché permettant de lire sa pancarte : « La ménagère allemande n’achète pas chez le juif ! ». Devant le magasin d’angle de la famille Hauser, se trouve également un SA portant le même panneau. Le plan suivant nous ramène à la première scène dans laquelle plusieurs SA se tiennent devant un magasin, entourés d’adolescents. Un policier à vélo s’arrête et engage la conversation. Deux SA sont installés avec leur pancarte devant un magasin d’angle, dont la vitrine et la porte d’entrée affichent un style Art nouveau marqué. Le dernier plan, sous-exposé, montre deux SA devant un autre magasin. Aucune agitation n’est montrée ni aucune image d’acheteurs cherchant à entrer dans les magasins. Cela peut s’expliquer par le fait qu’à Lahr, l’appel au boycott a été contourné, les consommateurs ayant fait leurs courses tôt le matin alors que les SA n’étaient pas encore postés devant les commerces. Le journal nazi de Lahr, Grüsselhorn critiquera ce comportement « antiallemand » dans un article : « Il ne faudrait pas que les paysans qui vendent leurs produits sur le marché à des compatriotes allemands dépensent leur argent chez les juifs. » (Stude 1993, p. 156-157) De l’aveu du journal, cette journée de boycott n’aura pratiquement aucun impact économique sur les commerçants juifs. Certains concitoyens allemands se montrent même solidaires avec eux. Cependant, cette journée aura montré aux nazis que l’exclusion des citoyens juifs de la population allemande ne suscite que peu de résistance. La rapidité avec laquelle cet ostracisme et cet isolement se mettront en place dans le district d’Ortenau variera beaucoup d’une localité à l’autre (Baumann 2000, p. 230).
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Kay Hoffmann
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|Contexte_et_analyse_en=In the Ortenau Jewish life has been detectable since the Middle Ages around 1300. 1348/49 threatened the extinction of the Jewish inhabitants, as they were held responsible for the spread of a plague. Many of them were burned at stake. It was even mentioned in contemporary sources that quite selfish interests played a part in this. In 1389 the important Jewish community in Strasbourg was dissolved. As a result, an organizational center was lost and they dispersed into the surrounding villages. In the 15th century, the Jewish businessmen were pushed out of the credit system, and Christian merchants took over this task.
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At the beginning of the 17th century, Jewish traders settled again in the area of ​​Lahr and Offenburg. They were mostly dealing with horses, metal, skins and credit. In the 18th century, some imperial knights allowed the settlement of Jews to collect income tax from them. Often, they marketed agricultural products on urban markets and artisanal products from rural cities. So they had a meaning for the rural economy. In the villages, the Jews were often forced to live in a separate area, as they were not allowed to live next to Christians. Nevertheless, there were always conflicts. After the founding of the Grand Duchy of Baden in 1808, the approximately 14,000 Jews living there received Baden citizenship. At the community level, however, their rights remained limited. Around 1830 the merchants set up shops and were very active in the cattle trade. Between the census of 1825 and 1852, the number of Jewish citizens increased from 17,577 to 23,699, most of them in the Northern part of Baden.
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In 1852 Lahr had an above-average share of 3.4% of the Jewish population; the national average was 1.7%. In the 19th century, they had synagogues built at various places, often designed by the Freiburg architect Georg Jakob Schneider. His buildings reveal the influence of Reform Judaism, which tried to reconcile Judaism with the requirements of modernity. In 1848, the Second Chamber of the Baden Parliment voted for the political equality of all citizens without distinction of religious confession, and in 1862 they voted for the "Law on Civil Rights of the Israelites". This meant, for example, that Jews could settle in any place they had been denied. In 1888 a Jewish community was founded in Lahr, whose members came mainly from Schmieheim. In the 19th century, however, there was an anti-Semitic movement against the establishment of Jewish citizens in society, which openly fought against Jews and sometimes called for a boycott of their shops.
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These tendencies took up the National Socialists after the seizure of power. Already in March 1933, for example, the city council Offenburg was forced in line and decided to exclude Jewish companies, shops and their branches from supplying the city administration. On April 1, 1933, there was a call for a boycott throughout the Reich to cease buying in Jewish shops. In Lahr, this boycott was documented cinematically by the amateur film maker Eugen Heine. The short film begins with a tablet "Rally against Judaism". The first shot shows SA men in front of a shop surrounded by teenagers. The second shot shows an SA man standing alone in front of Rolf Friedmann's shop. An ox cart pulls over. It follows a half-close attitude, so that the sign "A German housewife does not buy from the Jews!" is easy to read. In front of the corner shop of the Hauser family is also a solitary SA man with the same sign. The next shot corresponds to the first scene, where several SA men stand in front of a shop, surrounded by youth. A policeman with a bike stops and starts a conversation. Two SA men stand with the sign in front of a corner shop, whose shop window and front door have a clear Art Nouveau design. The final shot is underexposed and shows two SA men in front of another store. There are neither riots nor shoppers seem to come who want to go to the stores. However, this may also be related to the fact that in Lahr, the boycott call was undermined by the consumer went shopping early in the morning when the SA was not yet in front of the shops. The Lahr National Socialist newspaper "Grüsselhorn" criticized this, ungerman behavior in an article: "One should not think it possible that the country people who sell their products on the market but to German national comrades, of all their money to the Jews" (Stude 1993, pp. 156-157). According to their own statements, this boycott day hardly had any economic significance for the Jewish business people. Isolated even German fellow citizens solidarized with them. However, this day showed the National Socialists that they would face little opposition to the marginalization of Jewish citizens among the German population. How quickly the exclusion and isolation in the Ortenaukreis took place varied greatly from place to place (Baumann 2000, p. 230).
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Kay Hoffmann
 
Kay Hoffmann
 
|Bibliographie=BAUMANN, Ulrich, "Zerstörte Nachbarschaften. Christen und Juden in badischen Landgemeinden 1862-1940", Dölling und Gallitz,Hamburg 2000.
 
|Bibliographie=BAUMANN, Ulrich, "Zerstörte Nachbarschaften. Christen und Juden in badischen Landgemeinden 1862-1940", Dölling und Gallitz,Hamburg 2000.

Version actuelle datée du 18 mars 2021 à 10:54


Avertissement[1]

Résumé


Boycott of Jewish shops in Lahr on 1.4.1933.

Description


ZT: Kundgebung gegen das Judentum Vor dem Laden von Rolf Friedmann stehen uniformierte SA-Männer mit Plakat: "Eine deutsche Hausfrau kauft nicht beim Juden". Kinder und wenige Erwachsene auf der Straße.

Métadonnées

N° support :  LFS00472 3
Date :  01 avril 1933
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Durée :  00:00:26
Format original :  16 mm
Genre :  Film amateur
Thématiques :  Seconde Guerre mondiale : avant-guerre
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


La présence juive dans l’Ortenau est attestée depuis le Moyen Âge, autour de 1300. En 1348/49, la population juive manque d’être anéantie, après avoir été tenue pour responsable de la propagation de la peste. Beaucoup de ses membres sont brûlés sur des bûchers. Même les sources de l’époque indiquent que cet épisode relève notamment d’intérêts opportunistes. En 1389, l’importante communauté juive de Strasbourg est dissoute. Ses membres perdent ainsi leur centre organisationnel et se dispersent dans les localités environnantes. Au XVe siècle, les commerçants juifs sont évincés du crédit, activité qui revient dès lors aux négociants chrétiens.

Au début du XVIIe siècle, des marchands juifs se réinstallent dans la région de Lahr et d’Offenburg. Ils font surtout commerce de chevaux, de métal et de peaux, et proposent des prêts. Au XVIIIe siècle, certains chevaliers impériaux autorisent l’implantation des juifs qui leur apportent des recettes fiscales. Ceux-ci commercialisaient souvent des produits agricoles sur les marchés urbains et de l’artisanat des villes dans les zones rurales. Ils ont ainsi un impact sur l’économie des campagnes. Dans les villages, les juifs sont souvent contraints de vivre à part, n’ayant pas le droit d’habiter à côté des chrétiens. Malgré cela, les conflits sont fréquents. Après la fondation du grand-duché de Bade, en 1808, les quelque 14 000 juifs qui y vivent obtiennent la nationalité badoise, mais leurs droits restent limités à l’échelle communale. Vers 1830, les marchands ouvrent des échoppes et sont très actifs dans le commerce de bétail. Entre les recensements de 1825 et 1852, le nombre de citoyens juifs passe de 17 577 à 23 699, la plupart vivant dans le Bade du Nord.

En 1852, Lahr compte dans sa population 3,4 % de juifs, un chiffre supérieur à la moyenne de 1,7 % pour l’ensemble du Bade. Le XIXe siècle voit la construction de synagogues à différents endroits, souvent conçues par l’architecte de Fribourg Georg Jakob Schneider. Ses bâtiments révèlent l’influence du judaïsme réformé, qui s’efforce d’adapter la religion aux exigences de la modernité. En 1848, la deuxième chambre du parlement du Bade vote pour l’égalité politique de tous les citoyens sans distinction de religion, et en 1862, elle adopte la « loi sur l’égalité civile des Israélites ». Désormais, les juifs peuvent ainsi s’installer partout où ils avaient été refusés jusque-là. En 1888, une communauté juive est fondée à Lahr, dont la majorité des membres viennent de Schmieheim. Cependant, dès le XIXe siècle, un mouvement antisémite s’oppose à l’établissement de citoyens juifs dans la société et fait ouvertement campagne contre les juifs en appelant parfois au boycott de leurs commerces.

Une fois au pouvoir, les nazis embrassent pleinement ces tendances. En mars 1933, par exemple, le conseil municipal d’Offenburg, mis au pas par le régime, décide d’exclure les entreprises juives, les magasins et leurs succursales des fournisseurs de la municipalité. Le 1er avril 1933, un appel au boycott des commerces juifs est lancé dans tout le Reich. À Lahr, cet épisode est filmé par le cinéaste amateur Eugen Heine. Le court métrage commence par une plaque indiquant « Mobilisation contre les juifs ». On voit à l’image des membres des SA devant un magasin, entourés de jeunes. Le plan suivant montre un SA posté seul devant la boutique de Rolf Friedmann. Un chariot à bœufs passe. Suit un plan semi-rapproché permettant de lire sa pancarte : « La ménagère allemande n’achète pas chez le juif ! ». Devant le magasin d’angle de la famille Hauser, se trouve également un SA portant le même panneau. Le plan suivant nous ramène à la première scène dans laquelle plusieurs SA se tiennent devant un magasin, entourés d’adolescents. Un policier à vélo s’arrête et engage la conversation. Deux SA sont installés avec leur pancarte devant un magasin d’angle, dont la vitrine et la porte d’entrée affichent un style Art nouveau marqué. Le dernier plan, sous-exposé, montre deux SA devant un autre magasin. Aucune agitation n’est montrée ni aucune image d’acheteurs cherchant à entrer dans les magasins. Cela peut s’expliquer par le fait qu’à Lahr, l’appel au boycott a été contourné, les consommateurs ayant fait leurs courses tôt le matin alors que les SA n’étaient pas encore postés devant les commerces. Le journal nazi de Lahr, Grüsselhorn critiquera ce comportement « antiallemand » dans un article : « Il ne faudrait pas que les paysans qui vendent leurs produits sur le marché à des compatriotes allemands dépensent leur argent chez les juifs. » (Stude 1993, p. 156-157) De l’aveu du journal, cette journée de boycott n’aura pratiquement aucun impact économique sur les commerçants juifs. Certains concitoyens allemands se montrent même solidaires avec eux. Cependant, cette journée aura montré aux nazis que l’exclusion des citoyens juifs de la population allemande ne suscite que peu de résistance. La rapidité avec laquelle cet ostracisme et cet isolement se mettront en place dans le district d’Ortenau variera beaucoup d’une localité à l’autre (Baumann 2000, p. 230).

Kay Hoffmann

Bibliographie


BAUMANN, Ulrich, "Zerstörte Nachbarschaften. Christen und Juden in badischen Landgemeinden 1862-1940", Dölling und Gallitz,Hamburg 2000. FÖRDERVEREIN EHEMALIGE SYNAGOGE KIPPENHERIM E.V. (Hg) (Autoren: Jürgen Stude, Bernd Rottenecker, Dieter Petri), "Jüdisches Leben in der Ortenau", seitenweise Verlag, Brühl 2018. LANDESZENTRAL FÜR POLTISCHE BILDUNG BADEN-WÜRTTEMBERG (Hg.), ""Ich weiß nicht, ob wir nochmal schreiben können". Die Deportation der badischen und saarpfäzer Juden in das Internierungslager Gurs in den Pyrenäen", LpB, Stuttgart 2010.

STUDE, Jürgen, "Die Lahrer Juden", in: Stadt Lahr (Hg.): Geschichte der Stadt Lahr, Bd. 3, Lahr 1993, S. 143-167.



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