Getreideernte Weisweil (LFS01336)


Avertissement[1]

Résumé


Traditional grain harvest in Weisweil. Grain is cut with scythe and tied into sheaves. Views of everyday farming.

Description


Men scouring grain / women bundle the straw / man sharpens the blade of the scythe / boys play on the harvested field / harvester, close up / cow is led out of the stable and cocked in front of a wagon / farmer gets on the wagon and drives along the village street / pan over grain field / people bundling the grain sheaves, sheaves are tied together and loaded onto wagons / the straw is tied to the heavily loaded wagon / cow pulls the wagon back to the village, children sit on the straw on top and waving / straw is threshed in the machine / finished bales of straw are loaded onto wagons / horse-drawn wagons with loaded straw / boy pulls pig by the tail / man with calf on a rope / woman runs a street with calf on the rope along / ship on the Rhine, pan over the bank / pan over the ship //

Métadonnées

N° support :  LFS01336
Date :  1949
Coloration :  Couleur
Son :  Muet
Durée :  00:15:40
Format original :  8 mm
Genre :  Film amateur
Thématiques :  Traditions, Vie rurale, Agriculture et pratiques agricoles
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Im Mittelpunkt steht dir traditionelle Getreideernte in Weisweil als Idylle auf dem Land. Das Getreide wird von den Bauern mit Sense und Sichel geschnitten und zu Garben zusammengebunden.

Zu Beginn dieses farbigen Amateurfilmes sehen wir einen etwas älteren Bauern, welcher das Getreide mit einer Sense schneidet. Nach und nach kennt man die Familie, die ihm hilft. Eine Frau bindet die Getreidehalme zu Garben zusammen, ein junger Mann hält das Seil zum Befestigen der Garben festhält. Jeder fasst mit an. Die Männer schneiden das Getreide mit Sensen und Sicheln, die Frauen binden es zu Garben zusammen und die jungen Burschen halten die Seile für die Garben. Mal wird von weitem gefilmt wie der Bauer das Getreide schneidet, mal wird dieser Prozess von ganz nah gezeigt. Der Bauer schärft seine Sense mit einem Schleifstein. Immer wieder wird gezeigt wie anstrengend und schweißtreibend die Getreideernte ist. Der Bauer steht schweißgebadet vor der Kamera und tupft sich mit einem kleinen Tuch die Stirn ab. In einer kurzen Pause posieren die Familienmitglieder lächelnd für die Kamera. Ein Junge bürstet das Pferd des Bauern. Die Szene ändert sich und der Bauer führt einen Ochsen aus dem Stall raus und spannt ihn vor einem großen Holzkarren ein. Er fährt ihn durch die Straßen des Dorfes bis er schließlich das Getreidefeld erreicht. Während dieser Zeit haben die anderen Familienmitglieder fleißig weitergearbeitet. Überall auf dem Feld sieht man die zu Hausten oder Puppen aufgestellten Garben, welche noch trocknen sollen. Der Amateurfilm zeigt wie alle Familienmitglieder dem Bauern helfen, die Garben aufzuladen. Der Karren befindet sich zwischen den Garbenreihen auf dem Feld, so dass sie die Garben nur noch mit Gabeln auf den Karren zu heben brauchen, wo der Bauer sie ordentlich platziert, um möglichst viel transportieren zu können. Das Getreide wurde zwei bis drei Meter hoch gestapelt und mit Seilen an beiden Seiten des Karrens befestigt. Nun beginnt die Rückfahrt mit drei Jungen oben auf dem Karren. Immer wieder wird die fröhlich vor sich hin lächelnde Bauernfamilie gezeigt.

Das Getreide wird mit einer großen Dreschmaschine ausgedroschen. Den Zuschauern wird gezeigt, wie diese Maschine funktioniert. Gegen Ende des Filmes sieht man einen kleinen Jungen mit einem Schwein spielen. Dieses schnüffelt im Matsch der Straße herum und wird von dem Jungem am Schwanz festgehalten. Des Weiteren werden ein junges Paar, sowie ein einzelner Mann gezeigt, welche ein Kalb an der Leine herumführen. Gegen Ende des Amateurfilms sieht man Ruinen am Flussufer des Rheins. Dies ist der einzige Verweis auf den gerade zu Ende gegangenen Krieg. Der Bunker gehörte wahrscheinlich zum ‚Westwall‘, der als Befestigungsanlage 1938/39 am Rhein errichtet worden war. Vor der Ruine liegt das Frachtschiff „Slavonia“ mit mehreren Fässer auf Deck vor Anker.

Der Zweite Weltkrieg ist vier Jahr vorbei und die Menschen gehen wieder ihrem normalen Alltag nach. Es ist interessant zu sehen, dass die Einwohner aus Weisweil vier Jahre nach Kriegsende wieder glücklich sind und trotz allem Fortschritt sich auf die traditionelle Landarbeit beschränken. Dies kann mit den enormen Kosten solcher Maschinen zusammenhängen oder das sie bei dem Phosphor Angriff am 18. April 1945 beschädigt wurden. Denn an diesem Tag werden 90 Prozent der Häuser in Weisweil zerstört. Den Zuschauerinnen und Zuschauern wird in diesem farbigen Amateurfilm ein romantisches Bild der traditionellen Landarbeit gezeigt. Maschinen werden kaum gezeigt und so kann der Eindruck entstehen, er wäre viel früher aufgenommen Der Film vermittelt wie auch der s/w-Film „Dorfalltag Weisweil“ 1939 ein schönes und idyllisches Bild der Landarbeit. Allerdings zeigt er ein eher untypisches Bild der Landarbeit, die schon in den 1940er Jahren mechanisiert wurde, wie der Film „Landarbeit“ (1942) zeigt.

Obwohl Dreschmaschinen ab 1929 integral aus Stahl gebaut wurden, ist die im Film gezeigte der Heinrich Lanz AG größtenteils aus Holz gebaut und nur die Maschinenteile sind aus Stahl. Es wird also auch hier die Tradition gepflegt. Wenige Jahre später wurden Dreschmaschine durch die noch heute bekannten Mähdrescher verdrängt. In Weisweil beginnt 1953 die Landbaumaschinenfirma Schanzlin mit der Produktion. Gegründet worden war die Firma 1908 in Fahrnau an der Schweizer Grenze. Die mechanische Werkstatt fertigte beispielsweise Handschlepper, Strohschneider, Pumpen, Bandsägen und Hobelmaschinen. Mit der zunehmenden Motorisierung der Landwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg begann man mit dem Bau von Traktoren, Motormähern, Motorhacken und verschiedenen Schleppern. 2016 gab das Familienunternehmen die Produktion ganz auf.

Pol Wilhelm

Lieux ou monuments


Weisweil



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