Ausflug Elsass
Résumé
Description
Breisach; Traffic sign 'Kolmar / Strasbourg / supply camp'; Cityscapes in Colmar; Traffic sign 'Kayersberg'; City views in Kayersberg, women washing laundry in the river; traffic sign 'Hartmannsweiler'; Memorial and military cemetery on the Hartmannsweilerkopf;
Title this was 11.3.1941 / Cityscapes of Strasbourg, soldiers in front of the minster; Well with mansion <not identified>; Traffic sign 'Schlettstadt'; Cityscapes of Sélestat; Church <not identified>;
TitleN Easter 1941 /
Title page of a newspaper 'Saloniki in German hands'; Driving picture from the train through snow-covered Black Forest landscape, locomotive; Woman with suitcase on path; Man looks out the window (below the Aha lido on Schluchsee); Cross-country skiing in the Black Forest, man and woman in a deck chair; The railway passes the Schluchsee; Walk around the Schluchsee; Sign 'Titisee Freiburg / St. Blasien Waldshut'; Walk in the area, soldiers on the country road; Farmer drags tree trunks with horse; Lunch in the restaurant. //
Contexte et analyse
Der auf 16-mm gedrehte stumme schwarz-weiß Film dokumentiert Reisen von Curt Balke und seiner Familie in das besetzte Elsass. Die Aufnahmen zeigen diverse Ortschaften und ihre Sehenswürdigkeiten und wirken dabei insgesamt statisch. In Colmar filmt er die ehemalige Hauptachse entlang der Stadt (Grand Rue) und das gotische Martinsmünster (Collégiale St-Martin), das zwischen 1234 und 1375 erbaut wurde. Aus unterschiedlichen Perspektiven nimmt er das Koifhus und den Platz vor diesem ehemaligen Zollhaus im Gerberviertel (Place de l‘Ancienne Douane) auf, mit dem Schwendi-Brunnen (Fontaine Schwendi). Das Koifhus stellt das Zentrum der städtischen Wirtschaftsmacht dar: im Erdgeschoss befanden sich ein Warenlager und die Zollhalle, im ersten Geschoss die Sitzungssäle des Colmarer Schöffenrats und des Zehnstädtebundes (Tschirner 2011, S. 126). Balke schwenkt auf die ehemalige Zunftstube der elsässischen Bauern.
Seine Fahrt führt zum wenige Kilometer entfernten Kaysersberg, wo er das Rathaus, die katholische Stadtkirche (Eglise Sainte-Croix) und den Brunnen mit der Figur von Kaiser Konstantin aufnimmt. Es folgen Impressionen der Innenstadt, mit den für das Elsass typischen bunt gestrichenen Hausfassaden. Im Fluss der Weiss waschen Frauen ihre Wäsche. Zu sehen sind außerdem eine Steinbrücke (Pont fortifié) von 1512 und die im 14. Jahrhundert erbaute Oberhof Kapelle (Notre-Dame du Scapulaire) (Tschirner 2011, S. 251). Die nächste Station ist Hartmannsweiler und die Gedenkstätte Hartmannswillerkopf, der im Ersten Weltkrieg hart umkämpft war (siehe Film „Ostern 1942“). Eine Schrifttafel datiert diesen Besuch auf den 11. März 1941.
Die folgenden Aufnahmen zeigen Straßburg mit dem Münster und dem nahegelegenen Johannes-Gutenberg-Platz mit der namensgebenden Statue in der Platzmitte. Weiter sind der Fluss Ill mit der Wilhelmskirche im Hintergrund, das Historische Museum, das Frauenhausmuseum (Musée de l'Œuvre-Notre-Dame) mit Kunst vom Mittelalter bis 1681 sowie das Opernhaus (Opéra national du Rhin) zu sehen. Nächste Station ist Schlettstadt (Séléstadt) mit der Sankt-Fides-Pfarrkirche (Eglise Sainte-Foy) aus dem 12. Jahrhundert. Außerdem zu sehen die Stadtpfarrkirche St. Georg (Eglise Saint-Georges) mit ihren bunten Keramikziegeln, deren Bau von 1220 bis ins 15. Jahrhundert dauerte. Vorbei an einer prächtigen Privatresidenz, Offiziershaus genannt, da dort im 17. Jahrhundert der Offizier des Königs logierte, blickt man zwischen den Hausfassaden der Innenstadt auf den Neuturm (Tour Neuve), der einen Teil der Ringmauer bildet (Séléstat Alsace Centrale 2014, S. 34).
Zu Ostern 1941, einem schneereichen Wochenende Mitte April unternahm Curt Balke mit seiner Frau Käthe eine Reise zum Schluchsee. Sie fuhren mit der Bahn und gingen in eine Pension nahe dem Strandbad Aha, das in einigen seiner Filme Thema ist. In der verschneiten Winterlandschaft machen die beiden Wintersportler eine Tour mit Langlaufskiern. Sie filmen sich gegenseitig beim Entspannen im Liegestuhl. An einem sonnigen Tag besuchen sie die Gemeinde Schluchsee mit der Pfarrkirche St. Nikolaus. Der Film endet mit den Aufnahmen von Soldaten, die in die Kamera winken sowie Holzfällarbeiten, die von einem Mann unter Einsatz eines Zugpferdes ausgeübt werden. Mit dem Essen in einem Gasthaus blendet der Film ab.
Als Architekt war Curt Balke im Elsass ab 1940 am Wiederaufbau zerstörter Häuser für die Abteilung Bauwesen der Zivilverwaltung tätig (siehe Film: „Wiederaufbau Elsass“). Den zuvor Evakuierten wurde von den Deutschen freigestellt, in ihre elsässische Heimat zurückzukehren, was zwei Drittel der Elsässer taten. Die im Elsass lebende Bevölkerung wurde zu ‚Volksdeutschen‘ deklariert. Orts- und Vornamen wurden eingedeutscht, Bücher französischer Autoren verbrannt, französische Radiosender, Zeitungen und Vereine gleichgeschaltet (Tschirner 2011, S. 46). In der Schule wurde die deutsche Sprache zum Hauptfach, die französische Sprache wurde weder zur Kommunikation noch als Fremdsprache geduldet. „Man kann nur eine Kultur besitzen – die der Sprache“, so hieß es in den ‚Straßburger Neuesten Nachrichten‘ vom 12.12.1940 (Wittmann 2009, S. 253). Zwischen 1940 und 1944 war das Elsass von der deutschen Wehrmacht besetzt. Ab Herbst 1940 waren im Rahmen der Nazifizierung alle Gruppierungen der NSDAP im Elsass vertreten: Hitlerjugend, Bund Deutscher Mädel; Reichsarbeitsdienst (obligatorischer, sechsmonatiger Arbeitseinsatz für junge Elsässer ab Anfang 1941), Deutsche Frauenschaft, SA, SS, Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps (NSKK) und Nationalsozialistisches Fliegerkorps (NSFK) (Wittmann 2009, S. 256). Viele Elsässer traten in diese Organisationen ein (siehe Film: „Serment des NSKK au Korpsführer Hühnlei“). Die elsässische Bevölkerung war durch die Geheime Staatspolizei (GESTAPO), den Sicherheitsdienst und anderer NSDAP-Gliederungen einer zunehmenden Überwachung ausgesetzt.
Bis zum August 1942 wurden Elsässer vom NS-Regime als im Ausland lebende Deutsche mit fremden Staatsbürgerschaften betrachtet. Nach dem Einziehungsdekret vom 24. August 1942, mit dem etwa 130.000 junge Elsässer für die Wehrmacht verpflichtet wurden (90% von ihnen kamen an die Ostfront), wuchs der passive und aktive Widerstand im Elsass. Am 9. Juli 1943 wurden alle Elsässer zu deutschen Staatsangehörigen erklärt (Wittmann 2009, S. 257). Bei Kriegsende waren ein Drittel der elsässischen Soldaten gefallen oder vermisst und 50.000 Zivilisten gestorben.
Personnages identifiés
Lieux ou monuments
Bibliographie
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