Rheinüberquerung (LFS00236 2)
Résumé
Description
Behelfsfähre auf dem Rhein. Ponton-Boot wird von einem Sportboot gezogen. Soldaten mit Fahrrädern und Motorrad beim Verlassen der Fähre. Beladen der Fähre mit Fahrzeugen.
Soldaten am Rheinufer beobachten die Überfahrt der Fähre, unter den am Ufer stehenden auch der Lahrer OB Karl Winter und NSDAP- Gauleiter Richard Burk. Burk und Winter im Gespräch mit einem Wehrmachtsangehörigen. Burk, Winter und Militärs auf der Fähre.
Soldat inspiziert am Straßenrand liegenden umgestürzten französischen LKW. Burk und Soldaten vor der Ruine eines Geschäfts (Boulangerie Patisserie). Aufnahmen von einem zerstörten Haus, Blick durch den Dachstuhl. Straßenbezeichnung "Rue de Chateau" an einem Haus mit eingestürztem Dach. Schild "Hommage a nos Concitoyens le Comte Freytag 1745 - 1817, Lieutenant-General Kolb 1843 -1932, General de brigade Marckolsheim 11 XI 1934". Erhaltene Fassade einer Kriegsruine mit Schild "Metzgerei & Wurstellerei Eug. Wipff", darüber im Giebel die Jahreszahl "1898" und "Boucherie Charcuterie".
Soldatenfriedhof, erkennbar die Grabtafel "Schütze Robert Stammwitz, 3/IR. 634, gef. am 19.6.1940 bei Markirch". Holztafel mit Text: "Hier ruhen 30 Helden des Inf. Rgt. 634, das vom 19. - 22. Juni 1940 tapfer um den Col de Ste Marie gekämpft und gesiegt hat. Gefallen für Führer, Volk und Reich".
Contexte et analyse
Der fast fünfminütige Film zeigt verschiedene Sequenzen, die kurz nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Ostfrankreich 1940 von Kameramännern im Auftrag der Stadt Lahr angefertigt wurden. In der ersten Hälfte des Films sieht man deutsche Truppen, die mit Hilfe von Pontonbooten den Rhein überqueren. Die Pontons werden von privaten Sportbooten gezogen. Neben den Soldaten wird auch Gerät und Verwundete transportiert. Der Film dokumentiert auch den Besuch des NSDAP-Kreisleiters von Lahr, Richard Bürk (1892-1956) und des Oberbürgermeister von Lahr, Dr. Karl Winter; ihr besuch ist der wahrscheinliche Grund für die Aufnahmen. Bei diesem Truppentransport über den Rhein handelt es sich wahrscheinlich um Nachschub, denn der eigentliche Angriff erfolgte nicht bei Lahr.
Die zweite Hälfte des Films zeigt Ruinen des französischen Dorfes Marckolsheim. Deutsche Soldaten und Offiziere inspizieren die Zerstörungen. Manche Männer haben angefangen die Barrikaden der französischen Armee und den Schutt aus dem Weg zu räumen. Gegen Ende des Videos wechseln die Aufnahmen noch einmal. In der zweiten Hälfte des Videos werden die Ruinen von Marckolsheim gezeigt. Marckolsheim liegt etwa 20 km nördlich von Neuf-Brisach, wo die Wehrmacht zuerst das französische Ufer erreicht hatte. Am 14. und 15. Juni wurde das Dorf fast vollkommen durch Bombenangriffe der Wehrmacht zerstört. Die großen Offensiven der Wehrmacht wurden zum Kriegsbeginn häufig durch heftiges Bombardement der Luftwaffe eingeleitet. Von Marckolsheim aus begaben sich Truppen der Wehrmacht sowohl nach Westen, in Richtung Colmar und Vogesen, und nach Norden, in Richtung Straßburg. Colmar wurde am 17.Juni besetzt und Straßburg nur zwei Tage später. Für die Nazis war Marckolsheim ein wichtiger Standort, da sich das Dorf auf einer Linie zwischen Basel und Straßburg befand. Außerdem liegt das Dorf auf einer Linie zwischen Deutschland und den Vogesen. Ende Juni 1940 begab sich auch Adolf Hitler ins Elsass. Er besuchte sowohl Straßburg als auch Marckolsheim (30. Juni). Die Bevölkerung von Marckolsheim wurde, so wie der größte Teil der elsässischen Bevölkerung, ab September 1939 in Gemeinden im Südwesten Frankreichs evakuiert. Die Bevölkerung von Marckolsheim wurde in die Dordogne gebracht und die ersten Bewohner kehrten schon im Oktober 1940 wieder zurück. Die Bewohner, die im Oktober 1940 zurückkehrten nach Mackolsheim, wurden sie aufgrund der Zerstörungen in Baracken aus Holz untergebracht, die ‚Siedlung‘ genannt wurden. Polnische Kriegsgefangene wurden ins Elsass gebracht, um dort den Schutt aufzuräumen. Den Abschluss des Films sind Aufnahmen von einem Friedhof, auf dem 30 deutsche Soldaten begraben wurden, die bei den Kämpfen um den ‚Col de Sainte-Marie‘, westlich von Colmar, gefallen sind. Man sieht einen umzäunten Friedhof, der in einem Wald liegt, den mehrere Wehrmacht-Soldaten besuchen. Eine Aufnahme zeigt einen Gedenkstein, auf dem alle wesentlichen Informationen geschrieben stehen: „Hier ruhen 30 Helden des Infanterie Regiments 634, das vom 19.-22. Juni 1940 tapfer um den Col de Sainte Marie gekämpft und gesiegt hat. Gefallen für Führer, Volk und Reich“. Die Soldaten gehörten zum Infanterie Regiment 634. Dieses Regiment war seit dem 15. Februar 1940 am Oberrhein stationiert und wurde nach der Eroberung Frankreichs aufgelöst, um mehrere Heimatwachbataillone zu bilden.
Die Aufnahmen des Films wurden Ende Juni oder Anfang Juli 1940, nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich gemacht als Ergebnis des ‚Westfeldzugs‘. So wurde die Offensive der Wehrmacht zwischen 10. Mai und 24. Juni 1940 von den Nazis genannt. Sie griffen ihre vier westlichen Nachbarstaaten (Frankreich, Niederlande, Belgien und Luxemburg) an. Während des ‚Westfeldzugs‘ marschierte die 7. Armee der Wehrmacht am 14. Juni in das Elsass ein. Die 7. Armee wurde schon zu Beginn des Krieges im Wehrkreis V um Stuttgart aufgestellt. Sie unterlag dem Kommando von Friedrich Dollmann. Im Mai wurde die 7. Armee dann in die Heeresgruppe C integriert und dem Kommando von Wilhelm Ritter von Leeb unterstellt. Sie überquerte den Rhein zwischen Alt-Breisach (DE) und Neuf-Brisach (FR) in der Region des Haut-Rhin. Zur gleichen Zeit überquerte die 1. Armee etwas nördlicher bei Karlsruhe den Rhein. Die Besetzung von Elsass-Lothringen war militärisch gesehen unnötig, da die Wehrmacht zu diesem Zeitpunkt schon erhebliche Gebiete im Norden Frankreichs erobert hatte. Die Besetzung der Region Elsass-Lothringen sollte einen psychologischen Effekt auf die französische Bevölkerung haben. Dies Gebiet wurde von den Nationalsozialisten als ‚urdeutsch‘ angesehen. Nach der Unterzeichnung des Waffenstilstands wurde die Region in das Deutsche Reich integriert. Man wollte Elsass-Lothringen ‚germanisieren‘. Hierbei handelte es sich um die Verbreitung der Kultur und der deutschen Sprache. Im Rahmen dieser Politik wurden zahlreiche Denkmäler zerstört.
Laurent HermesLieux ou monuments
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