Philippsburger Spargel (LFS01406) : Différence entre versions
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|thematique=Traditions@ Rural life@ Agriculture and farming practices | |thematique=Traditions@ Rural life@ Agriculture and farming practices | ||
+ | |Resume_de=Klassischer Spargelanbau, Ernte, Verkauf und Verarbeitung von Spargel. | ||
|Resume_en=Classic asparagus cultivation, harvesting, sale and processing of asparagus. | |Resume_en=Classic asparagus cultivation, harvesting, sale and processing of asparagus. | ||
− | | | + | |Description_de=Eine Delikatesse: Philippsburger Spargel. |
+ | ZT: ...und ackern denselben Boden | ||
+ | Zwei Frauen und ein Mann laufen mit Körben durch Spargelreihen, legen die Spargel von der Erde frei und stechen sie. | ||
+ | Spargel wird ausgegraben und gestochen (nah), v.E. Spargel wird in einen Korb gelegt und das Loch im Spargelhügel geglättet. | ||
+ | ZT: Moderne Anlagen in "Zeilen" | ||
+ | Arbeiter beim Spargelstechen zwischen den Reihen, stechen Spargel und verschließen die Löcher. | ||
+ | ZT: "Haufenkulturen" sind veraltet | ||
+ | Arbeiterinnen stechen Spargel auf einem Feld mit kleinen Hügeln. | ||
+ | ZT: Spargelstechen das Geschäft der Saison | ||
+ | Arbeiterinnen stechen Spargel. | ||
+ | Arbeiterinnen beim Spargelputzen am Rande des Feldes, laden Spargelkörbe auf einen Karren. Fahrrad wird vor den Karren gespannt. | ||
+ | Familie bei der Spargelernte auf einem Feld. Frau mit Spargelkorb auf einem Fahrrad. | ||
+ | ZT: Bei der Spargelbau-Genossenschaft herrscht Betrieb... | ||
+ | Spargel wird auf Waage gestapelt und gewogen. Wartende Menschen. Schwenk über Spargelkörbe. Spargel wird abgewogen, v.E., wartende Menschen. | ||
+ | ZT: Der Zahltag ist wichtig! | ||
+ | Geld wird abgezählt. | ||
+ | ZT: Er ist nicht ganz zufrieden... | ||
+ | Mann mit Pfeife und Hut, wartende Menschen. Mitarbeiter der Spargelbau-Genossenschaft vor ihren Büchern, wartende Menschen, Lastwagen fährt los. | ||
+ | ZT: In der Konservenfabrik... | ||
+ | Frauen beim Spargelschälen. | ||
+ | ZT: Die Spargel werden gereinigt und geschält | ||
+ | Spargel wird auf ein sich rüttelndes Gitter geleert. | ||
+ | ZT: Eine automatische Sortiermaschine | ||
+ | Frauen sortieren den Spargel nach der Größe. | ||
+ | ZT: In großen Bottichen werden die Konservenspargel abgekocht... | ||
+ | Spargel wird in kochendes Wasser geschüttet. | ||
+ | ZT: und zum Schluß in Blechdosen sterilisiert. | ||
+ | Kochendes Wasser in einem Kessel. | ||
|Description_en=A delicacy: Philippsburg asparagus. | |Description_en=A delicacy: Philippsburg asparagus. | ||
ZT: ... and plow the same soil | ZT: ... and plow the same soil | ||
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ZT: and finally sterilized in tin cans. | ZT: and finally sterilized in tin cans. | ||
Boiling water in a kettle. | Boiling water in a kettle. | ||
− | | | + | |Contexte_et_analyse_de=Die erste Einstellung des Films scheint richtiggehend komponiert. Die langen Zeilen des Spargelackers ziehen sich diagonal im Vordergrund, im Hintergrund steht groß der Himmel an der Horizontlinie. Es ist fast eine kleine Welt, die die Erntearbeiter von beiden Seiten betreten, den Blick nach unten gerichtet, nach den feinen Rissen in der Erde suchend, die auf die reifen Spargel hindeuten. Der Film über die Philippsburger Spargelernte des Jahres 1938 wirkt recht professionell in Bildgestaltung und Montage - ein Dokumentarfilm im engeren Sinne, weniger ein Amateurfilm. Die Zwischentitel tragen zu diesem Eindruck bei. |
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− | + | „Philippsburger Spargel - eine Delikatesse“, so heißt es gleich zu Beginn selbstbewusst - eine Tradition des Anbaues, die inzwischen nicht mehr fortgesetzt wird. Der Film springt von der Totalen der Landschaft in die Nahaufnahme, zeigt konkret das Stechen der Spargelstangen - und wiederum ist der Bildausschnitt bewusst gestaltet im Blick auf die Erdoberfläche. „Moderne Anlagen in ‚Zeilen‘“: Der Zwischentitel deutet ein Fortschrittsbewusstsein an, bevor eine alte Frau in der Halbnahaufnahme zu sehen ist, die mühsam den Spargel ausgräbt - ein Bild, das in seiner Poesie zugleich auf einen sozialen Aspekt verweist. | |
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− | + | „‚Haufenkulturen‘ sind veraltet“: Die nächste Schrifttafel bezieht Position gegen den haufenweisen Anbau - und bietet erneut Gelegenheit für eine malerische Landschaftsaufnahme. Auch mit den Bildern von den weiteren Arbeitsschritten deutet sich etwas an vom Zauber einer ländlichen Kultur: Drei Frauen schneiden den Spargel an einer Wiese mit Baum im Hintergrund, und der Abtransport erfolgt mit dem Fahrradkorb oder -anhänger. Es bleibt offen, ob in dieser Darstellung die nationalsozialistische Ideologie mitschwingt, die das einfache ländliche Leben bewusst in Szene setzt. | |
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− | + | „Bei der Spargelbaugenossenschaft herrscht Betrieb...”: Die schriftliche Erläuterung eröffnet eine neue Sequenz. Bildfüllend drängen sich die Erntehelfer an der Waage vor der Spargelhalle. Das Abwiegen rückt in einer Nahaufnahme heran, gefolgt einem langsamen Schwenk, der das Sichtbare geradezu abzutasten scheint. Nahaufnahmen fixieren Einzelnes - so eine Frau mit Kopftuch in ihrer Bewegung vom Abwiegen des Spargels bis zum Eintrag in die Liste. Ein weiterer Schwenk isoliert die Dinge geradezu in ihrem optischen Gewicht, lässt den Film mehr und mehr eine eigene Aufmerksamkeit für das Visuelle entwickeln: Neben- und übereinander stehende Körbe voller Spargel werden von oben gefilmt - und die Oberflächen des Korbmaterials, der Spargelstangen und des Erdbodens zeigen sich zwischen Licht und Schatten. Ein gedehnter Blick macht sich bemerkbar, der sich auch durchhält, wenn das Gedränge an der Waage im Anschluss von der Rückseite gezeigt wird: Im Halbschatten zeichnen sich Menschen und Dinge jetzt zwischen den Sonnenflecken ab. | |
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− | + | „Der Zahltag ist wichtig!“ Die Arme des Mitarbeiters bleiben im Halbdunkel bei der Auszahlung, bevor sich der Blick nach einem Schnitt an das Unikum eines meckernden alten Mannes heftet, dessen Gesten für sich Sprechen - und der die Umstehenden zum Lachen bringt. Dann ist die Kamera wieder im Innenraum beim Registriertisch, wo es dunkler ist und die Sonnenstrahlen, die von draußen hereindringen, Lichtflecken auf die wartende Menge werfen. Erneut ist es ein behutsamer Schwenk aus der Obersicht, der eine eigene Visualität schafft - und Menschen wie Dinge bruchstückhaft aus dem Dunkel hervortreten lässt. | |
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− | + | „In der Konservenfabrik...“: Eine Gruppe von Arbeiterinnen, die Spargel schält, macht die Arbeitsteilung anschaulich - und ist doch mehr. In ihren gleichförmigen Bewegungen werden die Frauen zum „Bild“ einer Gruppe, sie zeigen sich zugleich für die Kamera, in die sie manchmal schauen. Auch die automatische Sortiermaschine in der nächsten Einstellung ist nicht nur Symbol des technischen Fortschritts, sondern in einem kontrastreichen Licht in Szene gesetzt, das als Stilmittel des Films erkennbar wird: Im Hintergrund fällt eine Lichtschneise durch die Tür, sodass die Bewegung der Sortiermaschine im Vordergrund fast schon im Abstrakten zwischen Licht und Dunkel erscheint. | |
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− | + | Auch die Arbeiterinnen, die von Hand sortieren, heben sich nach und nach im Dunkeln ab, und der Spargel vor ihnen auf dem Tisch ist der helle Kontrast in einem bewegten Bild, in dem die Flächendimension mitwirkt und das Sichtbare gewissermaßen in der Schwebe hält. Beim letzten Arbeitsschritt - dem Abkochen des Spargels in Bottichen - ist die Szenerie ob des Dunkels zunächst kaum zu erkennen, bis an dem großen, rechteckigen Lichtfleck sich der Bottich im Raum abhebt. Und in der Großaufnahme am Schluss verbleibt der Blechkessel einmal mehr zwischen Licht und Dunkel, zwischen Konkret und Abstrakt. Der nüchterne Vorgang der Sterilisation mit Dampf und Kochlöffel schlägt um in die visuelle Intensität eines Bildes, das aus einem expressionistischen Spielfilm stammen könnte. | |
− | + | Reiner Bader | |
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|Contexte_et_analyse_en=The film's first shot seems to have been composed correctly. The long lines of asparagus field run diagonally in the foreground, in the background the sky is large on the horizon line. It is almost a small world that the harvesters enter from both sides, looking down, looking for the fine cracks in the earth that indicate the ripe asparagus. The film about the Philippsburger asparagus harvest of 1938 looks quite professional in image design and montage - a documentary in the narrower sense, less an amateur film. The subtitles contribute to this impression. | |Contexte_et_analyse_en=The film's first shot seems to have been composed correctly. The long lines of asparagus field run diagonally in the foreground, in the background the sky is large on the horizon line. It is almost a small world that the harvesters enter from both sides, looking down, looking for the fine cracks in the earth that indicate the ripe asparagus. The film about the Philippsburger asparagus harvest of 1938 looks quite professional in image design and montage - a documentary in the narrower sense, less an amateur film. The subtitles contribute to this impression. | ||
Version actuelle datée du 3 avril 2020 à 09:42
Résumé
Description
A delicacy: Philippsburg asparagus.
ZT: ... and plow the same soil
Two women and a man run through rows of asparagus with baskets, expose the asparagus from the earth and prick them.
Asparagus is dug up and stung (close), v.E. Asparagus is placed in a basket and the hole in the asparagus hill is smoothed.
ZT: Modern systems in "lines"
Workers prick asparagus between rows, prick asparagus and close the holes.
ZT: "Heap cultures" are out of date
Workers sting asparagus in a field with small hills.
ZT: asparagus pricking the business of the season
Workers sting asparagus.
Workers cleaning asparagus on the edge of the field load asparagus baskets onto a cart. Bicycle is stretched in front of the cart.
Family harvesting asparagus in a field. Woman with asparagus basket on a bike.
ZT: There is business at the asparagus growing cooperative ...
Asparagus is stacked on a scale and weighed. Waiting people. Pan over asparagus baskets. Asparagus is weighed, vE, waiting people.
ZT: Payday is important!
Money is counted down.
ZT: He is not entirely satisfied ...
Man with pipe and hat, waiting people. Employees of the asparagus growing cooperative in front of their books, people waiting, trucks drive off.
ZT: In the cannery ...
Women peeling asparagus.
ZT: The asparagus are cleaned and peeled
Asparagus is poured onto a shaking grid.
ZT: An automatic sorting machine
Women sort the asparagus by size.
ZT: The canned asparagus is boiled in large vats ...
Asparagus is poured into boiling water.
ZT: and finally sterilized in tin cans.
Boiling water in a kettle.
Contexte et analyse
The film's first shot seems to have been composed correctly. The long lines of asparagus field run diagonally in the foreground, in the background the sky is large on the horizon line. It is almost a small world that the harvesters enter from both sides, looking down, looking for the fine cracks in the earth that indicate the ripe asparagus. The film about the Philippsburger asparagus harvest of 1938 looks quite professional in image design and montage - a documentary in the narrower sense, less an amateur film. The subtitles contribute to this impression.
"Philippsburger asparagus - a delicacy", so it says confidently right from the start - a tradition of cultivation, which is now no longer continued. The film jumps from the long shot of the landscape to the close-up, shows the stinging of the asparagus spears - and again the image section is deliberately designed with a view of the earth's surface. "Modern layouts in 'lines'": The subtitle indicates a sense of progress before an old woman can be seen in the half-close-up, who is digging up the asparagus with difficulty - a picture that also points to a social aspect in his poetry.
"'Heap cultures' are out of date": The next writing board takes a stand against the heap of cultivation - and once again offers the opportunity to take pictures of the landscape. The pictures of the further work steps also indicate something of the magic of a rural culture: three women cut the asparagus on a meadow with a tree in the background, and the transport is carried out with the bicycle basket or trailer. It remains open whether the National Socialist ideology resonates in this presentation, which deliberately stages simple rural life.
"The asparagus building cooperative is busy ...": The written explanation opens a new sequence. To fill the image, the harvest helpers crowd the scales in front of the asparagus hall. Weighing is approaching in a close-up, followed by a slow pan that seems to scan the visible. Close-ups fix the individual - such as a woman with a headscarf in her movement from weighing the asparagus to entering the list. Another pan isolates things in their optical weight, letting the film develop its own attention to the visual more and more: baskets full of asparagus standing next to and on top of each other are filmed from above - and the surfaces of the basket material, the asparagus spears and the ground show themselves between light and shadow. A stretched look is noticeable, which persists even when the crowd on the scales is subsequently shown from the back: In the partial shade, people and things can now be seen between the sunspots.
"Payday is important!" The employee's arms remain in the semi-darkness when paying, before a gaze attaches to the one-of-a-kind of a grumbling old man whose gestures speak for themselves - and which make the bystanders laugh. Then the camera is back inside the registration table, where it is darker and the sun's rays that come in from outside throw light spots on the waiting crowd. Once again, it is a cautious panning shot from above that creates its own visuality - and allows people and things to emerge in fragments from the dark.
"In the canning factory ...": A group of workers peeling asparagus makes the division of labor clear - and yet it is more. In their uniform movements, the women become the “picture” of a group, they also show themselves for the camera that they sometimes look at. The automatic sorting machine in the next setting is also not only a symbol of technical progress, but also staged in a contrasting light that can be recognized as a stylistic device of the film: In the background, a light line falls through the door, so that the movement of the sorting machine in the foreground almost appears in the abstract between light and dark.
The workers who sort by hand also gradually stand out in the dark, and the asparagus in front of them on the table is the bright contrast in a moving image, in which the surface dimension is involved and, so to speak, keeps the visible in suspense. In the last step - boiling the asparagus in tubs - the scene is initially barely recognizable because of the darkness until the large rectangular spot of light makes the tub stand out in the room. And in the close-up at the end, the tin kettle remains between light and dark, between concrete and abstract. The sober process of steam and spoon sterilization turns into the visual intensity of an image that could have come from an expressionist film. Rainer BaderLieux ou monuments
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