Valeurs de page pour « Ausflüge Aachquelle »

Valeur de "Sequences"

titreAusflüge Aachquelle und Bodensee
sous_titre
videoLFS_9310_Ausfluege_Aachquelle
dateDebut1932
dateFin1932
annee1,932
duree0
genreFilm amateur
format_original16 mm
colorationNoir_et_blanc
sonMuet
langue
realisateursBalke, Curt
droitsLandesfilmsammlung BW
lieuTournage47.91617, 8.70821
fondsBalke
pieces_jointes
evenements_filmes_ou_en_lien
personnages_identifiesCurt Balke Käthe Balke Kati Balke (Tochter)
lieux_ou_monumentsAachquelle Meersburg Schloss Hersberg Wasserburg Schloss Salem Schloss Heiligenberg Ravensburg Meßkirch Freiburg i.B. St. Peter (Schwarzwald)
etatNon-Non
institution_dorigineHaus des Dokumentarfilms
thematiqueSwimming Outdoor activities Places Natural and transformed landscape Heritage and tourism sites
idSupportLFS 9310
timecode235
apercu
Ausflüge_Aachquelle_9310_b(3).png
resumefr
resumedeAusflüge zur Aachquelle und zum Bodensee
resumeenExcursions to the Aachquelle and Lake Constance
descriptionfr
descriptiondeTitel: Pfingsten 1932 / Mädchen im Garten; Ausflug mit dem Auto, Schild 'Aachquelle', Brücke über die Aachquelle, Mann mit Pickelhaube; Meersburg: Altes Schloss; Schloss Hersberg; Familie im Auto; Ältere Frau und Mann im Badeanzug, Familie steht vor Auto; Blick auf Wasserburg, Karte von Wasserburg; Familie beim Mittagessen auf der Aussichtsterrasse eines Restaurants; Ausflugsschiff; Familie beim Baden im Bodensee, Kinder in Ruderboot, Kinder paddeln in Fass, Bootssteg; Fahrt mit dem Motorboot über den Bodensee; Familie verabschiedet sich von älteren Damen; Motorrad mit Beiwagen; Kloster Salem und Schloss Heiligenberg; Ehepaar auf einer Wiese, Familie beim Essen am Waldrand; Meßkirch; Mädchen packt Rucksack, Mann putzt Auto, Auto wird gepackt; Wanderung im Schwarzwald: Wasserfall, Mädchen mit Rucksäcken vor Berghütte, Spaziergang durch Dorf mit Kapelle <nicht identifiziert>, Familie auf der Wiese (Männer uund Mädchen raufen), Wanderung auf Waldweg und durch Wald, Mädchen stoßen morschen Baum um; Titel; Mausi Faehrt ab / 11.9.1935 / Mädchen mit Koffern, Koffer werden ins Auto geladen; Titel: Ende Sommer 1935 / Mädchen kommt mit Rucksack aus dem Haus uund geht auf Straße; Schild 'Kurort St. Peter'; Schulung des BDM in St. Peter: Mädchen geht mit Koffer in ein Haus, Mädchen beim Sport und in Zimmer, BDM-Mädchen marschieren auf der Straße, im Hintergrund St. Peter. //
descriptionenTitle: Pentecost 1932 / Girl in the garden; Excursion by car, sign 'Aachquelle', bridge over the Aachquelle, man with pimple hood; Meersburg: Old castle; Hersberg Castle; Family in the car; Elderly woman and man in swimsuit, family standing in front of car; View of Wasserburg, map of Wasserburg; Family having lunch on the observation deck of a restaurant; Excursion boat; Family bathing in Lake Constance, children in rowboat, children paddling in barrel, boat dock; Trip by motorboat across Lake Constance; Family says goodbye to older women; Motorcycle with Sidecar; Salem Monastery and Heiligenberg Castle; Couple in a meadow, family eating at the edge of the forest; Messkirch; Girl packs backpack, man cleans car, car is packed; Hike in the Black Forest: waterfall, girls with backpacks in front of a mountain hut, walk through village with chapel <not identified>, family on the meadow (men and girls scuffle), hike on forest paths and through woods, girls knock over rotten trees; Title; Mausi drives from / 11.9.1935 / girls with suitcases, suitcases are loaded into the car; Title: late summer 1935 / Girl comes out of the house with a backpack and goes on the street; Sign 'Kurort St. Peter'; Training of the BDM in St. Peter: girl goes into a house with a suitcase, girl doing sports and in the room, BDM girls marching on the street, in the background St. Peter. //
contextefr
contextedeDieser vierminütige Privatfilm von Curt Balke dokumentiert mehrere Ausflüge seiner Familie zu Sehenswürdigkeiten im südlichen Südwesten im Zeitraum 1932-1935. Im Mittelpunkt steht oft seine 1920 geborene Tochter Käte mit ihrem markanten Pagenschnitt. Curt Balke ist in vielen Aufnahmen selbst zu sehen, lässt sich also von seiner Frau, Tochter und anderen aufnehmen, wodurch das Filmen zu einem Familienprojekt wird. [[Fichier:Alte_Uniform.png|vignette|Treffen mit Mann in alter Uniform (Foto: LFS)]] Die Schrifttafel „Pfingsten 1932“ ermöglicht die Datierung auf Mitte Mai. Mit einem Opel Cabrio mit Ledersitzen fährt die Familie zur Aachquelle, knapp 100 Kilometer von Freiburg entfernt. Zwischendurch macht sie ein Picknick auf einer Wiese. Familie Balke fährt anschließend in Richtung Bodensee, wo sie die Burg Meersburg besuchen, deren Ursprung eine merowingische Königsburg aus dem 7. Jahrhundert ist und die bis heute ein Publikumsmagnet ist. Die nächsten Stationen sind Schloss Hersberg und Wasserburg, eine Halbinsel im Bodensee. Der Bodensee wirkt als Wärmespeicher und sorgt dort für ein mildes Klima. Die Familie genießt das sonnige Wetter und kehrt im Gasthaus ein. Von der Terrasse genießt sie den Blick auf den See mit vorbeifahrenden Segel- und Passagierschiffen. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Bodensee-Region lag damals vor allem auf der Fischerei und dem Weinbau. Auf den Speisenkarten standen fangfrische Bodenseespezialitäten wie Felchen, Barsche, Hechte, Zander, Aale oder Lachsforelle. Dazu angeboten wurde Wein aus der Region (Stuhler; Kramer 1983, S. 3 f.). Nach der Mittagspause geht es zum Schwimmen und Rudern in Booten und Fässern. Gegen Abend folgt eine Tour mit einem Motorboot. Am nächsten Tag verabschieden sie sich im Quartier und besuchen Salem mit der barocken Stefansfeld-Kapelle und das Kloster Salem. Außerdem sind das im Mittelalter erbaute Salemer Münster, die Hofapotheke, die angrenzende Schlossmauer und die Aach, die durch die Klosteranlage fließt, zu sehen. Im Herbst 1802 wurde das klösterliche Leben in Salem durch die Besitz-Übernahme der Markgrafschaft Baden aufgelöst. Das Münster ist seit 1808 Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde. In der Landwirtschaft wurde an klösterliche Traditionen mit Land- und Forstwirtschaft sowie Wein- und Obstanbau angeknüpft und diese modernisiert. Prinz Max von Baden ließ 1906 im Kloster eine Gewerbe- und Handelsschule einrichten. 1920 wurde dort ein Internat für Jungen und Mädchen gegründet: die renommierte und international bekannte ‚Schule Schloss Salem‘, die bis heute einen Großteil der Anlage nutzt (Rückert 2018, S. 233). [[Fichier:Bodenseedampfer.png|vignette|Idylle am Bodense mit altem Raddampfer (Foto: LFS)]] Mit ihrem Cabrio fährt die Familie weiter zum Schloss Heiligenberg, eine spätmittelalterliche Burg, die von 1560 bis 1575 zum Renaissance-Schloss umgebaut wurde (Gemeinde Heiligenberg o. J.). Vom Hochplateau 730 Meter über dem Bodensee kann die Familie Balke die Aussicht genießen und besucht die Schlosskapelle mit kunstreich geschnitzten Holzdecken. Anschließend ist in einer kurzen Sequenz Ravensburg mit dem Obertor, Wachturm und einigen Läden in der Innenstadt zu sehen. Danach steht Meßkirch mit der spätmittelalterlichen Altstadt und der katholischen Stadtpfarrkirche St. Martin auf dem Programm. Die nächste Sequenz zeigt die Wanderung einer etwa zehnköpfigen Gruppe von Männern, Frauen und Jugendlichen und ihr Toben in freier Natur. Die Schrifttafel „Mausi fährt ab 11.09.1935“ verweist auf die Abfahrt von Tochter Käte aus Freiburg, die das Fahrzeug (Opel Olympia Cabrio) mit Gepäck belädt und zu einem Lager des Bundes Deutscher Mädel (BDM) im Kurort St. Peter aufbricht. Dort sind eine Gruppe junger Frauen, gekleidet in identischer Sportkleidung, bei Sportübungen sowie eine in Zweierreihen im Gleichschritt marschierende Mädchengruppe zu sehen. Laut der Ortschronik von St. Peter wurde das St. Josef-Haus 1935 als BDM-Gauführerinnenschule zweckentfremdet (Gemeinde St. Peter 2020). 90% der Zehnjährigen und rund 60% der 10- bis 18-jährigen deutschen Kinder und Jugendlichen waren Teil der Hitler-Jugend, die Jugendorganisation der NSDAP. Die Hälfte war weiblichen Geschlechts und gehörte dem Bund deutscher Mädel an. Der BDM propagierte ein modernes Bild eines deutschen Mädchens und Frauenideals, anfänglich, um das eigene politische Machtstreben argumentativ zu unterstützen und später, um die politische Führung und gesellschaftliche Lenkung der weiblichen Jugend als Erziehung darzustellen (Miller-Kipp 2001, S. 55). Zu Beginn des Films im Jahr 1932 wurde die NSDAP bei den Reichstagswahlen erstmals stärkste Kraft mit 31 Prozent in Württemberg und in Baden mit 37 Prozent. Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Im Südwesten herrschte Unzufriedenheit mit der Weimarer Republik aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage. Mit 6,2 Millionen waren ein Drittel der Beschäftigten arbeitslos (Zentner 2007, S. 274). Curt Balke war als Architekt davon nicht betroffen, führte ein gutbürgerliches Leben und konnte seiner Familie einen hohen Lebensstandard bieten. So hat er ein großes Haus, ein Auto und unternimmt regelmäßig Ausflüge und Reisen. Und er kann sich das teure Hobby des Filmens leisten, um diese Aktivitäten für die Nachwelt zu dokumentieren. Sophia Dresel
contexteenThis four-minute private film by Curt Balke documents several excursions his family made to sights in the south southwest in the period 1932-1935. The focus is often on his daughter Kati, born in 1920, with her distinctive page cut. Curt Balke can be seen in many of the recordings himself, so he can be recorded by his wife, daughter and others, making filming a family project. [[Fichier:Alte_Uniform.png|vignette|Meeting a man with an old uniform (Foto: LFS)]] The inscription "Pentecost 1932" enables the date to be dated to mid-May. The family drives to the Aachquelle, almost 100 kilometers from Freiburg, in an Opel convertible with leather seats. In between, she makes a picnic in a meadow. The Balke family then drives towards Lake Constance, where they visit the Meersburg Castle, the origin of which is a Merovingian royal castle from the 7th century and which is still a crowd puller today. The next stops are Hersberg Castle and Wasserburg, a peninsula in Lake Constance. Lake Constance acts as a heat store and ensures a mild climate there. The family enjoys the sunny weather and stops at the inn. From the terrace she enjoys the view of the lake with passing sailing and passenger ships. At that time the economic focus of the Lake Constance region was mainly on fishing and wine culture. Freshly caught Lake Constance specialties such as whitefish, perch, pike, pikeperch, eel or salmon trout were on the menu. Wine from the region was also offered (Stuhler; Kramer 1983, p. 3). After lunch, swim and row in boats and barrels. In the evening a tour with a motorboat follows. The next day they say goodbye in the quarter and visit Salem with the baroque Stefansfeld Chapel and the Salem Monastery. You can also see the Salem Minster, built in the Middle Ages, the court pharmacy, the adjoining castle wall and the Aach, which flows through the monastery complex. In the autumn of 1802, monastic life in Salem was dissolved when the Margraviate of Baden took over ownership. The cathedral has been the parish church of the Catholic parish since 1808. In agriculture, monastic traditions with agriculture and forestry as well as wine and fruit growing were tied in and modernized. Prince Max von Baden had a trade and business school set up in the monastery in 1906. A boarding school for boys and girls was founded there in 1920: the renowned and internationally known 'Schule Schloss Salem', which still uses a large part of the facility today (Rückert 2018, p. 233). [[Fichier:Bodenseedampfer.png|vignette|Idylic view at the Lake Constanze with old passenger boat (Foto: LFS)]] With their convertible, the family drives on to Heiligenberg Castle, a late medieval castle that was converted into a Renaissance castle from 1560 to 1575. From the high plateau 730 meters above Lake Constance, the Balke family can enjoy the view and visit the castle chapel with its intricately carved wooden ceilings. A short sequence then shows Ravensburg with the Obertor, watchtower and some shops in the city center. Then Meßkirch with the late medieval old town and the Catholic parish church of St. Martin are on the program. The next sequence shows the migration of a group of about ten men, women and young people and their romp in the great outdoors. The inscription "Mausi drives from 09/11/1935" refers to the departure of daughter Kati from Freiburg, who loads the vehicle (Opel Olympia Cabrio) with luggage and sets off for a camp of the Association of German Girls (BDM) in the health resort of St. Peter. There you can see a group of young women, dressed in identical sportswear, doing sport exercises as well as a group of girls marching in lockstep in rows of two. According to the local history of St. Peter, the St. Josef House was misused as the BDM Gauführer School for women in 1935 (St. Peter 2020). 90% of the ten year olds and around 60% of the 10 to 18 year old German children and young people were part of the Hitler Youth, the youth organization of the NSDAP. Half of them were female and belonged to the Association of German Girls. The BDM propagated a modern image of a German girl and ideal of women, initially to provide argumentative support for one's own striving for political power and later to present the political leadership and social control of young women as education (Miller-Kipp 2001, p. 55). At the beginning of the film in 1932, the NSDAP became the strongest force in the Reichstag elections for the first time with 31 percent in Württemberg and 37 percent in Baden . On January 30, 1933, Adolf Hitler was appointed Reich Chancellor. In the southwest there was dissatisfaction with the Weimar Republic due to the poor economic situation. With 6.2 million, a third of the employees were unemployed (Zentner 2007, p. 274). As an architect, Curt Balke was not affected by this, led a good middle-class life and was able to offer his family a high standard of living. He has a big house, a car and regularly goes on trips and journeys. And he can afford the expensive hobby of filming to document these activities for posterity. Sophia Dresel
titreAusflüge Aachquelle und Bodensee
sous_titre
videoLFS_9310_Ausfluege_Aachquelle
dateDebut1932
dateFin1932
annee1,932
duree0
genreFilm amateur
format_original16 mm
colorationNoir_et_blanc
sonMuet
langue
realisateursBalke, Curt
droitsLandesfilmsammlung BW
lieuTournage47.91617, 8.70821
fondsBalke
pieces_jointes
evenements_filmes_ou_en_lien
personnages_identifiesCurt Balke Käthe Balke Kati Balke (Tochter)
lieux_ou_monumentsAachquelle Meersburg Schloss Hersberg Wasserburg Schloss Salem Schloss Heiligenberg Ravensburg Meßkirch Freiburg i.B. St. Peter (Schwarzwald)
etatNon-Non
institution_dorigineHaus des Dokumentarfilms
thematiqueSwimming Outdoor activities Places Natural and transformed landscape Heritage and tourism sites
idSupportLFS 9310
timecode235
apercu
Ausflüge_Aachquelle_9310_b(3).png
resumefr
resumedeAusflüge zur Aachquelle und zum Bodensee
resumeenExcursions to the Aachquelle and Lake Constance
descriptionfr
descriptiondeTitel: Pfingsten 1932 / Mädchen im Garten; Ausflug mit dem Auto, Schild 'Aachquelle', Brücke über die Aachquelle, Mann mit Pickelhaube; Meersburg: Altes Schloss; Schloss Hersberg; Familie im Auto; Ältere Frau und Mann im Badeanzug, Familie steht vor Auto; Blick auf Wasserburg, Karte von Wasserburg; Familie beim Mittagessen auf der Aussichtsterrasse eines Restaurants; Ausflugsschiff; Familie beim Baden im Bodensee, Kinder in Ruderboot, Kinder paddeln in Fass, Bootssteg; Fahrt mit dem Motorboot über den Bodensee; Familie verabschiedet sich von älteren Damen; Motorrad mit Beiwagen; Kloster Salem und Schloss Heiligenberg; Ehepaar auf einer Wiese, Familie beim Essen am Waldrand; Meßkirch; Mädchen packt Rucksack, Mann putzt Auto, Auto wird gepackt; Wanderung im Schwarzwald: Wasserfall, Mädchen mit Rucksäcken vor Berghütte, Spaziergang durch Dorf mit Kapelle <nicht identifiziert>, Familie auf der Wiese (Männer uund Mädchen raufen), Wanderung auf Waldweg und durch Wald, Mädchen stoßen morschen Baum um; Titel; Mausi Faehrt ab / 11.9.1935 / Mädchen mit Koffern, Koffer werden ins Auto geladen; Titel: Ende Sommer 1935 / Mädchen kommt mit Rucksack aus dem Haus uund geht auf Straße; Schild 'Kurort St. Peter'; Schulung des BDM in St. Peter: Mädchen geht mit Koffer in ein Haus, Mädchen beim Sport und in Zimmer, BDM-Mädchen marschieren auf der Straße, im Hintergrund St. Peter. //
descriptionenTitle: Pentecost 1932 / Girl in the garden; Excursion by car, sign 'Aachquelle', bridge over the Aachquelle, man with pimple hood; Meersburg: Old castle; Hersberg Castle; Family in the car; Elderly woman and man in swimsuit, family standing in front of car; View of Wasserburg, map of Wasserburg; Family having lunch on the observation deck of a restaurant; Excursion boat; Family bathing in Lake Constance, children in rowboat, children paddling in barrel, boat dock; Trip by motorboat across Lake Constance; Family says goodbye to older women; Motorcycle with Sidecar; Salem Monastery and Heiligenberg Castle; Couple in a meadow, family eating at the edge of the forest; Messkirch; Girl packs backpack, man cleans car, car is packed; Hike in the Black Forest: waterfall, girls with backpacks in front of a mountain hut, walk through village with chapel <not identified>, family on the meadow (men and girls scuffle), hike on forest paths and through woods, girls knock over rotten trees; Title; Mausi drives from / 11.9.1935 / girls with suitcases, suitcases are loaded into the car; Title: late summer 1935 / Girl comes out of the house with a backpack and goes on the street; Sign 'Kurort St. Peter'; Training of the BDM in St. Peter: girl goes into a house with a suitcase, girl doing sports and in the room, BDM girls marching on the street, in the background St. Peter. //
contextefr
contextedeDieser vierminütige Privatfilm von Curt Balke dokumentiert mehrere Ausflüge seiner Familie zu Sehenswürdigkeiten im südlichen Südwesten im Zeitraum 1932-1935. Im Mittelpunkt steht oft seine 1920 geborene Tochter Käte mit ihrem markanten Pagenschnitt. Curt Balke ist in vielen Aufnahmen selbst zu sehen, lässt sich also von seiner Frau, Tochter und anderen aufnehmen, wodurch das Filmen zu einem Familienprojekt wird. [[Fichier:Alte_Uniform.png|vignette|Treffen mit Mann in alter Uniform (Foto: LFS)]] Die Schrifttafel „Pfingsten 1932“ ermöglicht die Datierung auf Mitte Mai. Mit einem Opel Cabrio mit Ledersitzen fährt die Familie zur Aachquelle, knapp 100 Kilometer von Freiburg entfernt. Zwischendurch macht sie ein Picknick auf einer Wiese. Familie Balke fährt anschließend in Richtung Bodensee, wo sie die Burg Meersburg besuchen, deren Ursprung eine merowingische Königsburg aus dem 7. Jahrhundert ist und die bis heute ein Publikumsmagnet ist. Die nächsten Stationen sind Schloss Hersberg und Wasserburg, eine Halbinsel im Bodensee. Der Bodensee wirkt als Wärmespeicher und sorgt dort für ein mildes Klima. Die Familie genießt das sonnige Wetter und kehrt im Gasthaus ein. Von der Terrasse genießt sie den Blick auf den See mit vorbeifahrenden Segel- und Passagierschiffen. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Bodensee-Region lag damals vor allem auf der Fischerei und dem Weinbau. Auf den Speisenkarten standen fangfrische Bodenseespezialitäten wie Felchen, Barsche, Hechte, Zander, Aale oder Lachsforelle. Dazu angeboten wurde Wein aus der Region (Stuhler; Kramer 1983, S. 3 f.). Nach der Mittagspause geht es zum Schwimmen und Rudern in Booten und Fässern. Gegen Abend folgt eine Tour mit einem Motorboot. Am nächsten Tag verabschieden sie sich im Quartier und besuchen Salem mit der barocken Stefansfeld-Kapelle und das Kloster Salem. Außerdem sind das im Mittelalter erbaute Salemer Münster, die Hofapotheke, die angrenzende Schlossmauer und die Aach, die durch die Klosteranlage fließt, zu sehen. Im Herbst 1802 wurde das klösterliche Leben in Salem durch die Besitz-Übernahme der Markgrafschaft Baden aufgelöst. Das Münster ist seit 1808 Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde. In der Landwirtschaft wurde an klösterliche Traditionen mit Land- und Forstwirtschaft sowie Wein- und Obstanbau angeknüpft und diese modernisiert. Prinz Max von Baden ließ 1906 im Kloster eine Gewerbe- und Handelsschule einrichten. 1920 wurde dort ein Internat für Jungen und Mädchen gegründet: die renommierte und international bekannte ‚Schule Schloss Salem‘, die bis heute einen Großteil der Anlage nutzt (Rückert 2018, S. 233). [[Fichier:Bodenseedampfer.png|vignette|Idylle am Bodense mit altem Raddampfer (Foto: LFS)]] Mit ihrem Cabrio fährt die Familie weiter zum Schloss Heiligenberg, eine spätmittelalterliche Burg, die von 1560 bis 1575 zum Renaissance-Schloss umgebaut wurde (Gemeinde Heiligenberg o. J.). Vom Hochplateau 730 Meter über dem Bodensee kann die Familie Balke die Aussicht genießen und besucht die Schlosskapelle mit kunstreich geschnitzten Holzdecken. Anschließend ist in einer kurzen Sequenz Ravensburg mit dem Obertor, Wachturm und einigen Läden in der Innenstadt zu sehen. Danach steht Meßkirch mit der spätmittelalterlichen Altstadt und der katholischen Stadtpfarrkirche St. Martin auf dem Programm. Die nächste Sequenz zeigt die Wanderung einer etwa zehnköpfigen Gruppe von Männern, Frauen und Jugendlichen und ihr Toben in freier Natur. Die Schrifttafel „Mausi fährt ab 11.09.1935“ verweist auf die Abfahrt von Tochter Käte aus Freiburg, die das Fahrzeug (Opel Olympia Cabrio) mit Gepäck belädt und zu einem Lager des Bundes Deutscher Mädel (BDM) im Kurort St. Peter aufbricht. Dort sind eine Gruppe junger Frauen, gekleidet in identischer Sportkleidung, bei Sportübungen sowie eine in Zweierreihen im Gleichschritt marschierende Mädchengruppe zu sehen. Laut der Ortschronik von St. Peter wurde das St. Josef-Haus 1935 als BDM-Gauführerinnenschule zweckentfremdet (Gemeinde St. Peter 2020). 90% der Zehnjährigen und rund 60% der 10- bis 18-jährigen deutschen Kinder und Jugendlichen waren Teil der Hitler-Jugend, die Jugendorganisation der NSDAP. Die Hälfte war weiblichen Geschlechts und gehörte dem Bund deutscher Mädel an. Der BDM propagierte ein modernes Bild eines deutschen Mädchens und Frauenideals, anfänglich, um das eigene politische Machtstreben argumentativ zu unterstützen und später, um die politische Führung und gesellschaftliche Lenkung der weiblichen Jugend als Erziehung darzustellen (Miller-Kipp 2001, S. 55). Zu Beginn des Films im Jahr 1932 wurde die NSDAP bei den Reichstagswahlen erstmals stärkste Kraft mit 31 Prozent in Württemberg und in Baden mit 37 Prozent. Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Im Südwesten herrschte Unzufriedenheit mit der Weimarer Republik aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage. Mit 6,2 Millionen waren ein Drittel der Beschäftigten arbeitslos (Zentner 2007, S. 274). Curt Balke war als Architekt davon nicht betroffen, führte ein gutbürgerliches Leben und konnte seiner Familie einen hohen Lebensstandard bieten. So hat er ein großes Haus, ein Auto und unternimmt regelmäßig Ausflüge und Reisen. Und er kann sich das teure Hobby des Filmens leisten, um diese Aktivitäten für die Nachwelt zu dokumentieren. Sophia Dresel
contexteenThis four-minute private film by Curt Balke documents several excursions his family made to sights in the south southwest in the period 1932-1935. The focus is often on his daughter Kati, born in 1920, with her distinctive page cut. Curt Balke can be seen in many of the recordings himself, so he can be recorded by his wife, daughter and others, making filming a family project. [[Fichier:Alte_Uniform.png|vignette|Meeting a man with an old uniform (Foto: LFS)]] The inscription "Pentecost 1932" enables the date to be dated to mid-May. The family drives to the Aachquelle, almost 100 kilometers from Freiburg, in an Opel convertible with leather seats. In between, she makes a picnic in a meadow. The Balke family then drives towards Lake Constance, where they visit the Meersburg Castle, the origin of which is a Merovingian royal castle from the 7th century and which is still a crowd puller today. The next stops are Hersberg Castle and Wasserburg, a peninsula in Lake Constance. Lake Constance acts as a heat store and ensures a mild climate there. The family enjoys the sunny weather and stops at the inn. From the terrace she enjoys the view of the lake with passing sailing and passenger ships. At that time the economic focus of the Lake Constance region was mainly on fishing and wine culture. Freshly caught Lake Constance specialties such as whitefish, perch, pike, pikeperch, eel or salmon trout were on the menu. Wine from the region was also offered (Stuhler; Kramer 1983, p. 3). After lunch, swim and row in boats and barrels. In the evening a tour with a motorboat follows. The next day they say goodbye in the quarter and visit Salem with the baroque Stefansfeld Chapel and the Salem Monastery. You can also see the Salem Minster, built in the Middle Ages, the court pharmacy, the adjoining castle wall and the Aach, which flows through the monastery complex. In the autumn of 1802, monastic life in Salem was dissolved when the Margraviate of Baden took over ownership. The cathedral has been the parish church of the Catholic parish since 1808. In agriculture, monastic traditions with agriculture and forestry as well as wine and fruit growing were tied in and modernized. Prince Max von Baden had a trade and business school set up in the monastery in 1906. A boarding school for boys and girls was founded there in 1920: the renowned and internationally known 'Schule Schloss Salem', which still uses a large part of the facility today (Rückert 2018, p. 233). [[Fichier:Bodenseedampfer.png|vignette|Idylic view at the Lake Constanze with old passenger boat (Foto: LFS)]] With their convertible, the family drives on to Heiligenberg Castle, a late medieval castle that was converted into a Renaissance castle from 1560 to 1575. From the high plateau 730 meters above Lake Constance, the Balke family can enjoy the view and visit the castle chapel with its intricately carved wooden ceilings. A short sequence then shows Ravensburg with the Obertor, watchtower and some shops in the city center. Then Meßkirch with the late medieval old town and the Catholic parish church of St. Martin are on the program. The next sequence shows the migration of a group of about ten men, women and young people and their romp in the great outdoors. The inscription "Mausi drives from 09/11/1935" refers to the departure of daughter Kati from Freiburg, who loads the vehicle (Opel Olympia Cabrio) with luggage and sets off for a camp of the Association of German Girls (BDM) in the health resort of St. Peter. There you can see a group of young women, dressed in identical sportswear, doing sport exercises as well as a group of girls marching in lockstep in rows of two. According to the local history of St. Peter, the St. Josef House was misused as the BDM Gauführer School for women in 1935 (St. Peter 2020). 90% of the ten year olds and around 60% of the 10 to 18 year old German children and young people were part of the Hitler Youth, the youth organization of the NSDAP. Half of them were female and belonged to the Association of German Girls. The BDM propagated a modern image of a German girl and ideal of women, initially to provide argumentative support for one's own striving for political power and later to present the political leadership and social control of young women as education (Miller-Kipp 2001, p. 55). At the beginning of the film in 1932, the NSDAP became the strongest force in the Reichstag elections for the first time with 31 percent in Württemberg and 37 percent in Baden . On January 30, 1933, Adolf Hitler was appointed Reich Chancellor. In the southwest there was dissatisfaction with the Weimar Republic due to the poor economic situation. With 6.2 million, a third of the employees were unemployed (Zentner 2007, p. 274). As an architect, Curt Balke was not affected by this, led a good middle-class life and was able to offer his family a high standard of living. He has a big house, a car and regularly goes on trips and journeys. And he can afford the expensive hobby of filming to document these activities for posterity. Sophia Dresel
titreAusflüge Aachquelle und Bodensee
sous_titre
videoLFS_9310_Ausfluege_Aachquelle
dateDebut1932
dateFin1932
annee1,932
duree0
genreFilm amateur
format_original16 mm
colorationNoir_et_blanc
sonMuet
langue
realisateursBalke, Curt
droitsLandesfilmsammlung BW
lieuTournage47.91617, 8.70821
fondsBalke
pieces_jointes
evenements_filmes_ou_en_lien
personnages_identifiesCurt Balke Käthe Balke Kati Balke (Tochter)
lieux_ou_monumentsAachquelle Meersburg Schloss Hersberg Wasserburg Schloss Salem Schloss Heiligenberg Ravensburg Meßkirch Freiburg i.B. St. Peter (Schwarzwald)
etatNon-Non
institution_dorigineHaus des Dokumentarfilms
thematiqueSwimming Outdoor activities Places Natural and transformed landscape Heritage and tourism sites
idSupportLFS 9310
timecode235
apercu
Ausflüge_Aachquelle_9310_b(3).png
resumefr
resumedeAusflüge zur Aachquelle und zum Bodensee
resumeenExcursions to the Aachquelle and Lake Constance
descriptionfr
descriptiondeTitel: Pfingsten 1932 / Mädchen im Garten; Ausflug mit dem Auto, Schild 'Aachquelle', Brücke über die Aachquelle, Mann mit Pickelhaube; Meersburg: Altes Schloss; Schloss Hersberg; Familie im Auto; Ältere Frau und Mann im Badeanzug, Familie steht vor Auto; Blick auf Wasserburg, Karte von Wasserburg; Familie beim Mittagessen auf der Aussichtsterrasse eines Restaurants; Ausflugsschiff; Familie beim Baden im Bodensee, Kinder in Ruderboot, Kinder paddeln in Fass, Bootssteg; Fahrt mit dem Motorboot über den Bodensee; Familie verabschiedet sich von älteren Damen; Motorrad mit Beiwagen; Kloster Salem und Schloss Heiligenberg; Ehepaar auf einer Wiese, Familie beim Essen am Waldrand; Meßkirch; Mädchen packt Rucksack, Mann putzt Auto, Auto wird gepackt; Wanderung im Schwarzwald: Wasserfall, Mädchen mit Rucksäcken vor Berghütte, Spaziergang durch Dorf mit Kapelle <nicht identifiziert>, Familie auf der Wiese (Männer uund Mädchen raufen), Wanderung auf Waldweg und durch Wald, Mädchen stoßen morschen Baum um; Titel; Mausi Faehrt ab / 11.9.1935 / Mädchen mit Koffern, Koffer werden ins Auto geladen; Titel: Ende Sommer 1935 / Mädchen kommt mit Rucksack aus dem Haus uund geht auf Straße; Schild 'Kurort St. Peter'; Schulung des BDM in St. Peter: Mädchen geht mit Koffer in ein Haus, Mädchen beim Sport und in Zimmer, BDM-Mädchen marschieren auf der Straße, im Hintergrund St. Peter. //
descriptionenTitle: Pentecost 1932 / Girl in the garden; Excursion by car, sign 'Aachquelle', bridge over the Aachquelle, man with pimple hood; Meersburg: Old castle; Hersberg Castle; Family in the car; Elderly woman and man in swimsuit, family standing in front of car; View of Wasserburg, map of Wasserburg; Family having lunch on the observation deck of a restaurant; Excursion boat; Family bathing in Lake Constance, children in rowboat, children paddling in barrel, boat dock; Trip by motorboat across Lake Constance; Family says goodbye to older women; Motorcycle with Sidecar; Salem Monastery and Heiligenberg Castle; Couple in a meadow, family eating at the edge of the forest; Messkirch; Girl packs backpack, man cleans car, car is packed; Hike in the Black Forest: waterfall, girls with backpacks in front of a mountain hut, walk through village with chapel <not identified>, family on the meadow (men and girls scuffle), hike on forest paths and through woods, girls knock over rotten trees; Title; Mausi drives from / 11.9.1935 / girls with suitcases, suitcases are loaded into the car; Title: late summer 1935 / Girl comes out of the house with a backpack and goes on the street; Sign 'Kurort St. Peter'; Training of the BDM in St. Peter: girl goes into a house with a suitcase, girl doing sports and in the room, BDM girls marching on the street, in the background St. Peter. //
contextefr
contextedeDieser vierminütige Privatfilm von Curt Balke dokumentiert mehrere Ausflüge seiner Familie zu Sehenswürdigkeiten im südlichen Südwesten im Zeitraum 1932-1935. Im Mittelpunkt steht oft seine 1920 geborene Tochter Käte mit ihrem markanten Pagenschnitt. Curt Balke ist in vielen Aufnahmen selbst zu sehen, lässt sich also von seiner Frau, Tochter und anderen aufnehmen, wodurch das Filmen zu einem Familienprojekt wird. [[Fichier:Alte_Uniform.png|vignette|Treffen mit Mann in alter Uniform (Foto: LFS)]] Die Schrifttafel „Pfingsten 1932“ ermöglicht die Datierung auf Mitte Mai. Mit einem Opel Cabrio mit Ledersitzen fährt die Familie zur Aachquelle, knapp 100 Kilometer von Freiburg entfernt. Zwischendurch macht sie ein Picknick auf einer Wiese. Familie Balke fährt anschließend in Richtung Bodensee, wo sie die Burg Meersburg besuchen, deren Ursprung eine merowingische Königsburg aus dem 7. Jahrhundert ist und die bis heute ein Publikumsmagnet ist. Die nächsten Stationen sind Schloss Hersberg und Wasserburg, eine Halbinsel im Bodensee. Der Bodensee wirkt als Wärmespeicher und sorgt dort für ein mildes Klima. Die Familie genießt das sonnige Wetter und kehrt im Gasthaus ein. Von der Terrasse genießt sie den Blick auf den See mit vorbeifahrenden Segel- und Passagierschiffen. Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Bodensee-Region lag damals vor allem auf der Fischerei und dem Weinbau. Auf den Speisenkarten standen fangfrische Bodenseespezialitäten wie Felchen, Barsche, Hechte, Zander, Aale oder Lachsforelle. Dazu angeboten wurde Wein aus der Region (Stuhler; Kramer 1983, S. 3 f.). Nach der Mittagspause geht es zum Schwimmen und Rudern in Booten und Fässern. Gegen Abend folgt eine Tour mit einem Motorboot. Am nächsten Tag verabschieden sie sich im Quartier und besuchen Salem mit der barocken Stefansfeld-Kapelle und das Kloster Salem. Außerdem sind das im Mittelalter erbaute Salemer Münster, die Hofapotheke, die angrenzende Schlossmauer und die Aach, die durch die Klosteranlage fließt, zu sehen. Im Herbst 1802 wurde das klösterliche Leben in Salem durch die Besitz-Übernahme der Markgrafschaft Baden aufgelöst. Das Münster ist seit 1808 Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde. In der Landwirtschaft wurde an klösterliche Traditionen mit Land- und Forstwirtschaft sowie Wein- und Obstanbau angeknüpft und diese modernisiert. Prinz Max von Baden ließ 1906 im Kloster eine Gewerbe- und Handelsschule einrichten. 1920 wurde dort ein Internat für Jungen und Mädchen gegründet: die renommierte und international bekannte ‚Schule Schloss Salem‘, die bis heute einen Großteil der Anlage nutzt (Rückert 2018, S. 233). [[Fichier:Bodenseedampfer.png|vignette|Idylle am Bodense mit altem Raddampfer (Foto: LFS)]] Mit ihrem Cabrio fährt die Familie weiter zum Schloss Heiligenberg, eine spätmittelalterliche Burg, die von 1560 bis 1575 zum Renaissance-Schloss umgebaut wurde (Gemeinde Heiligenberg o. J.). Vom Hochplateau 730 Meter über dem Bodensee kann die Familie Balke die Aussicht genießen und besucht die Schlosskapelle mit kunstreich geschnitzten Holzdecken. Anschließend ist in einer kurzen Sequenz Ravensburg mit dem Obertor, Wachturm und einigen Läden in der Innenstadt zu sehen. Danach steht Meßkirch mit der spätmittelalterlichen Altstadt und der katholischen Stadtpfarrkirche St. Martin auf dem Programm. Die nächste Sequenz zeigt die Wanderung einer etwa zehnköpfigen Gruppe von Männern, Frauen und Jugendlichen und ihr Toben in freier Natur. Die Schrifttafel „Mausi fährt ab 11.09.1935“ verweist auf die Abfahrt von Tochter Käte aus Freiburg, die das Fahrzeug (Opel Olympia Cabrio) mit Gepäck belädt und zu einem Lager des Bundes Deutscher Mädel (BDM) im Kurort St. Peter aufbricht. Dort sind eine Gruppe junger Frauen, gekleidet in identischer Sportkleidung, bei Sportübungen sowie eine in Zweierreihen im Gleichschritt marschierende Mädchengruppe zu sehen. Laut der Ortschronik von St. Peter wurde das St. Josef-Haus 1935 als BDM-Gauführerinnenschule zweckentfremdet (Gemeinde St. Peter 2020). 90% der Zehnjährigen und rund 60% der 10- bis 18-jährigen deutschen Kinder und Jugendlichen waren Teil der Hitler-Jugend, die Jugendorganisation der NSDAP. Die Hälfte war weiblichen Geschlechts und gehörte dem Bund deutscher Mädel an. Der BDM propagierte ein modernes Bild eines deutschen Mädchens und Frauenideals, anfänglich, um das eigene politische Machtstreben argumentativ zu unterstützen und später, um die politische Führung und gesellschaftliche Lenkung der weiblichen Jugend als Erziehung darzustellen (Miller-Kipp 2001, S. 55). Zu Beginn des Films im Jahr 1932 wurde die NSDAP bei den Reichstagswahlen erstmals stärkste Kraft mit 31 Prozent in Württemberg und in Baden mit 37 Prozent. Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Im Südwesten herrschte Unzufriedenheit mit der Weimarer Republik aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage. Mit 6,2 Millionen waren ein Drittel der Beschäftigten arbeitslos (Zentner 2007, S. 274). Curt Balke war als Architekt davon nicht betroffen, führte ein gutbürgerliches Leben und konnte seiner Familie einen hohen Lebensstandard bieten. So hat er ein großes Haus, ein Auto und unternimmt regelmäßig Ausflüge und Reisen. Und er kann sich das teure Hobby des Filmens leisten, um diese Aktivitäten für die Nachwelt zu dokumentieren. Sophia Dresel
contexteenThis four-minute private film by Curt Balke documents several excursions his family made to sights in the south southwest in the period 1932-1935. The focus is often on his daughter Kati, born in 1920, with her distinctive page cut. Curt Balke can be seen in many of the recordings himself, so he can be recorded by his wife, daughter and others, making filming a family project. [[Fichier:Alte_Uniform.png|vignette|Meeting a man with an old uniform (Foto: LFS)]] The inscription "Pentecost 1932" enables the date to be dated to mid-May. The family drives to the Aachquelle, almost 100 kilometers from Freiburg, in an Opel convertible with leather seats. In between, she makes a picnic in a meadow. The Balke family then drives towards Lake Constance, where they visit the Meersburg Castle, the origin of which is a Merovingian royal castle from the 7th century and which is still a crowd puller today. The next stops are Hersberg Castle and Wasserburg, a peninsula in Lake Constance. Lake Constance acts as a heat store and ensures a mild climate there. The family enjoys the sunny weather and stops at the inn. From the terrace she enjoys the view of the lake with passing sailing and passenger ships. At that time the economic focus of the Lake Constance region was mainly on fishing and wine culture. Freshly caught Lake Constance specialties such as whitefish, perch, pike, pikeperch, eel or salmon trout were on the menu. Wine from the region was also offered (Stuhler; Kramer 1983, p. 3). After lunch, swim and row in boats and barrels. In the evening a tour with a motorboat follows. The next day they say goodbye in the quarter and visit Salem with the baroque Stefansfeld Chapel and the Salem Monastery. You can also see the Salem Minster, built in the Middle Ages, the court pharmacy, the adjoining castle wall and the Aach, which flows through the monastery complex. In the autumn of 1802, monastic life in Salem was dissolved when the Margraviate of Baden took over ownership. The cathedral has been the parish church of the Catholic parish since 1808. In agriculture, monastic traditions with agriculture and forestry as well as wine and fruit growing were tied in and modernized. Prince Max von Baden had a trade and business school set up in the monastery in 1906. A boarding school for boys and girls was founded there in 1920: the renowned and internationally known 'Schule Schloss Salem', which still uses a large part of the facility today (Rückert 2018, p. 233). [[Fichier:Bodenseedampfer.png|vignette|Idylic view at the Lake Constanze with old passenger boat (Foto: LFS)]] With their convertible, the family drives on to Heiligenberg Castle, a late medieval castle that was converted into a Renaissance castle from 1560 to 1575. From the high plateau 730 meters above Lake Constance, the Balke family can enjoy the view and visit the castle chapel with its intricately carved wooden ceilings. A short sequence then shows Ravensburg with the Obertor, watchtower and some shops in the city center. Then Meßkirch with the late medieval old town and the Catholic parish church of St. Martin are on the program. The next sequence shows the migration of a group of about ten men, women and young people and their romp in the great outdoors. The inscription "Mausi drives from 09/11/1935" refers to the departure of daughter Kati from Freiburg, who loads the vehicle (Opel Olympia Cabrio) with luggage and sets off for a camp of the Association of German Girls (BDM) in the health resort of St. Peter. There you can see a group of young women, dressed in identical sportswear, doing sport exercises as well as a group of girls marching in lockstep in rows of two. According to the local history of St. Peter, the St. Josef House was misused as the BDM Gauführer School for women in 1935 (St. Peter 2020). 90% of the ten year olds and around 60% of the 10 to 18 year old German children and young people were part of the Hitler Youth, the youth organization of the NSDAP. Half of them were female and belonged to the Association of German Girls. The BDM propagated a modern image of a German girl and ideal of women, initially to provide argumentative support for one's own striving for political power and later to present the political leadership and social control of young women as education (Miller-Kipp 2001, p. 55). At the beginning of the film in 1932, the NSDAP became the strongest force in the Reichstag elections for the first time with 31 percent in Württemberg and 37 percent in Baden . On January 30, 1933, Adolf Hitler was appointed Reich Chancellor. In the southwest there was dissatisfaction with the Weimar Republic due to the poor economic situation. With 6.2 million, a third of the employees were unemployed (Zentner 2007, p. 274). As an architect, Curt Balke was not affected by this, led a good middle-class life and was able to offer his family a high standard of living. He has a big house, a car and regularly goes on trips and journeys. And he can afford the expensive hobby of filming to document these activities for posterity. Sophia Dresel