Reise Lago Maggiore
Résumé
Description
Title: Easter 1955 /
Pan over houses and lake in front of mountain panorama; Driving through mountain landscape and along lake; Loading of the car on the Gotthard, journey by car train; Journey through Northern Italy: Bellinzona, Madonna del Sasso, Lago Maggiore, Locarno, Stresa, Isola Bella, Lugano, Monte Mottarone. //
Contexte et analyse
Der Privatfilm des Freiburger Architekten Curt Balke und seiner Frau Käthe zusammen mit einer Reisegruppe ist typisch für den aufkommenden Tourismus nach dem Zweiten Weltkrieg und die Italiensehnsucht der Deutschen. Balkes reisten Anfang der 1950er Jahre mehrmals dorthin und dokumentierten es mit ihrer 16mm-Kamera. Die erste Einstellung zeigt die selbstgebastelte Information „Ostern 1955“, was die eindeutige Datierung ermöglicht. Damit beginnen die Aufnahmen der Osterreise des Ehepaars Balke mit ihrem VW Cabrio zum Lago Maggiore quer durch die Schweiz bis nach Italien. Wir sehen schöne Berglandschaften und Uferstraßen am Sempachersee und den Vierwaldstättersee entlang. Käthe Balke filmt während der Fahrt aus dem Auto heraus die vorbeiziehenden Landschaften. Am Seeufer des Vierwaldstättersees machen sie eine Pause und richten ein Picknick. Ins Bild kommt eine Tunneleinfahrt mit dem Wappen für den Kanton Uri mit dem typischen 'Uristier', einem Auerochsenkopf mit rotem Nasenring und roter Zunge. Am Vierwaldstättersee legt Frau Balke nach einer Rast am Seeufer vor der Bergkulisse die Decke zusammen. Es folgt die Autoverladung in Kandersteg am Lötschberg mit zahlreich wartenden Fahrzeugen. Auch dies ein Indiz, dass es noch viele andere in den Süden zieht. Der Lötschbergtunnel ist ein 14,6 km langer Eisenbahntunnel, der das Kandertal im Berner Oberland mit dem Kanton Wallis verbindet. Ein Zug ist bereits fertig verladen für die Tunneldurchfahrt, und in den Autos erkennt man die Insassen. Balkes filmen, wie der wartende Zug abfährt, bevor sie selber auf ihrem Zug in den Tunnel einfahren.
Die nächsten Einstellungen zeigen wieder schöne schneebedeckte Bergketten und einen Wasserfall. Balkes erreichen auf ihrer Fahrt durch die Schweiz die Stadt Bellinzona im Kanton Tessin, die an der imposanten Festungsanlage 'Castelgrande' zu erkennen ist. Seit dem Jahr 2000 gehört diese Anlage zusammen mit den beiden weiteren mittelalterlichen Burgen und Wehranlagen zum UNESCO-Welterbe. Der Blick auf die Festung wurde wahrscheinlich von der Altstadt von Bellinzona aus aufgenommen. Weitere Einstellungen zeigen Impressionen der Altstadt, unter anderem den auffälligen Turm der Palazzo comunale (Gemeindehaus) und das städtische Treiben. Ein großer Torbogen mit einer Plakette und einer Statue kommt ins Bild. Die Kamera ist sehr bewegt und schwenkt über die Sehenswürdigkeiten. In einer Einstellung hält Balke drei Emaille-Schilder an einem Lokal fest, die für erfrischende Digestifs und Bier aus Bellinzona werben. Die folgenden Kameraschwenks fangen weitere Impressionen der Landschaft ein, bevor Frau Balke ins Bild kommt, mit Blick auf das Kloster rund um die Wallfahrtskirche „Madonna del Sasso“, die oberhalb von Locarno am nördlichen Seeufer zu finden ist. Balkes besuchen den Wallfahrtsort, dokumentieren eine Kaffeerunde mit weiteren Mitreisenden und zeigen in einem Schwenk den Gastraum mit dem großen mit schmiedeeisernen Ornamenten geschmückten Fenster, bevor sie weiterfahren.
Und da ist er, der Lago Maggiore, gefilmt aus dem fahrenden Auto heraus. Nach einer guten Minute fliegen die Landschaft und der See vorbei. Bis die Reisegruppe sich entschließt, auf das Wasser zu wechseln und den See mit einer Autofähre von Verbania auf der piemontesischen Seeseite hinüber ins lombardische Laveno überquert. Bis heute ist das die einzige Autofährverbindung auf dem Lago Maggiore. In der nächsten Sequenz kann man die beiden charakteristischen Türme der Stadt Verbania erkennen. Die ausgelassen wirkende Reisegruppe reist weiter den See entlang. Immer wieder kommen Sehenswürdigkeiten und Orte ins Bild. Die Gesellschaft macht unter anderem Halt an einer Seeuferpromade, um auf ein Schiff umzusteigen und die Fahrt über das Wasser zu genießen. Ungewöhnliche Steinbauten, die steuerbord am Seeufer erscheinen, wecken Curt Balkes architektonisches Interesse.
Man sieht dann Urlaubsaufnahmen mit Kirchbesichtigung, enge Gassen mit Treppen in Stresa und ungezwungenes Bummeln der Truppe in der Einkaufsstraße und an der Uferpromenade. Curt Balke flaniert Arm in Arm mit seiner Frau. Mit einem Schiff geht es zur Garteninsel Isola Bella, die etwa 400 Meter vor dem Ort Stresa auf der piemontesischen Seite im Lago liegt. Die 'schöne Insel' ist mit wunderschönen stufig-angelegten, barocken Gartenanlagen und einem Palast bebaut, die bis heute Touristenströme anziehen. In den Aufnahmen sind nur wenige Ausschnitte der Anlage mit zahlreichen Statuen und Arkadenbauten zu sehen, bevor zwei Herren in dunkler Kleidung mit passenden Mützen ins Bild kommen.
Der Film zeigt eine vergnügliche Reisegruppe, die sichtlich das 'Dolce Vita' im Urlaubsland Italien genießt. Immer wieder werden schöne Bilder der Uferpromenaden mit südländischer Vegetation, Landschaftseindrücke mit Bergpanoramen, Ausflüge bzw. Überfahrten mit dem Schiff und das Leben in den Ortschaften festgehalten. In einer Einstellung wird ein Kind in Tracht geradezu in die Kamera gehalten. Die Aufnahmen enden mit einem Ausflug mit der Bergbahn von Stresa hinauf zum Mottarone-Gipfel, wo sich der Schnee im April noch deutlich gehalten hat.
André PörnerPersonnages identifiés
Lieux ou monuments
Bibliographie
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