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|Description_de=Weihnachten. Frauen beim Kartenspiel am Wohnzimmertisch. Frau füttert Schäferhund mit Süßigkeiten? Schäferhund gibt Pfote. Mann kommt dazu und raucht Zigarre. Familie stößt an, Tanzen im Wohnzimmer. Weihnachtsbaum mit viel Lametta. Kleinkind bestaunt Wunderkerze. | |Description_de=Weihnachten. Frauen beim Kartenspiel am Wohnzimmertisch. Frau füttert Schäferhund mit Süßigkeiten? Schäferhund gibt Pfote. Mann kommt dazu und raucht Zigarre. Familie stößt an, Tanzen im Wohnzimmer. Weihnachtsbaum mit viel Lametta. Kleinkind bestaunt Wunderkerze. | ||
+ | |Contexte_et_analyse_de=Der gut fünfminütige Stummfilm in schwarzweiß wurde im 8mm Amateurformat aufgenommen. Er zeigt ein eher ungewöhnliches Weihnachtsfest 1938 in Ettenheim. Das Ehepaar scheint keine Kinder zu haben und dafür zwei ältere Frauen eingeladen, die vielleicht zur Verwandtschaft gehören. Zunächst spielen die drei Frauen Karten; in der Mitte des Tisches steht eine Gebäckschale aus Kristall. Sie haben viel Spaß dabei oder inszenieren die Fröhlichkeit zumindest vor der Kamera. Die Szene ist zwar ausgeleuchtet, aber insgesamt etwas unterbelichtet. Innenaufnahmen waren eine Herausforderung für Privatfilmer, da das Filmmaterial nicht sehr lichtempfindlich war. Entsprechend musste zusätzliches Licht gestellt werden, das den Raum möglichst gleichmäßig ausleuchten und nicht nur Lichtinseln bilden sollte. Die Kamera schwenkt langsam von rechts nach links und steht wahrscheinlich auf einem Stativ, denn das Bild selbst ist ziemlich stabil. Im Hintergrund hängt ein verziertes Bord aus Holz, auf dem weitere Schalen und Schmuckstücke des Haushalts stehen und rechts drei Rahmen gesammelten Schmetterlingen. Nach der ersten Minute kommt von links ein Schäferhund ins Bild, der auch ein Plätzchen bekommt. Für das nächste muss er dann schon Pfötchen geben und weitere Kunststücke vorführen. Er fordert immer neue Kekse ein mit seinem Bellen. Wenn er sich auf die Hinterbeine stellt, verschwindet er aus dem Bild. Als die Damen das Kartenspiel wieder aufnehmen, legt er sich zufrieden neben den Tisch. Schließlich kommt auch der Filmemacher selbst ins Bild, zündet sich eine kurze Zigarre an und beteiligt sich am Spiel. Er steht noch mal auf, kontrolliert die Kamera und setzt sich dann wieder an den Tisch. | ||
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+ | In der nächsten Einstellung sitzen die drei Damen neben dem Weihnachtsbaum und es wird Eierlikör eingeschenkt. Der Filmemacher kommt hinzu und zündet sich eine Zigarette an. Über ihnen hängt ein Weihnachtsstern und im Hintergrund steht eine Porzellanfigur mit Pferd. Der Weihnachtsbaum ist mit Kerzen und Lametta geschmückt. Alle prosten in die Kamera. Dann beginnt der Tanz der drei Frauen im Wohnzimmer. Im Hintergrund ist eine Kommode mit Fotorahmen und ein aufwändiger Keramikofen mit einer weißen Frauenfigur zu sehen. Noch einmal kommt der Schäferhund ins Spiel, die Ehefrau nimmt ihn an den Vorderpfoten und tanzt mit ihm ein paar Schritte. Nach einer kurzen Aufblende sieht man ein anderes Paar, das sich im Walzertakt dreht. Die Kamera folgt jetzt der Bewegung und ist nicht mehr auf einem Stativ fixiert. Im Hintergrund sieht man einen Vitrinenschrank mit weiteren Schätzen wie Leuchtern und Porzellantellern. In der nächsten Sequenz gibt es einen Schwenk über den Gabentisch mit einer Kristallschale auf einem silbernen Teller, einer Vase sowie Essen und Trinken. Dann ist noch einmal das tanzende Paar zu sehen vor dem Weihnachtsbaum und anschließend sitzt man zusammen und lässt den Abend fröhlich ausklingen. In der Schlusseinstellung ist eine Familie mit Kindern zu Besuch, die eine Wunderkerze entzünden. Der Film zeigt, dass Weihnachten auch immer ein Fest ist, bei dem man sich mit der Familie und Freunden trifft. | ||
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+ | Der geschmückte Christbaum wurde im 19. Jahrhundert zu einem zentralen Element der privaten Weihnachtsfeier in den Familien. Der preußische König ließ im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 Weihnachtsbäume in die Unterstände und Lazarette liefern und machte ihn so auch in Frankreich populär. Deshalb ist der geschmückte Weihnachtsbaum ein zentrales Element sowohl in deutschen als auch französischen Privatfilmen im 20. Jahrhundert. | ||
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+ | Kay Hoffmann | ||
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Version du 19 février 2021 à 16:10
Description
Weihnachten. Frauen beim Kartenspiel am Wohnzimmertisch. Frau füttert Schäferhund mit Süßigkeiten? Schäferhund gibt Pfote. Mann kommt dazu und raucht Zigarre. Familie stößt an, Tanzen im Wohnzimmer. Weihnachtsbaum mit viel Lametta. Kleinkind bestaunt Wunderkerze.
Contexte et analyse
Der gut fünfminütige Stummfilm in schwarzweiß wurde im 8mm Amateurformat aufgenommen. Er zeigt ein eher ungewöhnliches Weihnachtsfest 1938 in Ettenheim. Das Ehepaar scheint keine Kinder zu haben und dafür zwei ältere Frauen eingeladen, die vielleicht zur Verwandtschaft gehören. Zunächst spielen die drei Frauen Karten; in der Mitte des Tisches steht eine Gebäckschale aus Kristall. Sie haben viel Spaß dabei oder inszenieren die Fröhlichkeit zumindest vor der Kamera. Die Szene ist zwar ausgeleuchtet, aber insgesamt etwas unterbelichtet. Innenaufnahmen waren eine Herausforderung für Privatfilmer, da das Filmmaterial nicht sehr lichtempfindlich war. Entsprechend musste zusätzliches Licht gestellt werden, das den Raum möglichst gleichmäßig ausleuchten und nicht nur Lichtinseln bilden sollte. Die Kamera schwenkt langsam von rechts nach links und steht wahrscheinlich auf einem Stativ, denn das Bild selbst ist ziemlich stabil. Im Hintergrund hängt ein verziertes Bord aus Holz, auf dem weitere Schalen und Schmuckstücke des Haushalts stehen und rechts drei Rahmen gesammelten Schmetterlingen. Nach der ersten Minute kommt von links ein Schäferhund ins Bild, der auch ein Plätzchen bekommt. Für das nächste muss er dann schon Pfötchen geben und weitere Kunststücke vorführen. Er fordert immer neue Kekse ein mit seinem Bellen. Wenn er sich auf die Hinterbeine stellt, verschwindet er aus dem Bild. Als die Damen das Kartenspiel wieder aufnehmen, legt er sich zufrieden neben den Tisch. Schließlich kommt auch der Filmemacher selbst ins Bild, zündet sich eine kurze Zigarre an und beteiligt sich am Spiel. Er steht noch mal auf, kontrolliert die Kamera und setzt sich dann wieder an den Tisch.
In der nächsten Einstellung sitzen die drei Damen neben dem Weihnachtsbaum und es wird Eierlikör eingeschenkt. Der Filmemacher kommt hinzu und zündet sich eine Zigarette an. Über ihnen hängt ein Weihnachtsstern und im Hintergrund steht eine Porzellanfigur mit Pferd. Der Weihnachtsbaum ist mit Kerzen und Lametta geschmückt. Alle prosten in die Kamera. Dann beginnt der Tanz der drei Frauen im Wohnzimmer. Im Hintergrund ist eine Kommode mit Fotorahmen und ein aufwändiger Keramikofen mit einer weißen Frauenfigur zu sehen. Noch einmal kommt der Schäferhund ins Spiel, die Ehefrau nimmt ihn an den Vorderpfoten und tanzt mit ihm ein paar Schritte. Nach einer kurzen Aufblende sieht man ein anderes Paar, das sich im Walzertakt dreht. Die Kamera folgt jetzt der Bewegung und ist nicht mehr auf einem Stativ fixiert. Im Hintergrund sieht man einen Vitrinenschrank mit weiteren Schätzen wie Leuchtern und Porzellantellern. In der nächsten Sequenz gibt es einen Schwenk über den Gabentisch mit einer Kristallschale auf einem silbernen Teller, einer Vase sowie Essen und Trinken. Dann ist noch einmal das tanzende Paar zu sehen vor dem Weihnachtsbaum und anschließend sitzt man zusammen und lässt den Abend fröhlich ausklingen. In der Schlusseinstellung ist eine Familie mit Kindern zu Besuch, die eine Wunderkerze entzünden. Der Film zeigt, dass Weihnachten auch immer ein Fest ist, bei dem man sich mit der Familie und Freunden trifft.
Der geschmückte Christbaum wurde im 19. Jahrhundert zu einem zentralen Element der privaten Weihnachtsfeier in den Familien. Der preußische König ließ im deutsch-französischen Krieg 1870/1871 Weihnachtsbäume in die Unterstände und Lazarette liefern und machte ihn so auch in Frankreich populär. Deshalb ist der geschmückte Weihnachtsbaum ein zentrales Element sowohl in deutschen als auch französischen Privatfilmen im 20. Jahrhundert.
Kay HoffmannLieux ou monuments
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