Ausflug Braunau Angeln
Résumé
Description
Newspaper headline <New Raid>; Inn bridge from Simbach; Pan over Braunau; Sign 'Braunau'; Tour through the city center of Braunau; Sign 'Passau'; Tour through the city center of Passau, Dom, Veste Oberhaus; Angler with fishing rod, angler, probably on the Inn, with fish, family eating fish; Sign 'Burghausen / Alt Ötting'; Pan over Burghausen, castle complex; Family comes out the door of a family home.
Contexte et analyse
Der im 16mm-Format und in schwarzweiß gedrehte Stummfilm von drei Minuten Länge thematisiert einen Ausflug des Freiburger Architekten und Amateurfilmers Curt Balke und seiner Familie 1944 nach Braunau. Wahrscheinlich wollte das SA-Mitglied den Geburtsort des ‚Führers‘ besuchen. Umso erstaunlicher, dass das Geburtshaus von Adolf Hitler im Film nicht zu sehen ist. Er beginnt mit einer Aufnahme des Titelblatts der Simbacher Zeitung und der Schlagzeile „Neuer Raubzug“. Es folgt der Blick durch das Fenster nach draußen in den Garten. Ein Wellensittich sitzt auf dem Fenstergriff.
Curt Balke nimmt seine Frau Käthe, Tochter Kati und ein kleines Mädchen vor dem imposanten Brückenportal der Innbrücke auf, die die Städte Simbach und Braunau verbindet. In der nächsten Einstellung sieht man das Ehepaar Balke und das Mädchen auf der Brücke mit Blick auf den Inn. Die Kamera schwenkt über den Fluss zur Braunauer Altstadt im Hintergrund, in der die Kirche St. Stephan zwischen den Häusern hervorragt. Am Brückenbogen wird ein Schild gezeigt „Braunau a. I. Gau Oberdonau“, also nach dem ‚Anschluss‘ 1938. In Braunau macht die Familie Balke einen Rundgang durch die Straßen, es werden dabei unterschiedlichste Gebäude gefilmt, darunter Gewerbe- und Wohnhäuser sowie eine Einkaufsstraße mit Geschäften. Die Familie besichtigt die Kirche St. Stephan und hält den geschmückten Innenraum mit der Kamera fest. Balkes flanieren die Innpromenade entlang, um von dort den Blick auf die Stadt zu genießen. Zum Abschluss ihres Besuchs betrachtet die Familie die barocke Saalkirche St. Paul am Rindermarkt. Die nächste Sequenz zeigt ihren Besuch in Passau, das etwa 60 Kilometer entfernt ist und wohin Hitlers Vater 1892 versetzt wurde. Ein Schild an der Post-Gasse weist den Weg „Zum Dom“. Daraufhin wird ein weiteres Schild gefilmt: „Reserve-Lazarett bischöfl. Seminar Skt. Stephan Passau“. Darunter sind Besuchszeiten angebracht, Sonntag, Mittwoch und Samstag von 14 bis 17 Uhr. Reserve-Lazarette wurden eingerichtet, um im Krieg dem höheren Bedarf an Krankenbetten nachzukommen. Dann stehen der St. Stephan Dom und die Fürstbischöfliche Residenz aus verschiedenen Perspektiven im Mittelpunkt. Auch in Passau geht die Familie auf der Innpromenade außerhalb der Stadt spazieren. Auf einer Brücke genießen sie den Ausblick auf die Altstadt Passaus mit der Kirche St. Michael und dem Humanistischen Gymnasium, das als Domschule gegründet worden war. Zurück in der Innenstadt besucht Familie Balke den von prächtigen Häuserfassaden umgebenen Residenzplatz und nimmt den dortigen Wittelsbacherbrunnen vor der Neuen Residenz auf. Die barocke Brunnenanlage wurde 1903 angelegt, um an die hundertjährige Zugehörigkeit von Passau zu Bayern zu erinnern. Die Marienstatue auf der hohen Säule im Brunnenbecken stellt Maria als Patronin Bayerns dar, die drei Engelsfiguren darunter symbolisieren die drei Flüsse Passaus, Donau, Ilz und Inn.
Nach einigen kurzen Aufnahmen von einer Einkaufsstraße, in denen geschäftige Passanten Erledigungen machen sowie kleineren Gassen, wird die Veste Oberhaus gezeigt. Vormals als Gefängnis genutzt und als ‚Bastille Bayerns‘ bekannt, übernahm die Stadt Passau im Jahr 1932 das Burgareal und errichtete ein Museum. Die Burganlage gehört zu den größten erhaltenen dieser Art in Europa. Im weiteren Verlauf des Ausflugs macht Familie Balke an einem Fluss Rast, vermutlich am Inn. Es werden Angeln präpariert, ausgeworfen und sehr erfolgreich gefischt. Der Fang wird auf dem Kiesboden ausgelegt. Das kleine Mädchen beobachtet Curt Balke aufmerksam. Die Fische werden in einer Pfanne auf offenem Feuer gebraten und anschließend gemeinsam beim Picknick verzehrt. Der Ausflug geht weiter. Die Familie filmt ein Ortsschild mit Entfernungsangaben zu Orten in der Nähe, etwa zu Hochburg, Mattighofen, Braunau und Alt Ötting. Am nahesten liegt Burghausen an der Salzach, wo es die Familie nun hinzieht. Sie betrachtet die äußere Stadt zunächst von einer etwas entfernten Brücke, auffallend dabei ist die Pfarrkirche St. Jakob mit ihrem Wahrzeichen, dem knapp 80 Meter hohen Kirchturm, mit dem sie die größte Kirche Burghausens ist. Die Familie besichtigt kurz die Innenstadt, bevor es in die Burganlage geht, welche auf einem Bergkamm oberhalb der Stadt liegt. Sie besteht aus fünf aneinandergereihten Burghöfen. Mit über 1.000 Metern Länge ist sie damit die längste Burganlage in Europa und gehört zu den längsten Burgen der Welt. Die Familie besucht den inneren Burghof der Hauptburg mit Blick zum Bergfried sowie das Außenwerk. Beim ausgedehnten Spaziergang über den Bergkamm kommt sie zudem an den Burgkapellen St. Elisabeth und St. Maria vorbei, letztere auch als Hedwigskapelle bekannt. Nach der Burgbesichtigung wird in ein Café eingekehrt und der Ort weiter erkundet. In der Endszene kommt eine Familie freudig aus der Tür eines Einfamilienhauses und läuft für den Empfang auf den Filmemacher zu. Der Film blendet ab.
Elaine KohlerPersonnages identifiés
Lieux ou monuments
Bibliographie
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