Manöverball 75er Jäger (LFS00248 2) : Différence entre versions

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|Contexte_et_analyse_de=Zunächst wirkt der kurze Film unspektakulär. Ein Schwenk zeigt eine Wiese mit Bierbänken, an denen junge Soldaten sitzen und frontal in die Kamera schauen oder ihr zuprosten. Im Hintergrund sieht man ein leeres Festzelt, ebenfalls mit Bierbänken bestückt. Weitere Szenen zeigen die Soldaten etwas näher, wie sie Bier trinken, Zigaretten rauchen und den sonnigen Tag genießen. Es marschiert eine neue Abteilung auf den Platz, begleitet von einem Jungen mit Roller. Ein Tisch ist mit Offizieren besetzt. Das Bierzelt füllt sich und eine Militärkapelle hat Platz genommen. Eine Totale zeigt den jetzt mit Zivilisten vollen Platz von oben. Der Manöverball kann beginnen. Der Film steht im Zusammenhang mit der Rückkehr des Militärs nach Offenburg 1936, das nach dem Ersten Weltkrieg zur entmilitarisierten Zone gehörte.
 
|Contexte_et_analyse_de=Zunächst wirkt der kurze Film unspektakulär. Ein Schwenk zeigt eine Wiese mit Bierbänken, an denen junge Soldaten sitzen und frontal in die Kamera schauen oder ihr zuprosten. Im Hintergrund sieht man ein leeres Festzelt, ebenfalls mit Bierbänken bestückt. Weitere Szenen zeigen die Soldaten etwas näher, wie sie Bier trinken, Zigaretten rauchen und den sonnigen Tag genießen. Es marschiert eine neue Abteilung auf den Platz, begleitet von einem Jungen mit Roller. Ein Tisch ist mit Offizieren besetzt. Das Bierzelt füllt sich und eine Militärkapelle hat Platz genommen. Eine Totale zeigt den jetzt mit Zivilisten vollen Platz von oben. Der Manöverball kann beginnen. Der Film steht im Zusammenhang mit der Rückkehr des Militärs nach Offenburg 1936, das nach dem Ersten Weltkrieg zur entmilitarisierten Zone gehörte.
 
   
 
   
=Rheinlandbesetzung=
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==Rheinlandbesetzung==
  
 
Die Remilitarisierung des Rheinlandes wurde in der NS-Propaganda „Rheinlandbefreiung“ genannt. Dabei handelte es sich um die einseitige Besetzung des zuvor entmilitarisierten Rheinlandes durch die deutsche Wehrmacht am 7. März 1936. Das stellte einen offenen Bruch des Versailles Vertrages dar, der Hitlers militärische Position ausbauen wollte. Die widerspruchslose Hinnahme des Einmarsches durch Großbritannien und Frankreich stärkte seine Position. Auch Offenburg war von dem militärischen Vorgang betroffen. Noch vor dem Einmarsch fuhr Oberbürgermeister Wolfram Rombach für Geheimverhandlungen mehrfach nach Berlin. Am 7. März 1936 nachmittags – also zeitgleich mit der Besetzung des Rheinlandss – rückte das Bataillon des Jäger-Infanterieregiments 75 aus Villingen in das ebenfalls entmilitarisierte Offenburg ein. Schon einige Stunden zuvor war ein Extrablatt des Offenburger Tageblatts erschienen. Darin forderte man die Bevölkerung auf „Fahnen heraus!“ und berichtete, dass Offenburg nach 1898 nun erneut Garnisonstadt werde, d.h. militärische Verbände wieder ständig dort untergebracht seien. „Der Jubel der Bevölkerung kannte keine Grenzen mehr“, schrieb das Tageblatt und sprach von einer großen Menge Bürger, die die Straßen säumten.
 
Die Remilitarisierung des Rheinlandes wurde in der NS-Propaganda „Rheinlandbefreiung“ genannt. Dabei handelte es sich um die einseitige Besetzung des zuvor entmilitarisierten Rheinlandes durch die deutsche Wehrmacht am 7. März 1936. Das stellte einen offenen Bruch des Versailles Vertrages dar, der Hitlers militärische Position ausbauen wollte. Die widerspruchslose Hinnahme des Einmarsches durch Großbritannien und Frankreich stärkte seine Position. Auch Offenburg war von dem militärischen Vorgang betroffen. Noch vor dem Einmarsch fuhr Oberbürgermeister Wolfram Rombach für Geheimverhandlungen mehrfach nach Berlin. Am 7. März 1936 nachmittags – also zeitgleich mit der Besetzung des Rheinlandss – rückte das Bataillon des Jäger-Infanterieregiments 75 aus Villingen in das ebenfalls entmilitarisierte Offenburg ein. Schon einige Stunden zuvor war ein Extrablatt des Offenburger Tageblatts erschienen. Darin forderte man die Bevölkerung auf „Fahnen heraus!“ und berichtete, dass Offenburg nach 1898 nun erneut Garnisonstadt werde, d.h. militärische Verbände wieder ständig dort untergebracht seien. „Der Jubel der Bevölkerung kannte keine Grenzen mehr“, schrieb das Tageblatt und sprach von einer großen Menge Bürger, die die Straßen säumten.
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Nach dem Einzug hielt Oberbürgermeister Rombach auf dem Kasernenhof eine Rede, bei der er die Soldaten willkommen hieß: „Sie sollen bei uns eine Heimat finden.“. Anschließend stimmten die Menschen vor Freude das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied an. Die 75er Jäger besetzten die Kaserne in der Weingartenstraße. Am darauffolgenden Sonntag stand die Kaserne für Besucher noch einmal offen. Das freute vor allem neugierige Kinder und Jugendliche. In der Zeitung vom 10. März berichtete man nochmals von den Jägern und dem „wirklich herzlichen Verhältnis“ zwischen Soldaten und Bürgern. Die Bataillonskapelle spielte sein erstes Platzkonzert.  
 
Nach dem Einzug hielt Oberbürgermeister Rombach auf dem Kasernenhof eine Rede, bei der er die Soldaten willkommen hieß: „Sie sollen bei uns eine Heimat finden.“. Anschließend stimmten die Menschen vor Freude das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied an. Die 75er Jäger besetzten die Kaserne in der Weingartenstraße. Am darauffolgenden Sonntag stand die Kaserne für Besucher noch einmal offen. Das freute vor allem neugierige Kinder und Jugendliche. In der Zeitung vom 10. März berichtete man nochmals von den Jägern und dem „wirklich herzlichen Verhältnis“ zwischen Soldaten und Bürgern. Die Bataillonskapelle spielte sein erstes Platzkonzert.  
  
=Die Kaserne=
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==Die Kaserne==
  
 
Schon vor der ‚Rheinlandbesetzung‘ wurde in Offenburg an geheimen nationalen Zwecken gearbeitet. Ziel war, die deutsche Polizei wieder zu zentralisieren und remilitarisieren. Da dies jedoch gegen die Versailler Verträge verstieß, mussten die Pläne geheim bleiben. Die Gebäude 11 und 12 der Offenburger Kaserne wurden als mögliche Unterkunft für die Landespolizeitruppen ausgewählt. 1935 wurden sie in kürzester Zeit umgebaut, der Kasernenhof neu gepflastert, Notunterkünfte und Pferdestallungen errichtet. Ende Mai zog die staatliche Behörde die Genehmigung zurück. 1936 schließlich wurde die Kaserne als Hauptsitz für das Jägerbataillon 75 mit 10 Offizieren, 745 Männern und 80 Pferden ausgewählt. Kommandeur Major Drekmann hatte schon vor dem Einzug die Unterkunftsangelegenheit geregelt. Die Soldaten sollten während ihres Aufenthalts Kriegsführungen, Maschinengewehrzüge sowie Schießen üben. Für die 75er Jäger wurde zusätzlich die Räumung und Instandsetzung von Bau 9 veranlasst; das Ganze kostete die Stadt fast 300.000 Reichsmark. Der Fuhrpark und die Pferde wurden im Städtischen Bauhof sowie in Stallungen in der Stadt untergebracht. Major Drekmann vermerkte, dass Neubauten erforderlich seien. Vor allem fehle es an Stallungen, Wagenschuppen und Reitbahnen.
 
Schon vor der ‚Rheinlandbesetzung‘ wurde in Offenburg an geheimen nationalen Zwecken gearbeitet. Ziel war, die deutsche Polizei wieder zu zentralisieren und remilitarisieren. Da dies jedoch gegen die Versailler Verträge verstieß, mussten die Pläne geheim bleiben. Die Gebäude 11 und 12 der Offenburger Kaserne wurden als mögliche Unterkunft für die Landespolizeitruppen ausgewählt. 1935 wurden sie in kürzester Zeit umgebaut, der Kasernenhof neu gepflastert, Notunterkünfte und Pferdestallungen errichtet. Ende Mai zog die staatliche Behörde die Genehmigung zurück. 1936 schließlich wurde die Kaserne als Hauptsitz für das Jägerbataillon 75 mit 10 Offizieren, 745 Männern und 80 Pferden ausgewählt. Kommandeur Major Drekmann hatte schon vor dem Einzug die Unterkunftsangelegenheit geregelt. Die Soldaten sollten während ihres Aufenthalts Kriegsführungen, Maschinengewehrzüge sowie Schießen üben. Für die 75er Jäger wurde zusätzlich die Räumung und Instandsetzung von Bau 9 veranlasst; das Ganze kostete die Stadt fast 300.000 Reichsmark. Der Fuhrpark und die Pferde wurden im Städtischen Bauhof sowie in Stallungen in der Stadt untergebracht. Major Drekmann vermerkte, dass Neubauten erforderlich seien. Vor allem fehle es an Stallungen, Wagenschuppen und Reitbahnen.
  
=Manöver am Heuberg=
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==Manöver am Heuberg==
  
 
In der Nacht des 4. Juni 1936 marschierte das Jäger Bataillon los, auf einen 25 Stunden Fußmarsch zum Manöver auf dem Heuberg. Der Truppenübungsplatz Heuberg liegt im Landkreis Sigmaringen/Zollernalb. Er ist seit 1910 bis heute in Gebrauch. In der Ausgabe des Offenburger Tageblatts vom 4. Juni 1936 berichtete der Jäger Kurt Wiesner über die Vorbereitungen: „Für die Mehrheit ist der Truppenübungsplatz etwas Unbekanntes, vollkommen Neues. Und gar der Heuberg. Darüber erzählten die Väter schon Schauergeschichten. Die Stubenältesten, die das bereits kennen, werden zu Dauerrednern. Erlebnisse am laufenden Band schwirren dem staunenden Neuling um die Ohren. Von Anstrengungen. Märschen. Übungen und Quartier hört er, und genießerisch erweitert sich die Erzählung zur ausführlichen Schilderung, wenn die Manöverbälle zur Sprache kommen.“ Nach einem Monat kehrte das Jäger Bataillon am 4. Juli 1936 vom Manöver auf dem Heuberg zurück. Nach Angaben des Offenburger Tageblatts hatten die Soldaten der Bevölkerung „gefehlt“ und gaben schon am ersten Abend Ihrer Rückkehr der Stadt ein „schon vertrautes Bild“. In diesem Zusammenhang entstanden die Aufnahmen vom Manöverball der Jäger, der ebenfalls die Beziehungen zur Offenburger Bevölkerung festigen sollte. Nach einem kurzen Gastspiel verließen die Jäger schon im September 1936 Offenburg wieder und wurden nach Villingen verlegt. Stattdessen kam das Maschinengewehr Bataillon 5 aus Würzburg in die neue Garnisonsstadt Offenburg.
 
In der Nacht des 4. Juni 1936 marschierte das Jäger Bataillon los, auf einen 25 Stunden Fußmarsch zum Manöver auf dem Heuberg. Der Truppenübungsplatz Heuberg liegt im Landkreis Sigmaringen/Zollernalb. Er ist seit 1910 bis heute in Gebrauch. In der Ausgabe des Offenburger Tageblatts vom 4. Juni 1936 berichtete der Jäger Kurt Wiesner über die Vorbereitungen: „Für die Mehrheit ist der Truppenübungsplatz etwas Unbekanntes, vollkommen Neues. Und gar der Heuberg. Darüber erzählten die Väter schon Schauergeschichten. Die Stubenältesten, die das bereits kennen, werden zu Dauerrednern. Erlebnisse am laufenden Band schwirren dem staunenden Neuling um die Ohren. Von Anstrengungen. Märschen. Übungen und Quartier hört er, und genießerisch erweitert sich die Erzählung zur ausführlichen Schilderung, wenn die Manöverbälle zur Sprache kommen.“ Nach einem Monat kehrte das Jäger Bataillon am 4. Juli 1936 vom Manöver auf dem Heuberg zurück. Nach Angaben des Offenburger Tageblatts hatten die Soldaten der Bevölkerung „gefehlt“ und gaben schon am ersten Abend Ihrer Rückkehr der Stadt ein „schon vertrautes Bild“. In diesem Zusammenhang entstanden die Aufnahmen vom Manöverball der Jäger, der ebenfalls die Beziehungen zur Offenburger Bevölkerung festigen sollte. Nach einem kurzen Gastspiel verließen die Jäger schon im September 1936 Offenburg wieder und wurden nach Villingen verlegt. Stattdessen kam das Maschinengewehr Bataillon 5 aus Würzburg in die neue Garnisonsstadt Offenburg.

Version du 31 juillet 2019 à 10:53


Avertissement[1]

Résumé


Manöverball der 75er Jäger

Description


ZT: Manöverball der 75er Jäger / Festwiese; an langen Tischen sitzen biertrinkende Männer in Uniform. Einmarschierende Abteilung der 75er Jäger. Festzelt mit Veranstaltungsteilnehmern.

Métadonnées

N° support :  LFS00248 2
Date :  1936
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Durée :  00:01:48
Format original :  16 mm
Genre :  Documentaire
Thématiques :  Seconde Guerre mondiale : avant-guerre
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Zunächst wirkt der kurze Film unspektakulär. Ein Schwenk zeigt eine Wiese mit Bierbänken, an denen junge Soldaten sitzen und frontal in die Kamera schauen oder ihr zuprosten. Im Hintergrund sieht man ein leeres Festzelt, ebenfalls mit Bierbänken bestückt. Weitere Szenen zeigen die Soldaten etwas näher, wie sie Bier trinken, Zigaretten rauchen und den sonnigen Tag genießen. Es marschiert eine neue Abteilung auf den Platz, begleitet von einem Jungen mit Roller. Ein Tisch ist mit Offizieren besetzt. Das Bierzelt füllt sich und eine Militärkapelle hat Platz genommen. Eine Totale zeigt den jetzt mit Zivilisten vollen Platz von oben. Der Manöverball kann beginnen. Der Film steht im Zusammenhang mit der Rückkehr des Militärs nach Offenburg 1936, das nach dem Ersten Weltkrieg zur entmilitarisierten Zone gehörte.

Rheinlandbesetzung

Die Remilitarisierung des Rheinlandes wurde in der NS-Propaganda „Rheinlandbefreiung“ genannt. Dabei handelte es sich um die einseitige Besetzung des zuvor entmilitarisierten Rheinlandes durch die deutsche Wehrmacht am 7. März 1936. Das stellte einen offenen Bruch des Versailles Vertrages dar, der Hitlers militärische Position ausbauen wollte. Die widerspruchslose Hinnahme des Einmarsches durch Großbritannien und Frankreich stärkte seine Position. Auch Offenburg war von dem militärischen Vorgang betroffen. Noch vor dem Einmarsch fuhr Oberbürgermeister Wolfram Rombach für Geheimverhandlungen mehrfach nach Berlin. Am 7. März 1936 nachmittags – also zeitgleich mit der Besetzung des Rheinlandss – rückte das Bataillon des Jäger-Infanterieregiments 75 aus Villingen in das ebenfalls entmilitarisierte Offenburg ein. Schon einige Stunden zuvor war ein Extrablatt des Offenburger Tageblatts erschienen. Darin forderte man die Bevölkerung auf „Fahnen heraus!“ und berichtete, dass Offenburg nach 1898 nun erneut Garnisonstadt werde, d.h. militärische Verbände wieder ständig dort untergebracht seien. „Der Jubel der Bevölkerung kannte keine Grenzen mehr“, schrieb das Tageblatt und sprach von einer großen Menge Bürger, die die Straßen säumten.

Nach dem Einzug hielt Oberbürgermeister Rombach auf dem Kasernenhof eine Rede, bei der er die Soldaten willkommen hieß: „Sie sollen bei uns eine Heimat finden.“. Anschließend stimmten die Menschen vor Freude das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied an. Die 75er Jäger besetzten die Kaserne in der Weingartenstraße. Am darauffolgenden Sonntag stand die Kaserne für Besucher noch einmal offen. Das freute vor allem neugierige Kinder und Jugendliche. In der Zeitung vom 10. März berichtete man nochmals von den Jägern und dem „wirklich herzlichen Verhältnis“ zwischen Soldaten und Bürgern. Die Bataillonskapelle spielte sein erstes Platzkonzert.

Die Kaserne

Schon vor der ‚Rheinlandbesetzung‘ wurde in Offenburg an geheimen nationalen Zwecken gearbeitet. Ziel war, die deutsche Polizei wieder zu zentralisieren und remilitarisieren. Da dies jedoch gegen die Versailler Verträge verstieß, mussten die Pläne geheim bleiben. Die Gebäude 11 und 12 der Offenburger Kaserne wurden als mögliche Unterkunft für die Landespolizeitruppen ausgewählt. 1935 wurden sie in kürzester Zeit umgebaut, der Kasernenhof neu gepflastert, Notunterkünfte und Pferdestallungen errichtet. Ende Mai zog die staatliche Behörde die Genehmigung zurück. 1936 schließlich wurde die Kaserne als Hauptsitz für das Jägerbataillon 75 mit 10 Offizieren, 745 Männern und 80 Pferden ausgewählt. Kommandeur Major Drekmann hatte schon vor dem Einzug die Unterkunftsangelegenheit geregelt. Die Soldaten sollten während ihres Aufenthalts Kriegsführungen, Maschinengewehrzüge sowie Schießen üben. Für die 75er Jäger wurde zusätzlich die Räumung und Instandsetzung von Bau 9 veranlasst; das Ganze kostete die Stadt fast 300.000 Reichsmark. Der Fuhrpark und die Pferde wurden im Städtischen Bauhof sowie in Stallungen in der Stadt untergebracht. Major Drekmann vermerkte, dass Neubauten erforderlich seien. Vor allem fehle es an Stallungen, Wagenschuppen und Reitbahnen.

Manöver am Heuberg

In der Nacht des 4. Juni 1936 marschierte das Jäger Bataillon los, auf einen 25 Stunden Fußmarsch zum Manöver auf dem Heuberg. Der Truppenübungsplatz Heuberg liegt im Landkreis Sigmaringen/Zollernalb. Er ist seit 1910 bis heute in Gebrauch. In der Ausgabe des Offenburger Tageblatts vom 4. Juni 1936 berichtete der Jäger Kurt Wiesner über die Vorbereitungen: „Für die Mehrheit ist der Truppenübungsplatz etwas Unbekanntes, vollkommen Neues. Und gar der Heuberg. Darüber erzählten die Väter schon Schauergeschichten. Die Stubenältesten, die das bereits kennen, werden zu Dauerrednern. Erlebnisse am laufenden Band schwirren dem staunenden Neuling um die Ohren. Von Anstrengungen. Märschen. Übungen und Quartier hört er, und genießerisch erweitert sich die Erzählung zur ausführlichen Schilderung, wenn die Manöverbälle zur Sprache kommen.“ Nach einem Monat kehrte das Jäger Bataillon am 4. Juli 1936 vom Manöver auf dem Heuberg zurück. Nach Angaben des Offenburger Tageblatts hatten die Soldaten der Bevölkerung „gefehlt“ und gaben schon am ersten Abend Ihrer Rückkehr der Stadt ein „schon vertrautes Bild“. In diesem Zusammenhang entstanden die Aufnahmen vom Manöverball der Jäger, der ebenfalls die Beziehungen zur Offenburger Bevölkerung festigen sollte. Nach einem kurzen Gastspiel verließen die Jäger schon im September 1936 Offenburg wieder und wurden nach Villingen verlegt. Stattdessen kam das Maschinengewehr Bataillon 5 aus Würzburg in die neue Garnisonsstadt Offenburg.

Emilia Biche, Justin Bäumle

Lieux ou monuments


Offenburg



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