TITEL (LFS02135)
Description
ZT: Aus der Fülle der Anziehungspunkte rundherum um Baden- Baden ist eine Fahrt mit der Drahtseilbahn auf den 700 Meter hohen Merkurberg einer der reizvollsten. /
ZT: Ansicht des Bahnhofs. /
Straßenbahn fährt an den Bahnhof, Merkurbergbahn fährt den Berg hinauf.
ZT: Ein Kreuzungspunkt.
Weiche, eine Bahn kommt entgegen, Fahrt den Merkurberg hinauf.
ZT: An der Endstation.
Haltestelle auf dem Merkurberg.
ZT: Blick auf Baden-Baden vom alten Schloß.
Blick auf Baden-Baden.
ZT: Partie im Alten Schloß.
Frau vor einer Mauer auf dem Schloß, Schwenks über Ruinen.
ZT: Parkmotive.
Parkanlage (kurz).
ZT: Die Gönneranlage mit Brunnen.
Menschen im Park, Brunnen, Paar auf einer Bank, Menschen in einem Cafe.
TC: 10:03:45
ZT: Hinter den Kulissen.
ZT: Umbau zwischen dem ersten und zweiten Akt der Oper Martha auf der Bühne des Mannheimer Nationaltheater.
Bühne des Theaters, Umbau der Bühne.
TC: 10:05:47
ZT: Der große Bibliothekssaal im Schlosse, der schon zu "Schillers" Zeiten eine Stätte der Wissenschaft war.
Bibliothekssaal im Mannheimer Schloß innen.
ZT: Das 1958 geschaffene riesige Deckenbild des Bibliothekssaales stellt die Entschleierung der Wahrheit und den Sieg der Wissenschaft dar.
Deckengemälde.
Contexte et analyse
Der Film „Kennst du deine Heimat?“, der um 1920 im 16 mm Format gedreht wurde, zeigt verschiedene Städte im Südwesten. Die Szenen werden mit professionell gestalteten Titeln eingeführt, die farbig viragiert sind. Diese Technik, das Schwarzweißmaterial einzufärben, sollte die Attraktivität erhöhen und gilt als Vorläufer des Farbfilms, der sich erst Ende der 1930er Jahren durchsetzte. In der Kinemathek Oberrhein zu sehen ist der Ausschnitt zu Baden-Baden und Mannheim. Der stumme Film wurde mit einem Stativ aufgenommen und die Aufnahmen sind deshalb ziemlich stabil.
Der Film beginnt mit dem blau eingefärbten Titel „Aus der Fülle der Anziehungspunkte rundherum um Baden- Baden ist eine Fahrt mit der Drahtseilbahn auf den 700 Meter hohen Merkurberg einer der reizvollsten“, gefolgt von dem Titel „Ansicht des Bahnhofs“. Zu sehen ist in der ersten Einstellung die elektrisch betriebene Straßenbahn, die an der Talstation der Merkurbergbahn ankommt. Die Verbindung vom Zentrum Baden-Badens zur Station der Merkurbergbahn wurde 1912 eingerichtet. Aus Kostengründen wurden um 1950 die Straßenbahnen durch Omnibusse ersetzt.
Anschließend zeigt der Film die Fahrt mit der Bergbahn. Zunächst wird die abfahrende Bahn von der Talstation aufgenommen, dann die Talstation aus der sich entfernenden Bahn. Die Merkurbergbahn ist eine Standseilbahn, die Passagiere von der Straßenbahnhaltestelle auf die Spitze des 657 m hohen Berges Merkur transportierte. Baden-Baden hatte sich im 19. Jahrhundert als Kurstadt für internationale Gäste etabliert. Mit der Einrichtung von Wanderwegen, dem Casino, Sportanlagen für Tennis und Golf und der Pferderennbahn in Iffezheim war man bemüht, seinen Kurgästen etwas Besonderes zu bieten. Viele Besucher kamen aus Frankreich, da dort das Glücksspiel ab 1883 verboten war. Schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es viel Konkurrenz zwischen Kurstädten. Infolgedessen wurde 1913 die Merkurbergbahn, die schon seit 1876 geplant war, als neue Sehenswürdigkeit für die Kurgäste und Tagestouristen in Baden-Baden eröffnet,. Im Film als Besonderheit hervorgehoben wird der Kreuzungspunkt in der Mitte der Strecke, an dem sich die hinauf- und hinabfahrenden Bahnen begegnen. Ein Zwischenschnitt zeigt einen Mann auf einer Brücke, unter der die Bahn durchfährt. Es folgen Aufnahmen der Endstation auf dem Merkurberg. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Merkurberg zur Luftüberwachung genutzt und die Bahn durfte nur von Soldaten genutzt werden. Bei Angriffen der französischen Artillerie wurde sie beschädigt. Die Merkurbahn ist bis heute ein Touristenattraktion geblieben.
Dem grün eingefärbten Titel „Baden-Baden im Schwarzwald“, der eigentlich an den Anfang gehört hätte, folgt Titel in lila „Blick auf Baden-Baden vom alten Schloss“. Die Einstellung ist ästhetisch gestaltet mit Bäumen links und oben umrahmt. Dies gilt ebenso für die nächste Einstellung vom alten Schloss (Schloss Hohenbaden), wo eine elegant gekleidete Dame mit weißem Hut im Bild platziert ist, bevor die Kamera nach links über die Ruine schwenkt. Das Schloss wurde um 1100 erbaut und diente als Sitz der Markgrafen von Baden, bis es 1479 vom neuen Schloss abgelöst wurde. 1599 wurde es durch einen Brand zerstört. Ab 1830 wurde die Ruine gesichert, Laufstege eingerichtet und so zur Touristenattraktion.
Der lila farbene Titel „Parkmotive“ leitet über zur Oos und der Gönneranlage, die vom deutsch-amerikanischen Kaffeekönig Hermann Sielcken gestiftet wurde. Die Anlage wurde 1909 eröffnet und nach dem früheren Oberbürgermeister Albert Gönner benannt. Neben der Heckenstruktur besitzt die Anlage den zentralen Josephinen Brunnen, der vom Münchner Bildhauer Joseph Flossmann gestaltet und nach seiner Stifterin Josephine Sielcken benannt wurde. Die Aufnahmen des Brunnens sind blau eingefärbt. Ein Paar flirtet auf einer Parkbank und der Mann küsst die Finger der Frau. Es folgt eine kurze Sequenz auf dem Vorplatz des Kurhauses. An den Tischen sitzen Soldaten in Uniform. Im Kurhaus befinden sich das Casino und ein Restaurant. Die Innenarchitektur wurde Versailles nachempfunden. Es wurde im 19. Jahrhundert in drei Phasen erbaut, um das zu kleine Promenadenhaus zu ersetzen, wo bereits Glücksspiele stattfanden.
Der hellblaue Titel „Hinter den Kulissen“ leitet über zum Nationaltheater Mannheim, wo die Bühne zwischen dem ersten und zweiten Akt der Oper „Martha“ des Komponisten Friedrich von Flotow von einer Stube in einen Jahrmarkt umgebaut wird. Es werden Szenen in der Totale aus dem Zuschauerraum aufgenommen und hellblau eingefärbt. Seit 1777 fanden im Nationaltheater Aufführungen statt. Am 5. September 1943 wurde es durch einen britischen Bombenangriff komplett zerstört.
Am Ende des Films sieht man kurz die Decke der Bibliothek im Barockschloss Mannheim, wobei die erste Einstellung auf dem Kopf steht. Das Schloss wurde zwischen 1720 und 1760 erbaut und diente bis 1777 als Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Das Deckengemälde wurde von Lambert Krahe geschaffen und symbolisiert den Sieg der Wissenschaft. Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört; die Bibliothek blieb am besten erhalten.
Marius Schwan, Marvin Walter, Alexander GalperianLieux ou monuments
Bibliographie
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