Seifenkisten Derby I


Avertissement[1]

Description


Lahrer Seifenkistenrennen 1979 im Ortsteil Burgheim: Bau der Fahrzeuge und Rennen; Start der ca. 600m langen Rennstrecke an der Burgheimer Kirche. Redner: Oberbürgermeister Philipp Brugger (*1924; im Amt des OB 1961-1981); Werner Erb, Stadtjugendpfleger.

Métadonnées

N° support :  LFS05802 1
Date :  1979
Coloration :  Couleur
Son :  Muet
Timecode :  00:23:26
Durée :  00:00:00
Format original :  Super 8 mm
Genre :  Film amateur
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Der farbige Amateurfilm vom Schmalfilm-Club Lahr über das 4. Lahrer Seifenkistenrennen wurde 1979 gedreht. Das Rennen fand am Sonntag, den 24. Juni um 13 Uhr statt. Für die Mediathek Oberrhein wurde der lange Film zweigeteilt (siehe Film „Seifenkisten Derby II“). Der Filmclub Lahr wurde drei Jahre zuvor 1976 gegründet und dieser Film war einer ihrer ersten Gemeinschafts-Filme. Er wurde mit insgesamt fünf Kameras gedreht, darunter auch Super 8 Kameras. Jeder der Kameramänner (W. Adrian, H. Ebert, G. Franck, E. Hanusch, W. Hierlinger) übernahm einen eigenen Abschnitt des Rennens. Nach Ende der Dreharbeiten wurde das Material von G. Franck so montiert, dass ein einheitlicher Film entstand. Dazu gehörte die Vorbereitung des Rennens, die Bauphase, das Training und das abschließende Rennen. Beteiligt waren zudem M. Imhof, I. Kempf, W. Lehmann, A. Poirat, W. Vollmer. Der Film war eigentlich ein Tonfilm mit H. Imhof als Sprecher. Die Tonfassung ist aber nicht überliefert. Die Montage dauerte wesentlich länger als die eigentlichen Dreharbeiten. Der Film entstand im Auftrag der Stadt Lahr und mit Unterstützung durch die kanadische Armee, die damals in Lahr ihr europäisches Hauptquartier hatte.

Der Film beginnt mit Impressionen aus Lahr und einem Kameraschwenk über die Stadt. Gezeigt wird das neue Rathaus, der Storchenturm, das alte Rathaus und die Fußgängerzone mit alten Häusern und einem schönen Brunnen. Es folgt eine Sitzung des Organisationskomitees für das 4. Lahrer Seifenkistenrennen – alles Erwachsene. Die Planungen hatten schon 2-3 Jahre vorher begonnen. Für den Bau der Seifenkisten gab es klare Vorgaben, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Fahrzeuge mussten den Regularien entsprechen, sonst durften sie nicht starten. Die Firma Zilla stellte die Sturzhelme für die Kinder bereit, die Trikots wurden von der Jugendpflege mit dem einheitlichen Jugendprisma-Emblem gesponsert. Die an dem Rennen Beteiligten und das Publikum wurden von der Stadtkämmerei versichert.

Der Bau der Seifenkisten setzte sich aus vielen Schritten zusammen, die in dem Film dokumentiert werden. Zunächst wurde mithilfe einer Schablone das Grundgerüst aus Holz gebaut. Dieses wurde je nach Bauart entweder mit Gips oder Glasfaser verkleidet, den Teilnehmenden blieb hier ein großer Spielraum. Den meisten Aufwand erforderte der Innenraum der Seifenkiste mit den Seilzügen für die Lenkung. Nach dem Bau der Kiste wurden die Räder angebracht, welche für alle einheitlich waren. Ein Grundschliff der Oberfläche war nötig, um das Maximum aus dem Gefährt herausholen zu können. Ab dem 28. März 1979 wurde mittwochs ab 17 Uhr und samstags ab 15 Uhr in einem vom Technischen Hilfswerk als Werkstatt hergerichteten Kellerraum der Volksschule in Dinglingen den Bastlern geholfen, ihre Gefährte zu bauen. Die für das Bauen der Seifenkisten notwendigen Werkzeuge wurden zur Verfügung gestellt. Zunächst erhielten die Teilnehmer Anweisungen, dann konnten sie ihre Seifenkisten mit Unterstützung selbst zusammenbauen.

Einzelhandelsgeschäfte, Firmen, Vereine und Verbände (z.B. Spar, BMW, Honigbaum Reifenhandel) übernahmen Patenschaften für eine Seifenkiste. Diese Sponsoren übernahmen die Kosten der Radsätze. Bis kurz vor Fertigstellung der Seifenkisten konnten 54 Sponsoren gefunden werden. Hauptsponsor des Rennens war die Sparkasse Lahr. In ihrem Foyer ist eine Ausstellung mit Plakaten, Fotos und Zeitungsausschnitten der Seifenkistenrennen seit 1969 zu sehen. Dort wurden auch zwei Seifenkistenwagen ausgestellt, der eine mit einem Metallgerüst, über das ein Schlauchboot von Obi gehängt wurde. Dies war einer der Hauptpreise für die Jugendlichen. Die Sparkasse stellte den Fahrern einheitliche Kappen zur Verfügung, sodass die Teilnehmerteams von den Zuschauern und Hilfskräften unterschieden werden konnten.

Die Erwachsenen bauten die schräge Startrampe aus massiven Holzbalken auf einem Hof zusammen. Diese wurde zunächst getestet, bevor sie anschließend auf der Fahrstrecke aufgebaut wurde. Auf dem Hof der Friedrichs Schule fand am 23. Juni die Abnahme der Fahrzeuge statt. Hier wurde überprüft, ob das Gewicht und alle Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Danach sieht man den Bau der Startrampe, der im Film im Zeitraffer gezeigt wird. Der Start war an der Burgheimer Kirche in der Burgheimerstraße, die komplette Rennstrecke mit einer Länge von etwa 350 m wurde mit Absperrbändern und mit Strohballen gesichert. Das Ziel befand sich an der Abzweigung Stefanienstraße. Hier gab es einen ordentlichen ‚Auslauf‘ für die Fahrzeuge, um die maximale Sicherheit zu garantieren. Am Sonntag ab 7:30 Uhr fanden die Trainingsläufe statt. Die Testfahrt von zwei Teilnehmern bei strömenden Regen wird aus einem Transporter heraus mit der Kamera begleitet. Nach dem Testrennen bekamen alle Teilnehmenden einen Imbiss mit Eintopf, einem Brötchen und einer Limo, um sich zu stärken. Sie wurden vom Organisationskomitee begrüßt und bekamen noch Tipps für das Rennen, welches gleich danach um 13 Uhr startete.

Marius Schwan, Marvin Walter, Alexander Galperin

Lieux ou monuments


Lahr; Lahr-Burgheim



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