Bas:Pont de l'Europe, Kehl, Baden Baden (0021FN0005)


Avertissement[1]

Résumé


Gilbert Breesé filme un moment passé à Kehl et à Baden Baden avec son épouse en 1961.

Métadonnées

N° support :  0021FN0005
Date :  1961
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Durée :  00:01:25
Cinéastes :  Breesé, Gilbert
Format original :  9,5 mm
Genre :  Film amateur
Thématiques :  Frontières, Le Rhin, symbole transfrontalier, Tourisme transfrontalier

Contexte et analyse


Pont de l’Europe Kehl, Baden-Baden In diesem kurzen Amateurfilm hat Gilbert Breesé aus Strasbourg 1961 einen Ausflug mit seiner Frau nach Baden-Baden dokumentiert. Auf dem Weg dorthin machen sie einen Stopp in Kehl, wo kurz vorher die Europabrücke eröffnet wurde. Die ersten paar Sekunden zeigen, wie Frau Breesé im Sommerkleid über die Europabrücke läuft. Außerdem werden in Kehl der Bahnhof und eine Straßenkreuzung gezeigt. Es folgen Bilder aus Baden-Baden und seinen Sehenswürdigkeiten, bei denen das Ehepaar Breesé abwechselnd selbst im Bild zu sehen ist. Die Aufnahmen wurden mit einer 9,5-mm-Kamera der Firma Charles Pathé gedreht, deren Technik schon 1922 in Frankreich auf den Markt kam. Die Perforation befindet sich in der Mitte zwischen den einzelnen Bildern statt an den Seiten, so dass die ganze Breite des Films genutzt werden konnte. Der 9,5-mm-Film war im Vergleich zum gängigen Nitrofilm schwer brennbar, was die Sicherheit für den Nutzer erhöhte. Es gab bereits seit 1388 eine Brücke über den Rhein, die Strasburg und Kehl verbunden hat. Die Brücke wurde als ‚Lange Bruck‘ bezeichnet und wurde mehrmals zerstört und wieder neu errichtet. Erst im Jahre 1897 wurde sie durch die erste moderne Straßenbrücke am Oberrhein ersetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg ging das gesamte Bauwerk gemäß dem Versailler Vertrag in den Besitz Frankreichs über. Französische Truppen haben am 12. Oktober 1939 den westlichen Strompfeiler gesprengt. Im November 1944 sprengten deutsche Truppen zwei weitere Strompfeiler. Im April 1945 erbauten französische Pioniereinheiten eine Pontonbrücke, die später durch eine Holzbrücke ersetzt wurde. Ein Sicherheitsrisiko war das komplett fehlende Geländer. Deswegen stürzten immer wieder Autos in den Rhein. Bereits nach drei Jahren bekam die Brücke schwere Schäden, da frisches Holz verwendet worden war. Aus diesen Gründen wurde am 2.4.1951 der Bau einer neuen Brücke zwischen Frankreich und Deutschland vertraglich vereinbart. Deutschland übernahm alleine die Kosten von 6,5 Mio. DM. Am 23.9.1960 wurde die Brücke als Zeichen der europäischen Einigung mit dem Namen Europabrücke eingeweiht ein Sinnbild der deutsch-französischen Versöhnung und für das zusammenwachsende Europa. Die Fahrt der Breesés von Kehl nach Baden-Baden kann mit Auto, Bus oder Zug erfolgt sein. Da die erste Sequenz den alten Stadtbahnhof Baden-Oos zeigt, haben sie vermutlich Bus oder Bahn genommen. Auf der Rückseite des Hotelverzeichnisses von 1961 ist eine Karte mit den unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten der Stadt abgebildet. Die einmütige Sequenz in Baden-Baden zeigt genau diese Motive. Das Ehepaar Breesé scheint sich an dieser Karte orientiert zu haben bei ihrem Spaziergang durch die Stadt. Im Film zu sehen ist die Klosterschule vom Heiligen Grab, die 1670 eröffnet wurde. Nach der Zerstörung durch französische Truppen kehrten die Schwestern erst im Jahr 1700 in das Kloster zurück, denn die Kirche war erhalten geblieben. Nach bewegter Geschichte wurde sie 1952 als Progymnasium staatlich anerkannt. Seit 1968 ist es ein Vollgymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlicher Ausrichtung. In der Kurstadt wuchs schon früh der Bedarf nach Unterhaltungsräumen und geeigneten Badeanlagen. Schon 1765 wurde ein Promenadenhaus errichtet, das bald den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Das heutige Kurhaus besteht aus einem Casino, Veranstaltungsräumen und einer Gastronomie und wurde von Friedrich Weinbrenner entworfen. Es fanden im Kurhaus immer wieder große Veranstaltungen statt, wie 1961 die Wahl zur Miss Germany oder ein Nähwettbewerb „Wer näht gewinnt" für Amateurschneiderinnen. Direkt neben dem Kurhaus befindet sich die Trinkhalle, wo bei Trinkkuren das Thermalwasser der Friedrichsquelle und der Nürtingen Heinrichsquelle ausgeschenkt wird. Sie wurde 1839-1842 erbaut und befindet sich bis heute im Kurgarten. Die Trinkhalle ist eine offene Wandelhalle mit 14 Wandbildern, die Szenen aus Mythen und Sagen sowie Ausflugsziele in der näheren Umgebung darstellen. Hinter der Trinkhalle befindet sich ein Fußweg zum Michaelsberg und zur Stourdza-Kapelle. Dies ist eine Grabkapelle, die Fürst Mihail Stourdza für seinen verstorbenen Sohn Michael errichtete. Seine Familie hielt sich im Sommer bevorzugt in Baden-Baden auf. 1866 wurde der Fürst zum 17. Ehrenbürger Baden-Badens ernannt. Bis heute dient die Kapelle als rumänisch-orthodoxe Kirche. Im Film sieht man, wie Gilbert Breesé die Treppen direkt am Josefinenbrunnen hinuntersteigt. Somit ist klar, dass sie die Gönneranlage besucht haben. Die Gönneranlage ist eine öffentliche Gartenanlage im Stil des Neubarock nach 1900. Der Josefinenbrunnen ist das zentrale Element der Anlage. Entworfen wurde er von dem Münchner Bildhauer Joseph Flossmann. Die Figuren des Brunnens sind Personifikationen der Trinkkur und der Badekur. Zu sehen ist auch kurz ein Gebäude des Südwestfunks (SWF). Er war von 1946 bis 1998 der öffentlich-rechtliche Sender für Baden und Rheinland-Pfalz. 1998 erfolgte die Fusion mit dem Süddeutschen Rundfunk (SDR) zum neuen Sender Südwestrundfunk (SWR). Hauptsitz des SWF war Baden-Baden, von dort wurden Radio- und Fernsehprogramme ausgestrahlt.

Jessica Soares, Kristina Schwandt

Lieux ou monuments


Kehl; Baden Baden



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