Panzer Freiburger Wierebahnhof (LFS06317) : Différence entre versions
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|Resume_de=Abtransport von Personenkraftwagen und Lastwagen mit dem Zug vom Freiburger Wiehrebahnhof; Panzerkonvoi durch Freiburg und Verladung. | |Resume_de=Abtransport von Personenkraftwagen und Lastwagen mit dem Zug vom Freiburger Wiehrebahnhof; Panzerkonvoi durch Freiburg und Verladung. | ||
|Description_de=Die Panzer gehören zur Gruppe Guderian auf dem Rückmarsch von Frankreich: Am 15. Oktober 1935 wurde Hein Guderian (* 17. Juni 1888, Kulm - † 14. Mai 1954, Schwangau bei Füssen) zum Kommandeur der neu gebildeten 2. Panzer-Division in Würzburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1938 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er am 4. Februar 1938 zum General des XVI. Armeekorps ernannt. Am 1. November 1938 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Am 20. November 1938 wurde Guderian zum Chef der schnellen Truppen im Oberkommando des Heeres ernannt. Im Sommer 1939 wurde er zum Kommandierenden General des XIX. Armeekorps ernannt. Als solcher nahm Guderian bei der Heeresgruppe Nord am Polenfeldzug teil. Ihm wurden bereits in den ersten Wochen die Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Für die Leistungen seines Korps wurde er am 27. Oktober 1939 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. 1940 nahm er dann mit seinem Korps bei der Heeresgruppe A am Frankreichfeldzug teil. In der zweiten Phase des Frankreichfeldzuges wurde sein Panzerkorps zur Gruppe Guderian erweitert. Der von ihm entwickelte Einsatz geschlossener Panzerverbände bewährte sich hier. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Zu Beginn des Russlandfeldzuges führte er dann die Panzergruppe 2 beim Angriff auf Mittelrussland. Mit seiner Panzergruppe trug Guderian wesentlich zu den Siegen bei Kiew, Orel und Brjansk bei. Am 17. Juli 1941 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. // | |Description_de=Die Panzer gehören zur Gruppe Guderian auf dem Rückmarsch von Frankreich: Am 15. Oktober 1935 wurde Hein Guderian (* 17. Juni 1888, Kulm - † 14. Mai 1954, Schwangau bei Füssen) zum Kommandeur der neu gebildeten 2. Panzer-Division in Würzburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1938 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er am 4. Februar 1938 zum General des XVI. Armeekorps ernannt. Am 1. November 1938 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Am 20. November 1938 wurde Guderian zum Chef der schnellen Truppen im Oberkommando des Heeres ernannt. Im Sommer 1939 wurde er zum Kommandierenden General des XIX. Armeekorps ernannt. Als solcher nahm Guderian bei der Heeresgruppe Nord am Polenfeldzug teil. Ihm wurden bereits in den ersten Wochen die Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Für die Leistungen seines Korps wurde er am 27. Oktober 1939 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. 1940 nahm er dann mit seinem Korps bei der Heeresgruppe A am Frankreichfeldzug teil. In der zweiten Phase des Frankreichfeldzuges wurde sein Panzerkorps zur Gruppe Guderian erweitert. Der von ihm entwickelte Einsatz geschlossener Panzerverbände bewährte sich hier. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Zu Beginn des Russlandfeldzuges führte er dann die Panzergruppe 2 beim Angriff auf Mittelrussland. Mit seiner Panzergruppe trug Guderian wesentlich zu den Siegen bei Kiew, Orel und Brjansk bei. Am 17. Juli 1941 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. // | ||
− | |Contexte_et_analyse_de=Die Filmaufnahmen lassen sich in drei Abschnitte unterteilen. Der erste Abschnitt beginnt mit einem Zug, der beladen mit Soldaten, Autos und LKWs, an einem Bahnübergang an der Kamera vorbeifährt. Im Anschluss folgen verschiedene Aufnahmen von Soldaten in Freiburg. Oft sieht man schaulustige Kinder und Jugendliche. Manche der Aufnahmen sind eindeutig inszeniert, zum Beispiel als ein Offizier ein Motorrad zur Schau fährt. Im zweiten Abschnitt fährt die Kolonne aus Fahrzeugen und Panzern durch die Freiburger Straßen. Hier sieht man neben damaligen PKWs, LKWs auch Krads, ein Motorrad mit befestigtem Beiwagen und einfache Motorräder sowie verschiedene Panzer und Selbstfahrlafetten mit schweren Geschützen. Schließlich hält die Kolonne an und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Kinder klettern auf die Panzer und spielen. Soldaten trinken Schnaps und es wird sich unterhalten. Am Ende des zweiten Abschnitts werden die Fahrzeuge im Neuen Wiehrebahnhof auf Waggons verladen, die die Aufschrift Stuttgart tragen. Der dritte Abschnitt zeigt Szenen aus dem privaten Bereich der Soldaten. Eine Jugendliche posiert und marschiert mit einem Stahlhelm auf dem Kopf herum. Zwei Soldaten trinken mit einer Frau im Wohnzimmer Sekt. Es wird ein ausgelassener Abend. | + | |Contexte_et_analyse_de= |
+ | [[Fichier:Panzer Ausschnitt Freiburger.jpg|vignette|droite|Die Freiburger Zeitung vom 15. Juni 1940 widmet der Panzertruppe einen großen Artikel (Foto: Unibibliothek Freiburg)]] | ||
+ | Die Filmaufnahmen lassen sich in drei Abschnitte unterteilen. Der erste Abschnitt beginnt mit einem Zug, der beladen mit Soldaten, Autos und LKWs, an einem Bahnübergang an der Kamera vorbeifährt. Im Anschluss folgen verschiedene Aufnahmen von Soldaten in Freiburg. Oft sieht man schaulustige Kinder und Jugendliche. Manche der Aufnahmen sind eindeutig inszeniert, zum Beispiel als ein Offizier ein Motorrad zur Schau fährt. Im zweiten Abschnitt fährt die Kolonne aus Fahrzeugen und Panzern durch die Freiburger Straßen. Hier sieht man neben damaligen PKWs, LKWs auch Krads, ein Motorrad mit befestigtem Beiwagen und einfache Motorräder sowie verschiedene Panzer und Selbstfahrlafetten mit schweren Geschützen. Schließlich hält die Kolonne an und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Kinder klettern auf die Panzer und spielen. Soldaten trinken Schnaps und es wird sich unterhalten. Am Ende des zweiten Abschnitts werden die Fahrzeuge im Neuen Wiehrebahnhof auf Waggons verladen, die die Aufschrift Stuttgart tragen. Der dritte Abschnitt zeigt Szenen aus dem privaten Bereich der Soldaten. Eine Jugendliche posiert und marschiert mit einem Stahlhelm auf dem Kopf herum. Zwei Soldaten trinken mit einer Frau im Wohnzimmer Sekt. Es wird ein ausgelassener Abend. | ||
+ | [[Fichier:Panzer mit Kindern.jpg|vignette|left|Die Panzer waren eine Attraktion für die Kinder, die darauf herumturnten (Foto: LFS BW)]] | ||
Nach dem Artikel „Schwarze Panzer-Husaren in Freiburg“ (Freiburger Zeitung, 15.7.1940) wurden die Panzer am Sonntag, 14. Juli verladen. Die Schlagzeile bezieht sich auf die schwarzen Uniformen der Panzertruppe und den Versuch, die Panzertruppe in die Tradition der berittenen Kavallerie zu stellen. Besonderen Bezug nahm man hierbei auf die Preußischen Totenkopfhusaren, da sich auch auf der Uniform der Panzerfahrer zwei Totenköpfe befanden. Der Artikel lobt die Panzerwaffe, die als noch recht junge Waffe zum ‚Endsieg‘ beigetragen habe. Die Panzertruppe wird in den Status einer Wunderwaffe erhoben. Bekräftigt wird das durch den raschen Erfolg in Polen und im gerade beendeten erfolgreichen Frankreichfeldzug. Tatsächlich war die deutsche Panzerwaffe maßgeblich am Sieg beteiligt, was aber mehr der fortschrittlichen Einsatztaktik und weniger den Panzermodellen zu verdanken war. Ausdrücklich wird im Artikel die begeisterte und jubelnde Bevölkerung erwähnt. Die Filmaufnahmen und Fotos der Zeitung zeigen Kinder, die fröhlich auf die Panzer klettern. Der Artikel schließt damit, dass die Truppen glückliche Jungs hinterließen, „die heute keinen andern Wunsch mehr kennen, als auch einmal ein schneidiger Panzerschütze zu werden“. Hier wird die Erziehung im Nationalsozialismus deutlich, die durch die Hitlerjugend unter anderem eine Erziehung zum folgsamen und aufopferungsvollen Soldaten vorsah. | Nach dem Artikel „Schwarze Panzer-Husaren in Freiburg“ (Freiburger Zeitung, 15.7.1940) wurden die Panzer am Sonntag, 14. Juli verladen. Die Schlagzeile bezieht sich auf die schwarzen Uniformen der Panzertruppe und den Versuch, die Panzertruppe in die Tradition der berittenen Kavallerie zu stellen. Besonderen Bezug nahm man hierbei auf die Preußischen Totenkopfhusaren, da sich auch auf der Uniform der Panzerfahrer zwei Totenköpfe befanden. Der Artikel lobt die Panzerwaffe, die als noch recht junge Waffe zum ‚Endsieg‘ beigetragen habe. Die Panzertruppe wird in den Status einer Wunderwaffe erhoben. Bekräftigt wird das durch den raschen Erfolg in Polen und im gerade beendeten erfolgreichen Frankreichfeldzug. Tatsächlich war die deutsche Panzerwaffe maßgeblich am Sieg beteiligt, was aber mehr der fortschrittlichen Einsatztaktik und weniger den Panzermodellen zu verdanken war. Ausdrücklich wird im Artikel die begeisterte und jubelnde Bevölkerung erwähnt. Die Filmaufnahmen und Fotos der Zeitung zeigen Kinder, die fröhlich auf die Panzer klettern. Der Artikel schließt damit, dass die Truppen glückliche Jungs hinterließen, „die heute keinen andern Wunsch mehr kennen, als auch einmal ein schneidiger Panzerschütze zu werden“. Hier wird die Erziehung im Nationalsozialismus deutlich, die durch die Hitlerjugend unter anderem eine Erziehung zum folgsamen und aufopferungsvollen Soldaten vorsah. | ||
− | Identifizierung Division | + | ==Identifizierung Division== |
− | + | [[Fichier:Panzer Schrift Bismark.jpg|vignette|droite|Über verschiedene Details und Zeichen auf den Panzern kann man sie eindeutig als 2. Panzer-Division identifizieren (Foto: LFS BW)]] | |
+ | [[Fichier:Panzer Zeichen.jpg|vignette|Über verschiedene Details und Zeichen auf den Panzern kann man sie eindeutig als 2. Panzer-Division identifizieren (Foto: LFS BW)]] | ||
Die im Film zu sehenden Soldaten und Fahrzeuge lassen sich der 2. Panzer-Division zuordnen. So ist am aufgemalten G zu erkennen, dass sie zur Panzergruppe des Generaloberst Heinz Guderian gehörten. Die Identifizierung der Division ist möglich, da im mittleren Teil des Films ein Sturmpanzer I – in langer Ausführung auch 15 cm sIG 33 (Sf) auf Panzerwagen I Ausf B genannt – zu sehen ist. Nur 38 Stück dieser Panzer wurden gebaut und in Schweren Infanteriegeschützkompanien mit je zwei Sturmpanzern I eingesetzt. In der 2. Panzer-Division war dies die Schwere Infanteriegeschützkompanie 703. Zudem ist in den Aufnahmen ein Fahrzeug mit der Aufschrift Bismarck zu sehen, das sich direkt der 2. Panzer-Division zuordnen lässt. | Die im Film zu sehenden Soldaten und Fahrzeuge lassen sich der 2. Panzer-Division zuordnen. So ist am aufgemalten G zu erkennen, dass sie zur Panzergruppe des Generaloberst Heinz Guderian gehörten. Die Identifizierung der Division ist möglich, da im mittleren Teil des Films ein Sturmpanzer I – in langer Ausführung auch 15 cm sIG 33 (Sf) auf Panzerwagen I Ausf B genannt – zu sehen ist. Nur 38 Stück dieser Panzer wurden gebaut und in Schweren Infanteriegeschützkompanien mit je zwei Sturmpanzern I eingesetzt. In der 2. Panzer-Division war dies die Schwere Infanteriegeschützkompanie 703. Zudem ist in den Aufnahmen ein Fahrzeug mit der Aufschrift Bismarck zu sehen, das sich direkt der 2. Panzer-Division zuordnen lässt. | ||
− | Die 2. Panzer-Division | + | ==Die 2. Panzer-Division== |
Die 2. Panzer-Division gehörte zu einer der ersten vollmotorisierten Divisionen weltweit und wurde im Oktober 1935 unter dem Kommando von Heinz Guderian in Würzburg aufgestellt. Nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs wurde die Division nach Wien verlegt. Die 2. Panzer-Division nahm 1939 am Überfall auf Polen teil und traf dort nach mehreren Vorstößen kurzzeitig auf die Rote Armee. Am 10. Mai 1940 überschritt die 2. Panzer-Division mit weiteren Panzer-Divisionen im Rahmen des beginnenden Westfeldzuges die luxemburgische Grenze und durchbrach die südbelgischen Befestigungsanlagen. Die Division stieß durch die Ardennen und war im Frankreichfeldzug unter anderem in der Schlacht um Dünkirchen beteiligt. Danach wurde sie zwecks Neugliederung zurück nach Deutschland verlegt. Diesen Rücktransport zeigen die Amateuraufnahmen. | Die 2. Panzer-Division gehörte zu einer der ersten vollmotorisierten Divisionen weltweit und wurde im Oktober 1935 unter dem Kommando von Heinz Guderian in Würzburg aufgestellt. Nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs wurde die Division nach Wien verlegt. Die 2. Panzer-Division nahm 1939 am Überfall auf Polen teil und traf dort nach mehreren Vorstößen kurzzeitig auf die Rote Armee. Am 10. Mai 1940 überschritt die 2. Panzer-Division mit weiteren Panzer-Divisionen im Rahmen des beginnenden Westfeldzuges die luxemburgische Grenze und durchbrach die südbelgischen Befestigungsanlagen. Die Division stieß durch die Ardennen und war im Frankreichfeldzug unter anderem in der Schlacht um Dünkirchen beteiligt. Danach wurde sie zwecks Neugliederung zurück nach Deutschland verlegt. Diesen Rücktransport zeigen die Amateuraufnahmen. |
Version du 31 juillet 2019 à 10:23
Résumé
Description
Die Panzer gehören zur Gruppe Guderian auf dem Rückmarsch von Frankreich: Am 15. Oktober 1935 wurde Hein Guderian (* 17. Juni 1888, Kulm - † 14. Mai 1954, Schwangau bei Füssen) zum Kommandeur der neu gebildeten 2. Panzer-Division in Würzburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1936 zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1938 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er am 4. Februar 1938 zum General des XVI. Armeekorps ernannt. Am 1. November 1938 wurde er zum General der Panzertruppen befördert. Am 20. November 1938 wurde Guderian zum Chef der schnellen Truppen im Oberkommando des Heeres ernannt. Im Sommer 1939 wurde er zum Kommandierenden General des XIX. Armeekorps ernannt. Als solcher nahm Guderian bei der Heeresgruppe Nord am Polenfeldzug teil. Ihm wurden bereits in den ersten Wochen die Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Für die Leistungen seines Korps wurde er am 27. Oktober 1939 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. 1940 nahm er dann mit seinem Korps bei der Heeresgruppe A am Frankreichfeldzug teil. In der zweiten Phase des Frankreichfeldzuges wurde sein Panzerkorps zur Gruppe Guderian erweitert. Der von ihm entwickelte Einsatz geschlossener Panzerverbände bewährte sich hier. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Zu Beginn des Russlandfeldzuges führte er dann die Panzergruppe 2 beim Angriff auf Mittelrussland. Mit seiner Panzergruppe trug Guderian wesentlich zu den Siegen bei Kiew, Orel und Brjansk bei. Am 17. Juli 1941 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. //
Contexte et analyse
Die Filmaufnahmen lassen sich in drei Abschnitte unterteilen. Der erste Abschnitt beginnt mit einem Zug, der beladen mit Soldaten, Autos und LKWs, an einem Bahnübergang an der Kamera vorbeifährt. Im Anschluss folgen verschiedene Aufnahmen von Soldaten in Freiburg. Oft sieht man schaulustige Kinder und Jugendliche. Manche der Aufnahmen sind eindeutig inszeniert, zum Beispiel als ein Offizier ein Motorrad zur Schau fährt. Im zweiten Abschnitt fährt die Kolonne aus Fahrzeugen und Panzern durch die Freiburger Straßen. Hier sieht man neben damaligen PKWs, LKWs auch Krads, ein Motorrad mit befestigtem Beiwagen und einfache Motorräder sowie verschiedene Panzer und Selbstfahrlafetten mit schweren Geschützen. Schließlich hält die Kolonne an und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Kinder klettern auf die Panzer und spielen. Soldaten trinken Schnaps und es wird sich unterhalten. Am Ende des zweiten Abschnitts werden die Fahrzeuge im Neuen Wiehrebahnhof auf Waggons verladen, die die Aufschrift Stuttgart tragen. Der dritte Abschnitt zeigt Szenen aus dem privaten Bereich der Soldaten. Eine Jugendliche posiert und marschiert mit einem Stahlhelm auf dem Kopf herum. Zwei Soldaten trinken mit einer Frau im Wohnzimmer Sekt. Es wird ein ausgelassener Abend.
Nach dem Artikel „Schwarze Panzer-Husaren in Freiburg“ (Freiburger Zeitung, 15.7.1940) wurden die Panzer am Sonntag, 14. Juli verladen. Die Schlagzeile bezieht sich auf die schwarzen Uniformen der Panzertruppe und den Versuch, die Panzertruppe in die Tradition der berittenen Kavallerie zu stellen. Besonderen Bezug nahm man hierbei auf die Preußischen Totenkopfhusaren, da sich auch auf der Uniform der Panzerfahrer zwei Totenköpfe befanden. Der Artikel lobt die Panzerwaffe, die als noch recht junge Waffe zum ‚Endsieg‘ beigetragen habe. Die Panzertruppe wird in den Status einer Wunderwaffe erhoben. Bekräftigt wird das durch den raschen Erfolg in Polen und im gerade beendeten erfolgreichen Frankreichfeldzug. Tatsächlich war die deutsche Panzerwaffe maßgeblich am Sieg beteiligt, was aber mehr der fortschrittlichen Einsatztaktik und weniger den Panzermodellen zu verdanken war. Ausdrücklich wird im Artikel die begeisterte und jubelnde Bevölkerung erwähnt. Die Filmaufnahmen und Fotos der Zeitung zeigen Kinder, die fröhlich auf die Panzer klettern. Der Artikel schließt damit, dass die Truppen glückliche Jungs hinterließen, „die heute keinen andern Wunsch mehr kennen, als auch einmal ein schneidiger Panzerschütze zu werden“. Hier wird die Erziehung im Nationalsozialismus deutlich, die durch die Hitlerjugend unter anderem eine Erziehung zum folgsamen und aufopferungsvollen Soldaten vorsah.
Identifizierung Division
Die im Film zu sehenden Soldaten und Fahrzeuge lassen sich der 2. Panzer-Division zuordnen. So ist am aufgemalten G zu erkennen, dass sie zur Panzergruppe des Generaloberst Heinz Guderian gehörten. Die Identifizierung der Division ist möglich, da im mittleren Teil des Films ein Sturmpanzer I – in langer Ausführung auch 15 cm sIG 33 (Sf) auf Panzerwagen I Ausf B genannt – zu sehen ist. Nur 38 Stück dieser Panzer wurden gebaut und in Schweren Infanteriegeschützkompanien mit je zwei Sturmpanzern I eingesetzt. In der 2. Panzer-Division war dies die Schwere Infanteriegeschützkompanie 703. Zudem ist in den Aufnahmen ein Fahrzeug mit der Aufschrift Bismarck zu sehen, das sich direkt der 2. Panzer-Division zuordnen lässt.
Die 2. Panzer-Division
Die 2. Panzer-Division gehörte zu einer der ersten vollmotorisierten Divisionen weltweit und wurde im Oktober 1935 unter dem Kommando von Heinz Guderian in Würzburg aufgestellt. Nach dem ‚Anschluss‘ Österreichs wurde die Division nach Wien verlegt. Die 2. Panzer-Division nahm 1939 am Überfall auf Polen teil und traf dort nach mehreren Vorstößen kurzzeitig auf die Rote Armee. Am 10. Mai 1940 überschritt die 2. Panzer-Division mit weiteren Panzer-Divisionen im Rahmen des beginnenden Westfeldzuges die luxemburgische Grenze und durchbrach die südbelgischen Befestigungsanlagen. Die Division stieß durch die Ardennen und war im Frankreichfeldzug unter anderem in der Schlacht um Dünkirchen beteiligt. Danach wurde sie zwecks Neugliederung zurück nach Deutschland verlegt. Diesen Rücktransport zeigen die Amateuraufnahmen. Ab dem 6. April 1941 nahm die 2. Panzer-Division am Balkanfeldzug teil und rückte nach Griechenland vor, wo die Division an der Einnahme von Athen beteiligt war. Am 6. Mai, bei der Verlegung nach Italien, liefen zwei der Transportschiffe auf eine Minensperre. Dabei verlor die Division 184 Soldaten und Offiziere sowie einen erheblichen Teil der Artillerie. Am 22. Juni 1941 – dem Angriff auf die Sowjetunion – war die Division zunächst nur Teil der Reserve und nahm später unter anderem am Angriff auf Moskau teil. Im Sommer 1943 war die Division an der Operation Zitadelle beteiligt. Anfang Januar 1944 wurde die Division nach Nordfrankreich verlegt und geriet dadurch im Juni 1944 – im Zuge des D-Day – in die Kämpfe in der Normandie. Die Division erlitt bis zum Herbst schwere Verluste und musste im September neu aufgestellt werden. Vom 16. Dezember 1944 bis zum 21. Januar 1945 war die Division Teil der Ardennenoffensive und rückte bis zur Maas vor. Nach dem Scheitern der Offensive zog sich die Division nach Osten zurück und kapitulierte schließlich im Mai 1945 in Plauen, Sachsen.
Julius Dreher, Michael PatzerLieux ou monuments
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