Segelflug Dinglingen (LFS00221)


Avertissement[1]

Résumé


Segelflugübungen der HJ auf dem Flugplatz Dinglingen am 16. Januar 1937; Besuch der Luftgaureserve 15 im April 1937 in Anwesenheit von OB Karl Winter.

Description


Starttitel: Agfa / ZT: Gleitflugübungen der HJ Luftsportscharen der Ortsgruppe Lahr des Deutschen Luftsportverbandes auf dem Dinglinger Flugplatz am 16. Januar 1937. / ZT: Besuch der Fliegerübungsstelle Freiburg Luftgaureserve 15, April 1937. / Ende-Titel

Métadonnées

N° support :  LFS00221
Date :  1937
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Durée :  00:07:30
Format original :  16 mm
Genre :  Documentaire
Thématiques :  Sport, Seconde Guerre mondiale : avant-guerre

Contexte et analyse


Das Fliegen hat für viele eine Faszination. Hier üben Hitlerjungen mit Segelfliegern bei „Gleitflugübungen der HJ Luftsportscharen der Ortsgruppe Lahr des Deutschen Luftsportverbandes auf dem Dinglinger Flugplatz am 16. Januar 1937“, wie der Starttitel informiert. Die HJ-Gruppe zieht die Gleiter per Hand in die Höhe, damit der Pilot ein paar hundert Meter schweben und dann sanft auf einem Feld landen kann. Anschließend muss der Segelgleiter wieder den Hügel hoch geschleppt werden. Die Flugschüler mussten mindestens 14 Jahre alt sein und ein halbes Jahr als Hitlerjunge bei der Halte- und Startmannschaft mitgearbeitet haben. Beim ersten Versuch hebt die Flieger allerdings nicht ab, er bleibt am Boden. Der Film vermittelt sehr gut, wie personalintensiv dieser Sport ist. Nach verschiedenen Start- und Flugversuchen ist eine Gruppe älterer Männer zu sehen, die den Jungen diesen Sport ermöglichen. Darunter sind auch einige in Uniformen des Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK), die ab 1934 die Kontrolle über diese Aktivitäten übernommen hatten. Dies deutet schon die militärische Nutzung der Übungen an. Auf einem der Flugzeuge steht der Hinweis auf die Olympiade in Berlin 1936, wo es eine Schauvorführung der Segelflieger gab. Neben den großen Gleitern gibt es Modellflugzeuge, die gestartet werden und den Hitlerjungen die Grundlagen des Segelflugs vermitteln sollen. Ähnliche Aktivitäten gab es beispielsweise in Bruchsal und weiteren Orten der Region.

Der zweite Teil des Films dokumentiert den „Besuch Fliegerübungsstelle Freiburg Luftgaureserve 15 April 1937“, so eine Schrifttafel. Hier agieren keine Hitlerjungen mehr, sondern gestandene Männer. Sie fliegen auch keine Gleitflieger mehr, sondern Flugzeuge. Als erstes ist ein Zweisitzer Doppeldecker mit Hakenkreuz am Heckflügel zu sehen. Von dort schwenkt die Kamera zu einem offenen LKW, auf dessen Pritsche die Flugschüler stehen. Viele tragen die typischen Lederkappen der Flieger. Sportlich springen sie vom Wagen. Mit dabei ist ein älterer Herr in NSFK-Uniform. Auf dem Flugfeld sind nun drei Zweisitzer zu sehen. Dann der Start eines Flugzeuges. Der NSFK-Funktionär läuft mit einer Flagge über das Flugfeld, er ordnet so den Flugbetrieb. Eine Gruppe bespricht sich an einem Flugzeug. Eine Maschine landet. Ein Mann in Zivil mit Hut startet eine Maschine, indem er den Propeller dreht. Eine Gruppe sitzt beim Ambulanzwagen. Der Lahrer Oberbürgermeister Karl Winter besucht das Flugfeld. Ein Pilot studiert intensiv das Kartenmaterial. Sollen sie bei diesem Ausflug schon mal mit dem deutsch-französischen Grenzgebiet vertraut gemacht werden? Noch einmal eine Gruppenaufnahme mit entspannten Gesichtern. Man erzählt sich Witze und scherzt. Dann eine halbnahe Aufnahme eines Jungen mit Mütze, der sich wegdrehen will und von einem Arm wieder vor die Kamera geschoben wird. Ein Schwenk zeigt noch einmal die gesamte Gruppe, Technik und die Flugzeuge. Eine Gruppe von Jugendlichen kommt ins Bild, mit kurzen Hosen stellen sie sich dem Wind entgegen. Ein Pilot bekommt einen Fallschirm, was den Einstieg nicht einfach macht. Der Oberbürgermeister verabschiedet sich. Zum Schluß ist noch einmal Flugbetrieb zu sehen, die Flugzeuge sind in der Luft. Bei der Abfahrt winken die Gäste vom offenen Pritschenwagen.

Nach dem Ersten Weltkrieg verbot der Versailler Vertrag den Deutschen, motorisierte Flugzeuge zu bauen und zu fliegen. Als Konsequenz entwickelten Flugbegeisterte Segelflugzeuge und Gleiter, die nicht unter dieses Verbot fielen. Daraus entwickelte sich ein Sport, bei denen die Deutschen sehr erfolgreich wurden. 1921 war die Bestleistung noch 21 ½ Minuten in der Luft. Durch die Verbesserung der Gleiter und das wachsende Wissen um die Segelfliegerei konnte dies bis 1933 auf 36 ½ Stunden gesteigert werden. Die Mitglieder des Deutschen Luftsportverbandes (DLV) wurden bereits 1934 in das paramilitärische Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK) überführt, das unmittelbar Reichsluftfahrtminister Hermann Göring unterstand und darüber finanziert wurde. Sämtliches Gerät, Gebäude und Anlagen wurden Reichseigentum. Das NSFK übernahm die fliegerische Ausbildung des Nachwuchses im Luftfahrtunterricht an Schulen. 10- bis 14-Jährige wurden im Modellbau und Modellflug unterrichtet. In den ‚Luftsportscharen der Hitlerjugend‘ ging es im Alter von 14 bis 18 Jahren an den Bau von Gleit- und Segelflugzeugen sowie die praktische Schulung, wie sie in dem Film aus Lahr zu sehen ist. Mit 18 Jahren erfolgte die automatische Übernahme in die Sturmabteilungen des NSFK zwecks Weiterbildung im Segelflug und abschließend dem Motorflug auf Kleinflugzeugen. Außerdem wurde dabei technisches Personal ausgebildet vom Funker bis zum Betreuer der Maschinen. Dies war eine gezielte Ausbildung mit Blick auf die spätere Übernahme in die Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Kay Hoffmann

Personnages identifiés


Oberbürgermeister Lahr Karl Winter (1933-1945)

Lieux ou monuments


Lahr


Article rédigé par

Kay Hoffmann, 14 mars 2019


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