Weinfest (LFS 02297 5)


Avertissement[1]

Résumé


Baden wine festival on the occasion of the 850th anniversary of the city of Freiburg

Description


ZT: 12. Juni 1970 Auftakt zum Badischen Weinfest. Umzug auf der Straße: Musikkapellen, Zuschauer, Redner auf Balkon. Weinfest, Menschen stoßen mit Weingläsern an, Weinausschank, Musikkapellen auf dem Weinfest.

Métadonnées

N° support :  LFS 02297 5
Date :  1970
Coloration :  Couleur
Son :  Sonore
Durée :  00:02:13
Format original :  16 mm
Langue :  Allemand
Genre :  Film amateur
Thématiques :  Identité, Traditions, Fêtes locales
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Im Rahmen des 850-jährigen Jubiläums der Stadt Freiburg im Breisgau und unter dem Motto „Freiburg – Stadt des Weines“ wurde zum ersten Mal ein Weinfest am Münsterplatz veranstaltet. Dies wird bis heute durchgeführt. Es findet jährlich im Juli statt und ist eines der größten Weinfeste in Baden und Umgebung. Den Film zum Weinfest 1970 hat der Amateurfilmer Helmut Eckert in 16 mm gedreht, er ist Teil des Films zum 850-jährigen Jubiläum von Freiburg. Dieser Film zeigt hauptsächlich die Fahrt zur Eröffnungsfeier, die Eröffnungsfeier selbst sowie den Tanz und den Umtrunk danach. Der Fokus liegt hier auf den teilnehmenden Personen, die für das Weinfest eine Bedeutung haben. Meistens ist in einer Halbnahen oder Halbtotalen aufgenommen worden. Helmut Eckert hat mit sehr viel Schnitt gearbeitet und versucht die wichtigsten Details aufzunehmen. Das damalige Weindorf fand vom 12. bis 16. Juni 1970 statt und wurde mit einem Winzerumzug komplettiert (LFS 2297_7). Die Stadt Freiburg hatte die Idee, die badischen Winzergenossenschaften und Weininteressierte sowie Weingönner zusammenzubringen. In den Vorbesprechungen mit dem badischen Weinbauverband betonte Präsident Emil Klaus, dass er die Durchführung des Weinfestes nur bei einem Weindorf und einem Umzug unterstützen würde. Zudem bat er Organisatoren des Markgräflerlands und des Kaiserstuhls zu dieser Zeit auf eigene Veranstaltungen zu verzichten, damit das Weinfest in Freiburg zu einem zentralen Anziehungspunkt werden könnte. Von ihm kamen die Vorschläge, das Weindorf am Freitag zu eröffnen, einen Winzerumzug am Sonntag und Frühschoppen am Montagvormittag abzuhalten. Rund um den Münsterplatz wurde ein großes Weindorf mit Zelten, Imbissständen und Tanzpodien aufgebaut. Der Ort wurde bewusst gewählt, da das Münster und der Marktplatz zentral liegen. In der Planung war der Erzbischof zunächst dagegen, da der Gottesdienst gestört werden könnte. Ihm wurde jedoch versichert, dass dies vermeidbar war, da das Weinfest am Sonntag erst um 14 Uhr startete. Am Samstag fand der traditionelle Wochenmarkt am Münsterplatz zwischen den Weinlauben statt. Den größten Weinstand hatte die Breisacher Zentralkellerei. Insgesamt befanden sich auf dem Münsterplatz 16 Weinlauben und ein Sektstand. Auf der Südseite standen sich die Winzer aus dem Markgräflerland, auf der Nordseite die Region Kaiserstuhl, auf der Westseite die Ortenau und Stände von Freiburg. Angeboten wurden alle Sorten der badischen Weine vom Tisch- bis zum Spitzenwein. Während der Öffnungszeit bis 23 Uhr spielten Tanz- und Unterhaltungskapellen sowie Akkordeonvereine auf den zwei Tanzbühnen. Eröffnungsfeier Am Freitag 12. Juni wurde das Fest um 17 Uhr von Oberbürgermeister Dr. Eugen Keidel feierlich eröffnet. Zuvor wurden der Oberbürgermeister und die amtierende badische Weinkönigin Gerda Moser aus Neuweier um 16.30 Uhr in einer geschmückten „Landauer“-Kutsche am Rathausplatz in Freiburg abgeholt und mit einem kleinen Eröffnungszug entlang der „Weinstraße“ zum Kaufhaus am Münsterplatz gefahren, was im Film nur ganz kurz dokumentiert ist. Die badischen Weinprinzessinnen Bärbel Fischer aus Waldulm und Antonia Wössner aus Riegel fuhren in Pferdekutschen voraus. Den Zug haben die ‚Kaiserstühler Herolden‘ aus Ihringen musikalisch begleitet, der Fanfarenzug bestand aus etwa 20 Personen und zog 1 1/2 Stunden durch Freiburg. Die Eröffnungsrede des Oberbürgermeisters fand auf dem Balkon des Kaufhauses statt vor etwa 5.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Leider ist der Film nachträglich vertont worden und verzichtet auf die Rede als Originalton. Der Südwestrundfunk übertrug die Eröffnungszeremonie live von 16:33 Uhr bis 17:33 Uhr. In seiner Rede betonte Eugen Keidel, dass Freiburg zwar nicht auf einem Weinkeller gebaut ist, aber „wo Lukull residiert, ist Bacchus nicht weit entfernt“. Damit greift er auf die Bedeutung des Gottes Bacchus zurück. Dieser gilt als römischer Gott des Weines, der Ekstase und der Fruchtbarkeit und verbreitete die Kunst des Weinbaus. Seit 1972 ist eine Weinsorte aus Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling nach Bacchus benannt worden. Mit einem großen Schluck Rotwein und den Worten „Es lebe Freiburg und der Wein“ eröffnete er dann das Weindorf. Die badische Weinkönigin Gerda Moser schloss sich an mit den Worten: „Freiburg ist jung geblieben – das soll es auch in Zukunft sein“. Im Hof des Kaufhauses stellten Freiburger Weinhändler ihre Weinsortimente vor. Angeschlossen an die Eröffnungsfeier wurde an Sektständen der Jubiläumssekt ausgeschenkt, der von Kaufhäusern bereitgestellt wurde; zusätzliche Bierstände boten eine Alternative dazu. Während dem Weinfest gab es zusätzlich noch einen „Hock auf dem Weinmarkt“ im Hof des Regierungspräsidiums, bei dem Kostproben der Breisacher Zentralkellerei probiert werden konnten. Nach der Eröffnungsfeier wurde in der ‚Alten Burse‘ und im Innenhof des Kaufhauses weiter gefeiert. Für die musikalische Begleitung sorgte ein Akkordeonverein und eine Dame, die über die Geschichte des badischen Weines sang und die im Film leider asynchron ist.

Maren Utz, Sonja Schaupp, Sven Nunnenmacher

Lieux ou monuments


Freiburg i.B.



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