Eine Bootsfahrt auf der Dreisam von Freiburg bis zum Rhein (LFS02306) : Différence entre versions

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|Resume_fr=« Eine Bootsfahrt auf der Dreisam von Freiburg bis zum Rhein » (Promenade en bateau sur la Dreisam de Fribourg jusqu'au Rhin) est l'un des plus anciens films du pays de Bade qui nous a été transmis. Il a été produit par la société de production fribourgeoise Welt-Kinematograph.
 
|Resume_de="Eine Bootsfahrt auf der Dreisam von Freiburg bis zum Rhein" ist einer der ältesten Filme, der aus Baden überliefert sind. Produziert wurde der Film von der Freiburger Firma Welt-Kinematograph.
 
|Resume_de="Eine Bootsfahrt auf der Dreisam von Freiburg bis zum Rhein" ist einer der ältesten Filme, der aus Baden überliefert sind. Produziert wurde der Film von der Freiburger Firma Welt-Kinematograph.
|Resume_fr=« Eine Bootsfahrt auf der Dreisam von Freiburg bis zum Rhein » (Promenade en bateau sur la Dreisam de Fribourg jusqu'au Rhin) est l'un des plus anciens films du pays de Bade qui nous a été transmis. Il a été produit par la société de production fribourgeoise Welt-Kinematograph.
 
 
|Description_de=ZT: Start an der Eisenbahnbrücke in Freiburg i.B. / Gruppe von Männern lässt einen Nachen in die Dreisam / Flagge mit Greiffkopf wird am Boot befestigt / Boot legt ab / drei Männer und zwei Ruderer im Boot / im Hintergrund Wiesen / Brücke mit Automobil / Boot fährt über Wassertreppe ZT: Der Empfang in Hugstetten / Brücke, Automobil, Menschen auf der Brücke, am Ufer winkend TC 10:03:07: ZT: Begrüßung durch den Bürgermeister-Bezirksrat in Neuershausen / Brücke, das Boot legt an, Männer gehen an Land / Begrüßung auf der Uferwiese, Gruppenbild mit Kindern, Hüte und Hände in die Luft, Mann wirft seine Angel ins Wasser / Ein Mann steigt zu / Abfahrt, winken im Boot und am Ufer / ZT: Im Leopoldskanal bei Riegel a.K. / Bootsführer steuert das Boot durch Kanal / Brücke mit Pferdewagen und Heuwagen, Menschen winken ZT: Die schwierigste Arbeit / Bootsfahrer machen eine Pause am Ufer, es wird getrunken und Brot gegessen, im Hintergrund eine Brücke / Boot durch eine Stromschnelle  
 
|Description_de=ZT: Start an der Eisenbahnbrücke in Freiburg i.B. / Gruppe von Männern lässt einen Nachen in die Dreisam / Flagge mit Greiffkopf wird am Boot befestigt / Boot legt ab / drei Männer und zwei Ruderer im Boot / im Hintergrund Wiesen / Brücke mit Automobil / Boot fährt über Wassertreppe ZT: Der Empfang in Hugstetten / Brücke, Automobil, Menschen auf der Brücke, am Ufer winkend TC 10:03:07: ZT: Begrüßung durch den Bürgermeister-Bezirksrat in Neuershausen / Brücke, das Boot legt an, Männer gehen an Land / Begrüßung auf der Uferwiese, Gruppenbild mit Kindern, Hüte und Hände in die Luft, Mann wirft seine Angel ins Wasser / Ein Mann steigt zu / Abfahrt, winken im Boot und am Ufer / ZT: Im Leopoldskanal bei Riegel a.K. / Bootsführer steuert das Boot durch Kanal / Brücke mit Pferdewagen und Heuwagen, Menschen winken ZT: Die schwierigste Arbeit / Bootsfahrer machen eine Pause am Ufer, es wird getrunken und Brot gegessen, im Hintergrund eine Brücke / Boot durch eine Stromschnelle  
 
ZT: Am Rhein / Boot gelangt an eine Flussgabelung und in den Rhein
 
ZT: Am Rhein / Boot gelangt an eine Flussgabelung und in den Rhein
|Contexte_et_analyse_de=Es handelt sich hier um einen der ältesten Filme aus Baden, der überliefert ist. Produziert wurde er von der Freiburger Produktionsfirma Welt-Kinematograph. Es wird deutlich, dass die Aufnahme arrangiert wurde. Anders lassen sich die jubelnden Gruppen am Ufer nicht erklären. Der Kameramann begleitete die Bootsfahrt mit dem Auto, das mehrmals im Bild zu sehen ist. Er dreht das Boot immer vom Ufer aus oder von Brücken und fährt nie selbst mit. Die vielen Auto- und Eisenbahnbrücken über die Dreisam belegen, dass es sich um eine verkehrsmäßig sehr gut erschlossene Region handelt.
 
 
Der Fluss Dreisam
 
 
Die Dreisam hat eine Länge von 29,7 km und entspringt im Schwarzwald. Sie führt an Freiburg vorbei, mündet bei Riegel in die Elz und über den Leopoldskanal schließlich in den Rhein. Dieser Kanal wurde 1843 eingeweiht, um die dort üblichen Überschwemmungen zu vermeiden, die für große Schäden, Hungersnöte und Seuchen sorgten: 1846 wurde der Kanal nach Großherzog Leopold benannt. Die Kosten des Baus des Kanals wurden auf 385.000 Gulden geschätzt, doch am Ende wurden es 693.000 Gulden. Durch diesen Kanal konnten die sonst üblichen Überschwemmungen verhindert werden. Die Dreisam wurde von 1817 bis 1842 unter der Leitung Johann Gottfried Tullas auf ihrer gesamten Länge von Kirchzarten bis Riegel kanalisiert. Das ist im Film sehr gut zu erkennen, da das Flussufer oft mit Steinen befestigt ist und sehr gerade verläuft. Vor der Kanalisierung floss die Dreisam weiter westlich entlang des Kaiserstuhl-Ostrandes nach Norden.
 
 
Filmpioniere aus Freiburg
 
 
In der Frühzeit des Kinos gab es nicht nur in Berlin und München, sondern auch einige Filmproduktionen im Freiburger Raum. So war der gebürtige Kaiserstühler Robert Isidor Schwabthaler (1876-1934) an der international tätigen Firma Raleigh & Robert beteiligt, die sich auf Reisefilme konzentrierte und Beziehungen nach Freiburg unterhielt. Das erste Kino in Freiburg, der Welt-Kinematograph, zeigte im Dezember 1906 die R&R-Produktion "Die Zerstörung von Valparaiso". Der Zentral- Kinematograph, das damals größte Kino der Stadt, zeigte bei seiner Eröffnung 1908 die R&R-Produktion "Schwefelindustrie in Sizilien". R&R ließ auch einige Sujets im Dreiländereck drehen und verkaufte sie international. Dazu gehören 1908 z.B. die Produktionen "Eidgenössisches Schwing- und Alplerfest in Neuchatel", "Seine Majestät der deutsche Kaiser in Elsass-Lothringen" oder "Sonnenbäder in Freiburg, Breisgau". In Freiburg gründeten 1906 vier Kaufleute den kinematographischen Betrieb Kosmograph, der bald in Welt-Kinematograph umbenannt wurde. Zunächst bauten sie eine Kinokette auf (Köln, München, Düsseldorf, Nürnberg, Saarbrücken, Stuttgart, Augsburg, Karlsruhe und Basel) und erweiterten ihren Geschäftsbereich 1908 um kinematographische Straßenreklamen und die Produktion von nicht-fiktionalen Filmen und Filmgeräten. Ziel war es, Filme von Welt, aus der ganzen Welt und über die ganze Welt zu zeigen. Doch zunächst nahmen die Operateure des Welt-Kinematographen lokale und regionale Sujets auf wie "Felsenkletterei im Schwarzwald" (1908). In diesem Zusammenhang entstand wohl auch der Film zur Bootsfahrt auf der Dreisam. Die Produktionsfirma von Welt-Kinematograph hatte ihre Geschäftsräume zunächst in der Kaiserstr. 68 in Freiburg (heute Kaiser-Joseph-Straße), also unter derselben Adresse wie das gleichnamige Kino; 1911 erfolgte der Umzug in die Zähringerstr. 17. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte sich die Firma zum größten deutschen Anbieter für Reise-, Natur- und Industriefilmen sowie Völkerstudien und Lehrfilmen entwickelt; von 1908 bis 1911 konnten 280 Filme nachgewiesen werden, von denen leider nur sehr wenige überliefert sind. Der Erste Weltkrieg erschwerte das Geschäft, 1923/1924 wurde die Firma liquidiert. Bernhard Gotthard, einer der Gründer des Welt-Kinematograph, schied am 29.3.1909 aus und gründete 1910 das Konkurrenzunternehmen Expreß-Film Co. Neben der Produktion von Filmen startete die Firma Ende 1911 mit "Der Tag im Film" die erste deutsche aktuelle Berichterstattung im Kino und baute ein großes Korrespondentennetz auf. Sie waren Pioniere des Aktualitätenkinos, woraus sich die Wochenschauen entwickeln sollten. Die Kinobetreiber konnten aus einem wöchentlich neuen Angebot einzelne Sujets individuell zusammenstellen. In dieser Firma begann der bekannte Kameramann Sepp Allgeier (1896-1968) mit 16 Jahren seine Karriere. Die Firma drehte auch erste Hochgebirgsfilme wie "4628 Meter hoch auf Skiern. Besteigung des Monte Rosa" (1913), an dessen Dreharbeiten u. a. Arnold Fanck beteiligt war, der in den 1920er Jahren für seine Bergfilme berühmt werden sollte. Sehr erfolgreich und einer der ersten langen Dokumentarfilme war 1913 "Mit der Kamera in die Schlachtfront" über den Krieg zwischen Griechenland und Bulgarien im Auftrag des griechischen Königs und ihr Film "Winterschlacht in den Vogesen". Die Freiburger Produktionsfirmen haben damit wichtige Impulse für die deutsche Filmgeschichte geliefert.
 
Kay Hoffmann
 
 
|Contexte_et_analyse_fr=Il s’agit de l'un des plus anciens films du pays de Bade qui nous a été transmis. Il a été produit par la société de production fribourgeoise Welt-Kinematograph. La présence sur le rivage de groupes applaudissant l’arrivée du bateau indique clairement que le tournage a été organisé. Le caméraman a suivi le bateau par la route ; sa voiture apparaît plusieurs fois à l’image. Il filme le bateau à partir de la rive ou des différents ponts et n’est jamais seul au volant. Les nombreux ponts routiers et ferroviaires qui enjambent la Dreisam prouvent qu'il s’agit alors d'une région déjà très bien desservie.
 
|Contexte_et_analyse_fr=Il s’agit de l'un des plus anciens films du pays de Bade qui nous a été transmis. Il a été produit par la société de production fribourgeoise Welt-Kinematograph. La présence sur le rivage de groupes applaudissant l’arrivée du bateau indique clairement que le tournage a été organisé. Le caméraman a suivi le bateau par la route ; sa voiture apparaît plusieurs fois à l’image. Il filme le bateau à partir de la rive ou des différents ponts et n’est jamais seul au volant. Les nombreux ponts routiers et ferroviaires qui enjambent la Dreisam prouvent qu'il s’agit alors d'une région déjà très bien desservie.
  
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La société de production de Welt-Kinematograph a d’abord eu ses bureaux au numéro 68 de la Kaiserstraße à Fribourg (aujourd’hui Kaiser-Joseph-Strasse), donc à la même adresse que le cinéma du même nom ; en 1911, elle a déménagé au 17 de la Zähringerstraße. Avant la Première Guerre mondiale, elle était devenue le premier producteur allemand de films touristiques, naturels et industriels ainsi que d'études ethnographiques et de films éducatifs. Entre 1908 et 1911, elle a produit 280 films dont très peu sont malheureusement parvenus jusqu’à nous. La Première Guerre mondiale a compliqué les affaires et l’entreprise a été liquidée en 1923/1924. Bernhard Gotthard, l’un des fondateurs du Welt-Kinematograph, a quitté ses fonctions le 29 mars 1909 et a fondé en 1910 la société concurrente Express-Film Co. Outre la production de films, l'entreprise a commencé fin 1911 à produire les premières actualités cinématographiques, appelées ''Der Tag im Film'', (« La journée filmée ») et a constitué un large réseau de correspondants. Ils étaient des pionniers du cinéma d’actualité, à partir duquel se sont ensuite développées les actualités cinématographiques. Les exploitants de salles de cinéma pouvaient composer leurs propres sujets à partir d'une offre qui était renouvelée chaque semaine. C’est dans cette entreprise que le célèbre caméraman Sepp Allgeier (1896-1968) a commencé sa carrière à l’âge de 16 ans. L'entreprise a également tourné ses premiers films en haute montagne tels que ''4628 Meter hoch auf Skiern. Begeisterung des Monte Rosa'' (« 4628 mètres de haut à skis. Ascension du Monte Rosa ») (1913). Arnold Fanck, qui deviendra célèbre pour ses films de montagne dans les années 1920, a notamment participé au tournage du film. Le film de 1913 ''Mit der Kamera in die Schlachtfront'' (« Avec la caméra sur le champ de bataille ») à propos de la guerre entre la Grèce et la Bulgarie, commande du roi de Grèce, était l’un des premiers longs documentaires et a rencontré un très grand succès. Les sociétés de production fribourgeoises ont ainsi donné une impulsion importante à l'histoire du cinéma allemand.
 
La société de production de Welt-Kinematograph a d’abord eu ses bureaux au numéro 68 de la Kaiserstraße à Fribourg (aujourd’hui Kaiser-Joseph-Strasse), donc à la même adresse que le cinéma du même nom ; en 1911, elle a déménagé au 17 de la Zähringerstraße. Avant la Première Guerre mondiale, elle était devenue le premier producteur allemand de films touristiques, naturels et industriels ainsi que d'études ethnographiques et de films éducatifs. Entre 1908 et 1911, elle a produit 280 films dont très peu sont malheureusement parvenus jusqu’à nous. La Première Guerre mondiale a compliqué les affaires et l’entreprise a été liquidée en 1923/1924. Bernhard Gotthard, l’un des fondateurs du Welt-Kinematograph, a quitté ses fonctions le 29 mars 1909 et a fondé en 1910 la société concurrente Express-Film Co. Outre la production de films, l'entreprise a commencé fin 1911 à produire les premières actualités cinématographiques, appelées ''Der Tag im Film'', (« La journée filmée ») et a constitué un large réseau de correspondants. Ils étaient des pionniers du cinéma d’actualité, à partir duquel se sont ensuite développées les actualités cinématographiques. Les exploitants de salles de cinéma pouvaient composer leurs propres sujets à partir d'une offre qui était renouvelée chaque semaine. C’est dans cette entreprise que le célèbre caméraman Sepp Allgeier (1896-1968) a commencé sa carrière à l’âge de 16 ans. L'entreprise a également tourné ses premiers films en haute montagne tels que ''4628 Meter hoch auf Skiern. Begeisterung des Monte Rosa'' (« 4628 mètres de haut à skis. Ascension du Monte Rosa ») (1913). Arnold Fanck, qui deviendra célèbre pour ses films de montagne dans les années 1920, a notamment participé au tournage du film. Le film de 1913 ''Mit der Kamera in die Schlachtfront'' (« Avec la caméra sur le champ de bataille ») à propos de la guerre entre la Grèce et la Bulgarie, commande du roi de Grèce, était l’un des premiers longs documentaires et a rencontré un très grand succès. Les sociétés de production fribourgeoises ont ainsi donné une impulsion importante à l'histoire du cinéma allemand.
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|Contexte_et_analyse_de=Es handelt sich hier um einen der ältesten Filme aus Baden, der überliefert ist. Produziert wurde er von der Freiburger Produktionsfirma Welt-Kinematograph. Es wird deutlich, dass die Aufnahme arrangiert wurde. Anders lassen sich die jubelnden Gruppen am Ufer nicht erklären. Der Kameramann begleitete die Bootsfahrt mit dem Auto, das mehrmals im Bild zu sehen ist. Er dreht das Boot immer vom Ufer aus oder von Brücken und fährt nie selbst mit. Die vielen Auto- und Eisenbahnbrücken über die Dreisam belegen, dass es sich um eine verkehrsmäßig sehr gut erschlossene Region handelt.
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Der Fluss Dreisam
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Die Dreisam hat eine Länge von 29,7 km und entspringt im Schwarzwald. Sie führt an Freiburg vorbei, mündet bei Riegel in die Elz und über den Leopoldskanal schließlich in den Rhein. Dieser Kanal wurde 1843 eingeweiht, um die dort üblichen Überschwemmungen zu vermeiden, die für große Schäden, Hungersnöte und Seuchen sorgten: 1846 wurde der Kanal nach Großherzog Leopold benannt. Die Kosten des Baus des Kanals wurden auf 385.000 Gulden geschätzt, doch am Ende wurden es 693.000 Gulden. Durch diesen Kanal konnten die sonst üblichen Überschwemmungen verhindert werden. Die Dreisam wurde von 1817 bis 1842 unter der Leitung Johann Gottfried Tullas auf ihrer gesamten Länge von Kirchzarten bis Riegel kanalisiert. Das ist im Film sehr gut zu erkennen, da das Flussufer oft mit Steinen befestigt ist und sehr gerade verläuft. Vor der Kanalisierung floss die Dreisam weiter westlich entlang des Kaiserstuhl-Ostrandes nach Norden.
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Filmpioniere aus Freiburg
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In der Frühzeit des Kinos gab es nicht nur in Berlin und München, sondern auch einige Filmproduktionen im Freiburger Raum. So war der gebürtige Kaiserstühler Robert Isidor Schwabthaler (1876-1934) an der international tätigen Firma Raleigh & Robert beteiligt, die sich auf Reisefilme konzentrierte und Beziehungen nach Freiburg unterhielt. Das erste Kino in Freiburg, der Welt-Kinematograph, zeigte im Dezember 1906 die R&R-Produktion "Die Zerstörung von Valparaiso". Der Zentral- Kinematograph, das damals größte Kino der Stadt, zeigte bei seiner Eröffnung 1908 die R&R-Produktion "Schwefelindustrie in Sizilien". R&R ließ auch einige Sujets im Dreiländereck drehen und verkaufte sie international. Dazu gehören 1908 z.B. die Produktionen "Eidgenössisches Schwing- und Alplerfest in Neuchatel", "Seine Majestät der deutsche Kaiser in Elsass-Lothringen" oder "Sonnenbäder in Freiburg, Breisgau". In Freiburg gründeten 1906 vier Kaufleute den kinematographischen Betrieb Kosmograph, der bald in Welt-Kinematograph umbenannt wurde. Zunächst bauten sie eine Kinokette auf (Köln, München, Düsseldorf, Nürnberg, Saarbrücken, Stuttgart, Augsburg, Karlsruhe und Basel) und erweiterten ihren Geschäftsbereich 1908 um kinematographische Straßenreklamen und die Produktion von nicht-fiktionalen Filmen und Filmgeräten. Ziel war es, Filme von Welt, aus der ganzen Welt und über die ganze Welt zu zeigen. Doch zunächst nahmen die Operateure des Welt-Kinematographen lokale und regionale Sujets auf wie "Felsenkletterei im Schwarzwald" (1908). In diesem Zusammenhang entstand wohl auch der Film zur Bootsfahrt auf der Dreisam. Die Produktionsfirma von Welt-Kinematograph hatte ihre Geschäftsräume zunächst in der Kaiserstr. 68 in Freiburg (heute Kaiser-Joseph-Straße), also unter derselben Adresse wie das gleichnamige Kino; 1911 erfolgte der Umzug in die Zähringerstr. 17. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte sich die Firma zum größten deutschen Anbieter für Reise-, Natur- und Industriefilmen sowie Völkerstudien und Lehrfilmen entwickelt; von 1908 bis 1911 konnten 280 Filme nachgewiesen werden, von denen leider nur sehr wenige überliefert sind. Der Erste Weltkrieg erschwerte das Geschäft, 1923/1924 wurde die Firma liquidiert. Bernhard Gotthard, einer der Gründer des Welt-Kinematograph, schied am 29.3.1909 aus und gründete 1910 das Konkurrenzunternehmen Expreß-Film Co. Neben der Produktion von Filmen startete die Firma Ende 1911 mit "Der Tag im Film" die erste deutsche aktuelle Berichterstattung im Kino und baute ein großes Korrespondentennetz auf. Sie waren Pioniere des Aktualitätenkinos, woraus sich die Wochenschauen entwickeln sollten. Die Kinobetreiber konnten aus einem wöchentlich neuen Angebot einzelne Sujets individuell zusammenstellen. In dieser Firma begann der bekannte Kameramann Sepp Allgeier (1896-1968) mit 16 Jahren seine Karriere. Die Firma drehte auch erste Hochgebirgsfilme wie "4628 Meter hoch auf Skiern. Besteigung des Monte Rosa" (1913), an dessen Dreharbeiten u. a. Arnold Fanck beteiligt war, der in den 1920er Jahren für seine Bergfilme berühmt werden sollte. Sehr erfolgreich und einer der ersten langen Dokumentarfilme war 1913 "Mit der Kamera in die Schlachtfront" über den Krieg zwischen Griechenland und Bulgarien im Auftrag des griechischen Königs und ihr Film "Winterschlacht in den Vogesen". Die Freiburger Produktionsfirmen haben damit wichtige Impulse für die deutsche Filmgeschichte geliefert.
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Kay Hoffmann
 
|Bibliographie=DITTRICH Wolfgang, Fakten und Fragmente zur Freiburger Filmproduktionsgeschichte 1901-1908, http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Dittrich-Film.htm  
 
|Bibliographie=DITTRICH Wolfgang, Fakten und Fragmente zur Freiburger Filmproduktionsgeschichte 1901-1908, http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Dittrich-Film.htm  
 
LANGE Jörg, Die Dreisam – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Lavori Verlag, Freiburg, 2007 (ISBN 978-3-935737-54-8)
 
LANGE Jörg, Die Dreisam – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Lavori Verlag, Freiburg, 2007 (ISBN 978-3-935737-54-8)

Version du 21 mars 2019 à 17:44


Avertissement[1]

Résumé


« Eine Bootsfahrt auf der Dreisam von Freiburg bis zum Rhein » (Promenade en bateau sur la Dreisam de Fribourg jusqu'au Rhin) est l'un des plus anciens films du pays de Bade qui nous a été transmis. Il a été produit par la société de production fribourgeoise Welt-Kinematograph.

Description


ZT: Start an der Eisenbahnbrücke in Freiburg i.B. / Gruppe von Männern lässt einen Nachen in die Dreisam / Flagge mit Greiffkopf wird am Boot befestigt / Boot legt ab / drei Männer und zwei Ruderer im Boot / im Hintergrund Wiesen / Brücke mit Automobil / Boot fährt über Wassertreppe ZT: Der Empfang in Hugstetten / Brücke, Automobil, Menschen auf der Brücke, am Ufer winkend TC 10:03:07: ZT: Begrüßung durch den Bürgermeister-Bezirksrat in Neuershausen / Brücke, das Boot legt an, Männer gehen an Land / Begrüßung auf der Uferwiese, Gruppenbild mit Kindern, Hüte und Hände in die Luft, Mann wirft seine Angel ins Wasser / Ein Mann steigt zu / Abfahrt, winken im Boot und am Ufer / ZT: Im Leopoldskanal bei Riegel a.K. / Bootsführer steuert das Boot durch Kanal / Brücke mit Pferdewagen und Heuwagen, Menschen winken ZT: Die schwierigste Arbeit / Bootsfahrer machen eine Pause am Ufer, es wird getrunken und Brot gegessen, im Hintergrund eine Brücke / Boot durch eine Stromschnelle ZT: Am Rhein / Boot gelangt an eine Flussgabelung und in den Rhein

Métadonnées

N° support :  LFS02306
Date :  1909
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Durée :  00:07:00
Format original :  35 mm
Genre :  Documentaire
Thématiques :  Activités de plein-air, Paysages naturels et transformés
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Il s’agit de l'un des plus anciens films du pays de Bade qui nous a été transmis. Il a été produit par la société de production fribourgeoise Welt-Kinematograph. La présence sur le rivage de groupes applaudissant l’arrivée du bateau indique clairement que le tournage a été organisé. Le caméraman a suivi le bateau par la route ; sa voiture apparaît plusieurs fois à l’image. Il filme le bateau à partir de la rive ou des différents ponts et n’est jamais seul au volant. Les nombreux ponts routiers et ferroviaires qui enjambent la Dreisam prouvent qu'il s’agit alors d'une région déjà très bien desservie.

La rivière Dreisam

La Dreisam a une longueur de 29,7 km et prend sa source en Forêt Noire. Elle passe par Fribourg, se jette dans l’Elz à Riegel et enfin dans le Rhin par le canal de Léopold. Ce dernier a été inauguré en 1843 afin de mettre fin aux inondations récurrentes qui causaient jusque là de nombreux dégâts, des famines et des épidémies. Il a été baptisé en 1846 du nom du Grand-Duc Léopold. Le coût prévisionnel de la construction du canal s’élevait à 385 000 florins, mais au bout du compte, il a coûté 693 000 florins. La Dreisam a été canalisée sur toute sa longueur, de Kirchzarten à Riegel, entre 1817 à 1842 sous la direction de Johann Gottfried Tullas. On le voit très bien dans le film, car la berge apparaît souvent consolidée avec des pierres et la rivière s’écoule très droit. Avant la canalisation, la Dreisam coulait plus à l'ouest, le long de la limite Est du Kaiserstuhl, en direction du nord.

Les pionniers du cinéma à Fribourg

Aux premiers temps du cinéma, Berlin et Munich n’étaient pas les seules villes où étaient produits des films, la région de Fribourg en faisait aussi partie. Robert Isidor Schwabthaler (1876-1934), né dans la région du Kaiserstuhl, avait une part dans la société internationale Raleigh & Robert, spécialisée dans les films de voyage et entretenant des liens avec Fribourg. Le premier cinéma de Fribourg, le Welt-Kinematograph, a projeté en décembre 1906 le film produit par R&R Die Zerstörung des Valparaiso (« La destruction de Valparaiso »). Le Zentral-Kinematograph, le plus grand cinéma de la ville à l'époque, a projeté le film produit par R&R Schwefelindustrie in Sizilien (« Industrie du soufre en Sicile ») lors de son ouverture en 1908. R&R a également fait tourner certains sujets dans la région des Trois Pays et les a vendus à l’international. Parmi ceux-là, on compte par exemple Eidgenössisches Schwing- und Alplerfest in Neuchatel (« Fête fédérale de lutte et d’alpinisme à Neuchâtel », Seine Majestät der deutsche Kaiser in Elsass-Lothringen (« Sa Majesté l'Empereur allemand en Alsace-Lorraine ») ou encore Sonnenbäder in Freiburg, Breisgau (« Bains de soleil à Fribourg-en-Brisgau »). En 1906, quatre hommes d’affaires ont fondé à Fribourg la société cinématographique Kosmograph, qui fut rapidement rebaptisée Welt-Kinematograph. Ils ont d’abord créé une chaîne de salles de cinémas (Cologne, Munich, Düsseldorf, Nuremberg, Sarrebruck, Stuttgart, Augsbourg, Karlsruhe et Bâle) puis ont étendu leur activité en 1908 à la publicité de rue cinématographique ainsi qu’à à la production de films non-fictionnels et d'équipements cinématographiques. L'objectif était de montrer des films du monde entier. Mais les opérateurs du Welt-Kinematograph ont d’abord choisi des sujets locaux et régionaux tels que Felsenkletterei im Schwarzwald (« L’Escalade en Forêt-Noire ») (1908). C'est dans ce contexte qu'a été réalisé le film sur le promenade en bateau sur la Dreisam.

La société de production de Welt-Kinematograph a d’abord eu ses bureaux au numéro 68 de la Kaiserstraße à Fribourg (aujourd’hui Kaiser-Joseph-Strasse), donc à la même adresse que le cinéma du même nom ; en 1911, elle a déménagé au 17 de la Zähringerstraße. Avant la Première Guerre mondiale, elle était devenue le premier producteur allemand de films touristiques, naturels et industriels ainsi que d'études ethnographiques et de films éducatifs. Entre 1908 et 1911, elle a produit 280 films dont très peu sont malheureusement parvenus jusqu’à nous. La Première Guerre mondiale a compliqué les affaires et l’entreprise a été liquidée en 1923/1924. Bernhard Gotthard, l’un des fondateurs du Welt-Kinematograph, a quitté ses fonctions le 29 mars 1909 et a fondé en 1910 la société concurrente Express-Film Co. Outre la production de films, l'entreprise a commencé fin 1911 à produire les premières actualités cinématographiques, appelées Der Tag im Film, (« La journée filmée ») et a constitué un large réseau de correspondants. Ils étaient des pionniers du cinéma d’actualité, à partir duquel se sont ensuite développées les actualités cinématographiques. Les exploitants de salles de cinéma pouvaient composer leurs propres sujets à partir d'une offre qui était renouvelée chaque semaine. C’est dans cette entreprise que le célèbre caméraman Sepp Allgeier (1896-1968) a commencé sa carrière à l’âge de 16 ans. L'entreprise a également tourné ses premiers films en haute montagne tels que 4628 Meter hoch auf Skiern. Begeisterung des Monte Rosa (« 4628 mètres de haut à skis. Ascension du Monte Rosa ») (1913). Arnold Fanck, qui deviendra célèbre pour ses films de montagne dans les années 1920, a notamment participé au tournage du film. Le film de 1913 Mit der Kamera in die Schlachtfront (« Avec la caméra sur le champ de bataille ») à propos de la guerre entre la Grèce et la Bulgarie, commande du roi de Grèce, était l’un des premiers longs documentaires et a rencontré un très grand succès. Les sociétés de production fribourgeoises ont ainsi donné une impulsion importante à l'histoire du cinéma allemand.

Bibliographie


DITTRICH Wolfgang, Fakten und Fragmente zur Freiburger Filmproduktionsgeschichte 1901-1908, http://www.freiburg-postkolonial.de/Seiten/Dittrich-Film.htm LANGE Jörg, Die Dreisam – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Lavori Verlag, Freiburg, 2007 (ISBN 978-3-935737-54-8) SCHÄFER Jutta, "An die Spitze vorgerückt..." Frühe Filmproduktion in Freiburg. In: HAUS DES DOKUMENTARFILMS (Hg.), 100 Jahre Filmland Baden-Württemberg, Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart, 2008

ZIMMERMANN Frank, In Schlachten und auf Gipfel. Die Express-Films war einst eine der führenden Filmfirmen, Badische Zeitung, 30.7.2014 (https://www.badische-zeitung.de/freiburg/in-schlachten-und-auf-gipfel--88130303.html)


Article rédigé par

Kay Hoffmann, 20 novembre 2018


  1. Cette fiche est en cours de rédaction. À ce titre elle peut être inachevée et contenir des erreurs.