Carnaval de Strasbourg (0020FH0012) : Différence entre versions
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|Resume_fr=Il s'agit d'un court film amateur sur le carnaval de Strasbourg datant du dimanche 28 février 1960. On y voit les différents chars défiler parmi la foule. | |Resume_fr=Il s'agit d'un court film amateur sur le carnaval de Strasbourg datant du dimanche 28 février 1960. On y voit les différents chars défiler parmi la foule. | ||
|Description_fr=[00:03] Insert de l'affiche du Carnaval de Strasbourg. L'affiche très colorée indique la tenue de "''grands bals travestis''" du samedi 27 février au mardi 1er mars 1960. | |Description_fr=[00:03] Insert de l'affiche du Carnaval de Strasbourg. L'affiche très colorée indique la tenue de "''grands bals travestis''" du samedi 27 février au mardi 1er mars 1960. | ||
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− | Ainsi, très vite, on reproche à cette cavalcade de s'être trop éloignée de la tradition carnavalesque, de n'être finalement qu'une gentille fête urbaine, folklorique et très commerciale. Et s'ils sont nombreux à venir jusque dans le centre-ville de Strasbourg pour voir défiler Bim-Bam, le roi du carnaval, la majeure partie d'entre eux sont spectateurs, non participants. La subversion et le grotesque, raisons d'être du carnaval, ont laissé place au spectaculaire au sein d'une foule passive. Enfin, s'il demeure encore, l'espace de la contestation sociale se trouve de plus en plus réduit. L'engouement pour ce | + | Ainsi, très vite, on reproche à cette cavalcade de s'être trop éloignée de la tradition carnavalesque, de n'être finalement qu'une gentille fête urbaine, folklorique et très commerciale. Et s'ils sont nombreux à venir jusque dans le centre-ville de Strasbourg pour voir défiler Bim-Bam, le roi du carnaval, la majeure partie d'entre eux sont spectateurs, non participants. La subversion et le grotesque, raisons d'être du carnaval, ont laissé place au spectaculaire au sein d'une foule passive. Enfin, s'il demeure encore, l'espace de la contestation sociale se trouve de plus en plus réduit. L'engouement pour ce « ''Carnaval des Marchands'' »<ref>Eve Cerf, « Carnavals en Alsace : tradition, évolution, manipulation », ''Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est'', n°7, 1978, p.30</ref> s'essouffle peu à peu : il se tient pour la dernière fois en 1962. |
+ | |Contexte_et_analyse_de='''<big>Der Straßburger Karneval 1960</big>''' | ||
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+ | '''Karneval, eine jahrhundertealte Tradition''' | ||
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+ | Der Karneval, der in einer Zeit zwischen der Mitte des Winters und dem Anfang des Sommers stattfindet, ist ein ländliches und städtisches Fest. Er zeichnet sich durch Mummerei oder Maskerade und durch ritualisierte Überschreitungen von Verboten und anderen Tabus aus. Im Mittelalter wurde dieser Brauch von der Kirche überwacht. In Verbindung mit christlichen Festen und als Teil des Zyklus vor der Fastenzeit greift er die religiösen Themen von Tod und Wiedergeburt, Chaos und Ordnung auf, in deren Mittelpunkt die Verherrlichung des wilden Mannes eine vermittelnde Rolle spielt. Das Karnevalsfest endet in der Regel mit dem Opfer des wilden Mannes , Symbol für die Rückkehr zur Ruhe, für den Sieg der Gesellschaft über das Chaos. Abgesehen von der herrschenden Anarchie spielt der Karneval eine wichtige soziale Rolle, da er es jedem ermöglicht, unter dem Deckmantel monströser oder grotesker Wesen exzessiv und subversiv zu sein; der Karneval ähnelt also einer Art populärer Katharsis. | ||
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+ | '''Der Straßburger Karneval''' | ||
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+ | In Straßburg ging diese Tradition jedoch während der Reichslandzeit verloren und verschwand schließlich ganz, nachdem die deutsche Verwaltung erfolglos versucht hatte, sie wiederzubeleben. Nachdem der „Karneval der Deutschen“[1] zunächst vom Besatzer gefördert worden war, wurde er 1902 letztendlich abgeschafft, als die Elsässer beschlossen, diese Tradition zum Teil einer relativ deutschfeindlichen Regionalkultur zu machen. | ||
+ | Im Februar 1956 beschlossen Germain Muller und Raymond Vogel, die Gründer des Straßburger Kabaretts „De Barabli“, diese lange Zeit vergessene Tradition wieder aufleben zu lassen und organisierten zu Ehren von Crocus Morus, der am gleichen Abend auf dem Place Broglie verbrannt wurde, einen großen satirischen Umzug, der im Wesentlichen aus Kabarettisten bestand. Dieser Karneval ging jedoch nicht wirklich in die Geschichte der Stadt ein und galt als Misserfolg. | ||
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+ | Plakat des Straßburger Karnevals 1960. Quelle: Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg | ||
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+ | '''Der „Karneval der Kaufleute“ - Eve Cerf''' | ||
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+ | Im folgenden Jahr jedoch beschlossen die Straßburger Kaufleute, den Versuch erneut zu wagen und die Tradition des Karnevals zu modernisieren und wieder aufleben zu lassen, um das Stadtzentrum zu beleben und Touristen anzuziehen. Die Veranstaltung war eine Prestige-Aktion, um Straßburg die Ausstrahlung einer wohlhabenden Stadt am Rhein zu verleihen. Der Karneval wurde daher von den Kaufleuten selbst finanziert, wie die vielen „gesponserten“ Wagen mit den Namen von Straßburger Geschäften und Unternehmen zeigen. | ||
+ | Ein Wagen ist mit dem Emblem des Fischerbieres, dem ''Fischermannele'' geschmückt. | ||
+ | In diesem Film handelt es sich um den Karneval am Sonntag, den 28. Februar 1960. Der Einschub des Plakats am Anfang des Films lässt eine genaue Datierung der Veranstaltung zu. | ||
+ | Das Plakat des Straßburger Karnevals. | ||
+ | Zwar fand der Karneval nur am Sonntag statt, aber in Wirklichkeit wurden den Straßburgern und den Touristen ein viertägiges Fest, von Samstag den 27. Februar bis zum Dienstag den 1. März geboten. Die Bilder zeugen auch von der Anziehungskraft des Stadtfestes: Die Wagen können sich nur schwer durch die sehr dichte Menschenmenge bewegen. Ferner ist die allgemeine Beliebtheit dieser Veranstaltung festzustellen, da die Zuschauer überraschenderweise überwiegend Erwachsene und nicht Kinder sind. | ||
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+ | '''Ein disziplinierter Karneval''' | ||
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+ | Verkleidungen und Wagen sind zwar noch Ausdruck diverser Protestbotschaften, jedoch deutlich zurückhaltender. Davon zeugen die Ente – Symbol für Zeitung und Presse –, deren Schnabel mit einem Vorhängeschloss verschlossen wurde und ein fassungslos wirkender Mann beim Lesen der Boulevardpresse Darin kann man sicher die Kritik an einer Gesellschaft sehen, die sich mehr für Skandale aus der Boulevardpresse als für echte Sachfragen interessiert. | ||
+ | Wagen in Form einer Ente mit Maulkorb. | ||
+ | Ebenso könnte man im Eiffelturm mit dem Kopf von Charles de Gaulle eine Karikatur der neuen Fünften Republik sehen, die dem Präsidenten, der nunmehr an der Spitze der politischen Hierarchie steht, immer mehr Macht verleiht. Aber der Protest bleibt leicht. | ||
+ | Der Kopf von General de Gaulle, an der Spitze des Eiffelturms, mit seinen zum Himmel erhobenen Armen scheint „Ich habe euch verstanden!“ zu rufen, den wichtigsten Satz seiner Rede vom 4. Juni 1958 in Algier. | ||
+ | Eigentlich handelt es sich mehr um Bezugnahmen auf aktuelle Ereignisse als um einen Ausdruck des Protests, so wie der Wagen, auf dem eine Händlerin eine riesige Münze hält, zweifellos eine Anspielung auf die jüngste Einführung - im Januar 1960 - des neuen Francs, die im Pinay-Rueff-Plan vom 23. Dezember 1958 vorgesehen war. Dies gilt auch für den Wagen mit zwei Astronauten, einer in den Farben der Vereinigten Staaten, der andere in den Farben der Sowjetunion, eine Anspielung an die Eroberung des Weltraums, ein wichtiges politisches Thema während des Kalten Krieges. | ||
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+ | So wurde diesem Umzug sehr schnell vorgeworfen kritisiert, sich zu weit von der Karnevalstradition entfernt zu haben und letztendlich nichts anderes zu sein, als ein nettes und sehr kommerzielles Volksfest. Und wenn zwar viele Besucher in die Innenstadt von Straßburg kommen, um Bim-Bam, den König des Karnevals, zu sehen, so sind die meisten von ihnen Zuschauer und keine Teilnehmer. Das Subversive und das Groteske, die eigentlichen Grundlagen des Karnevals, sind einem Spektakel inmitten einer passiven Menschenmenge gewichen. Wenn überhaupt, so wird dem gesellschaftlichen Protest immer weniger Raum zugestanden. Die Begeisterung für diesen „Karneval der Kaufleute“ [2] ließ allmählich nach und 1962 fand er zum letzten Mal statt. | ||
|Bibliographie=Eve Cerf, « Carnavals en Alsace : tradition, évolution, manipulation », ''Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est'', n°7, 1978, pp.24-37 | |Bibliographie=Eve Cerf, « Carnavals en Alsace : tradition, évolution, manipulation », ''Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est'', n°7, 1978, pp.24-37 | ||
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Freddy Raphaël et Geneviève Herberich-Marx, « Éléments pour une sociologie du rire et du blasphème », ''Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est'', n°21, 1994, pp. 4-10 | Freddy Raphaël et Geneviève Herberich-Marx, « Éléments pour une sociologie du rire et du blasphème », ''Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est'', n°21, 1994, pp. 4-10 | ||
+ | |descripteurs=carvanal; fête populaire; Strasbourg | ||
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Version actuelle datée du 22 mars 2019 à 11:46
Événements filmés ou en lien
Résumé
Contexte et analyse
Le carnaval, une tradition séculaire
Se déroulant au cours d'une période comprise entre le milieu de l'hiver et le début de l'été, le carnaval est une fête rurale et urbaine caractérisée par le travestissement et la transgression ritualisée d'interdits et autres tabous. Dès le Moyen-Âge, cette pratique est encadrée par l’Église. Associée à des fêtes chrétiennes et s'insérant dans le cycle précédant le Carême, elle reprend les thèmes religieux de la mort et de la renaissance, du chaos et de l'ordre, au centre desquels l'exaltation de l'homme sauvage fait office de médiation. La procession burlesque se clôt généralement par le sacrifice de l'homme sauvage, symbole du retour au calme, du triomphe de la société sur le chaos. Au-delà de l'anarchie ambiante, le carnaval tient un rôle social important permettant à chacun, sous les traits d'êtres monstrueux ou grotesques, l'excès et la subversion ; le carnaval s'apparente ainsi à une sorte de catharsis populaire.
Le carnaval de Strasbourg
A Strasbourg, cette tradition se perd néanmoins à l'époque du Reichsland et finit par disparaître complètement après que l'administration allemande a vainement tenté de la relancer. En effet, d'abord encouragé par l'occupant, le « Carnaval des Allemands »[1] est finalement supprimé en 1902 lorsque les Alsaciens décident d'intégrer cette tradition à la valorisation d'une culture régionale relativement germanophobe.
En février 1956, Germain Muller et Raymond Vogel, les fondateurs du cabaret strasbourgeois « De Barabli » font le pari de relancer cette tradition longtemps oubliée et organisent une grande procession satirique, essentiellement composée d'acteurs du cabaret, en l'honneur de Crocus Morus, brûlé le soir-même sur la Place Broglie. Toutefois ce carnaval ne marque pas vraiment l'histoire de la ville et est considéré comme un échec.
Le « Carnaval des Marchands » - Eve Cerf
L'année suivante cependant, les commerçants strasbourgeois décident de retenter l'expérience et de remettre aux goûts du jour la tradition du carnaval afin d'animer le centre-ville et d'attirer les touristes. La manifestation fait figure d'une opération de prestige visant à offrir à Strasbourg le rayonnement d'une ville rhénane prospère. Le carnaval est ainsi financé par les commerçant eux-mêmes, en attestent les nombreux chars « sponsorisés », arborant le nom d'enseignes et d'entreprises strasbourgeoises. Il s'agit dans ce film du carnaval du dimanche 28 février 1960. L'insert de l'affiche au début du film permet de dater avec précision l'événement. D'ailleurs, si le carnaval a lieu le dimanche seulement, ce sont en réalité quatre jours successifs de festivité, du samedi 27 février au mardi 1er mars, qui sont proposés aux Strasbourgeois et autres touristes. Les images témoignent aussi de l'attrait de la fête urbaine : les chars peinent à avancer à travers la foule, très dense. On note aussi le caractère tout public de cette manifestation, les spectateurs étant, de façon surprenante, surtout des adultes davantage que des enfants.
Un carnaval discipliné
Lieux ou monuments
Bibliographie
Eve Cerf, « Carnavals en Alsace : tradition, évolution, manipulation », Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est, n°7, 1978, pp.24-37
Eve Cerf, « Wackes Fasenacht : le Carnaval des Voyous à Strasbourg », Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est, n°21, 1994, pp.40-47
Jacques Heers, Fêtes des fous et Carnavals, Paris : Fayard, 1983
Freddy Raphaël et Geneviève Herberich-Marx, « Éléments pour une sociologie du rire et du blasphème », Revue des Sciences Sociales de la France et de l'Est, n°21, 1994, pp. 4-10
Article rédigé par
Valentine Vis, 02 janvier 2019