Wanderung Baden Feldsee


Avertissement[1]

Résumé


Hike with groups and swimming in the Feldsee on the Feldberg and bathing in the Rhine river

Description


Title: 14.7.35 / At Feldsee / Family at Feldsee: bathing in the lake, girls catching small fish, boxing match with shoes; Girl on meadow; Lettering in the sand 'Gresgen / 18.8.35'; Hike in the Wiesental (district of Lörrach); Swimming pool on the Rhine; Girl at coffee table; Outdoor pool; Monastery building <not identified>; Girl with goat and on jetty; Hike with a rest at the edge of the forest. //

Métadonnées

N° support :  LFS 9313 2
Date :  1935
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Timecode :  00:02:50
Durée :  00:00:00
Cinéastes :  Balke, Curt
Format original :  16 mm
Genre :  Film amateur
Thématiques :  Natation - Baignade, Paysages naturels et transformés
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Der im 16-mm Format gedrehte schwarz-weiß Film thematisiert verschiedene Familienausflüge des Freiburger Architekten und Privatfilmers Curt Balke im Sommer 1935. Zu sehen sind seine Frau Käthe und seine Tochter Käte, die damals 15 Jahre alt ist, sowie seine weitere Familie.

Auf eine Decke gelegte Buchstaben informieren, dass die Aufnahmen am Feldsee von Sonntag, dem 14. Juli 1935 stammen. Der Feldsee im Schwarzwald ist 32 Meter tief und das Becken entstand in der Eiszeit durch Gletscher. Das ursprünglich Feldbergsee genannte Gewässer liegt auf 1.113 Meter Höhe in einem von schroffen Steilhängen und dunklen Tannen umsäumten Felsenkessel (Schnars 1876, S. 117). Im Gegensatz zum Zeitpunkt der Filmaufnahme, steht der Feldsee heute unter Naturschutz und das Baden ist verboten. Gezeigt wird das Picknick der Familie am Seeufer, Schwimmen und Planschen im Wasser. Der Hund holt einen Baumstamm aus dem Wasser. Die Jugendlichen fangen Fische in einer Dose. Curt Balke, damals 52 Jahre alt, boxt im Spaß mit einem anderen Mann, wobei deren Schuhe als Boxhandschuhe dienen. Der Boxsport wurde im Nationalsozialismus gefördert und als Schulfach eingeführt (Klipfel 2020). Von der NS-Propaganda instrumentalisiert wurde 1936 der Sieg des deutschen Boxweltmeisters Max Schmeling über Joe Luis. Auf einer Wiese toben die beiden Mädchen und machen Kopfstände und Überschläge.

Am 18. August 1935 unternahm die Familie einen Ausflug in den Südschwarzwald, was dem in den Sand geschriebenem Wort Gresgen zu entnehmen ist. Dieser Ort im Zeller Bergland wurde 1113 erstmals urkundlich erwähnt und ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Familie Balke unternimmt in Begleitung einer weiteren Familie eine Wanderung im Wiesental. Sie machen Rast beim fünfeckigen ‚Gresger Türmli‘, der als Schutzhütte bei Unwetter und starkem Schneefall gebaut wurde. Er liegt auf der Spitze des Rümmelsbühls, und bietet einen Rundumblick über die Schweizer Alpen, den Hotzenwald, die Vogesen und den Schwarzwald (Merkle 2014, S. 135). Der Turm wird heute vom Verschönerungsverein Gresgen e.V. erhalten. Eine Einstellung zeigt ein Wiesental, das links und rechts von einem dichten Tannenwald begrenzt ist.

Zur Abkühlung an dem heißen Sommertag besucht Familie Balke ein Flussschwimmbad im Rhein, das überwiegend aus Holz mit einem Stahlgerüst gebaut ist. Die beiden Mädchen schwimmen im Rhein. Man sieht deutlich die Flussströmung im Schwimmbecken. Einmal lässt Balke den Film rückwärts laufen und die Mädchen springen aus dem Becken zurück auf die Startposition. Mit dem Wachstum der Städte wurde das Baden, getrennt nach Geschlechtern, im 19. Jahrhunderts zunehmend populär. In der Region Weil am Rhein sind zwei noch erhaltene Rheinbäder zu finden: das Rheinbad St. Johann und das Rheinbad Breite (Wikiwand). In der nächsten Sequenz empfängt Tochter Käte Balke drei Freundinnen in schicken, sommerlichen Kleidern, die an einem Gartentisch im Freien sitzen und sich bei Kaffee und Kuchen unterhalten. Dann besucht die Familie ein Freibad, vermutlich in Lörrach und dort setzt Balke wieder den technischen Trick ein, den Film rückwärts laufen zu lassen. So wird der Sprung vom Brett umgekehrt. Die Mädchen machen wieder gymnastische Übungen auf der Wiese. Anschließend steht der Besuch des Schlosses Friedenweiler auf dem Sonntagsprogramm. Im Schloss, 1123 als Benediktinerkloster gegründet, befindet sich heute eine Seniorenresidenz. Zwischen 1922 und 1983 befand sich in dem Gebäude eine Kinderheilstätte (Hermann 2018). Im Film zu sehen ist eine Mädchen-Gruppe im Alter zwischen fünf und zehn Jahren, die Schuhe putzen oder eine Ziege streicheln. Es folgen Aufnahmen einer weiteren Wanderung und von der Rast auf einer Wiese nahe eines Sees – möglicherweise dem Windgfällweiher oder dem Nonnenmattweiher –, wo sie picknicken, gemeinsam ein Buch lesen und die Kinder turnen und in einem Bach planschen. Am Ende wird die Wandergruppe beim Abstieg auf dem Karl-Egon-Weg gezeigt mit Blick in Richtung des Feldsees.

Der s/w-Stummfilm vom Wandern und Baden im Südschwarzwald, der gleichmäßig und ohne Unschärfen gedreht wurde, lässt auf den Gebrauch einer Filmkamera mit Federwerk schließen, bei der kein Kurbeln notwendig war und die aufgrund einer kurzen Brennweite über eine Schärfentiefe von 1,5 Metern bis unendlich verfügte. Filmaufnahmen konnten so aus freier Hand, mit immer konstanter Geschwindigkeit gedreht werden. Eine solche Kamera wie die ‚Kinamo S 10‘ von der Dresdner Firma Zeiss Ikon kostete 250 Reichsmark. Der Schmalfilmprojektor zum Vorführen der fertigen Filme kostete 340 Reichsmark. Eine Kassette mit 10 Metern Umkehrfilm, was knapp einer Minute Laufzeit entspricht, kostete 10 Reichsmark (Klipfel 2020). Von daher war der Amateurfilm auch in den 1930er Jahren ein teures Hobby, das sich nicht jeder leisten konnte.

Sophia Dresel

Personnages identifiés


Curt Balke; Käthe Balke; Kati Balke (Tochter)

Lieux ou monuments


Feldsee; Rümmelesbühl; Wiesental; Weil am Rhein; Lörrach; Schloss Friedensweiler; Windgfäller; Nonnenmattweiher

Bibliographie


Flussschwimmbad: https://www.wikiwand.com/de/Flussschwimmbad (konsultiert 28.11.2020; HERMANN, Birgit, Hochschwarzwald. Meßkirch: Gmeiner-Verlag. Messkirch 2018; KLIPFEL, Werner, Schriftlich übermittelte Einschätzungen bezüglich der geografischen/historischen Einordnung der Filmsequenzen. 2020; MERKLE, Uli, Zum Himmel geht’s über Gresgen: Wanderbuch für die schönsten Wanderungen nach Gresgen und das Bergland drum herum. Eigenverlag: St. Blasien 2014; SCHNARS, Wilhelm, Neuester Schwarzwaldführer: Zweiter Teil - Der südliche Schwarzwald. Heidelberg: Carl Winter’s Universitätsbuchhandlung: Heidelberg 1876.



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