Wintersport


Avertissement[1]

Résumé


Skiing in the Black Forest

Description


Title: New Year 1938 / Winter sports: cross-country skiing and Downhill skiing in the Black Forest, children with sledges; Women in sleighs; Driving through the snow-covered Black Forest; Downhill skiing, spectators on the edge of the slope; Ski jumping <ski jump not identified>, spectators; young women load skis from the car.//

Métadonnées

N° support :  LFS 9300 1
Date :  1938
Coloration :  Noir et blanc
Son :  Muet
Timecode :  00:02:20
Durée :  00:00:00
Cinéastes :  Balke, Curt
Format original :  16 mm
Genre :  Film amateur
Institution d'origine :  Haus des Dokumentarfilms

Contexte et analyse


Der vom Privatfilmer Curt Balke aus Freiburg gedrehte 2 ½ minütige stumme schwarzweiße Kurzfilm im 16mm-Format zeigt Anfang 1938 Wintersport im südlichen Schwarzwald. Zu sehen sind sowohl Hobby- als auch Profisportler beim Langlauf, Abfahrtslauf und Skispringen sowie Rodeln und die Fahrt mit einem Pferdeschlitten. Balke ist selbst engagierter Skisportler und oft mit seiner Familie im Schwarzwald unterwegs, was er in einigen seiner Filme dokumentiert (siehe z.B. die Filme „Wintersport Freiburg“, „Wintersport Bodensee“, „Ausflug Oberstdorf“). Dieser Film zeigt zwei Veranstaltungen, die im Rahmen der Deutschen Wehrmacht-Skimeisterschaften 1938 stattfanden (Lasotta 1938, S. 1). Zum einen handelt es sich um die am Feldberg lokalisierten Alpinen Wettbewerbe (Abfahrtslauf) und zum anderen um die in Neustadt stattfindende Nordische Kombination (Skispringen und Langlauf). Der Anfang des Films zeigt die Familie beim Wintersport und winterliche Impressionen (Langlauf, Abfahrt, Rodeln, Pferdeschlittenfahrt) auf der Hochebene zwischen Hinterzarten und dem Feldberg. Mit ihrem Mercedes fahren die Balkes zum Feldberg. Aus dem fahrenden Auto wird die gebirgige Landschaft aufgenommen. Die Deutsche- und Wehrmachtsskimeisterschaft vom 5. bis 13. Februar 1938 trug zur Imagesteigerung der Skiregion bei (Lasotta 1938, S. 1). Die folgenden Sequenzen zeigen den am 5. Februar 1938 stattfindenden Abfahrtslauf für Frauen und Männer am Fahler Loch, das für seine steile Hanglage bekannt ist. Die Rennstrecke ist von zahlreichen Zuschauern gesäumt, welche die Skifahrer bejubeln und von Balke aus verschiedenen Positionen dokumentiert werden. Er zeigt auch die Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich sonnen. Das Programm der Wehrmacht-Skimeisterschaften zeigt, dass der Kombinations-Sprunglauf an der Hochfirstschanze in Neustadt am Samstag, 12. Februar um 14.30 Uhr stattfand. Balke startet den Dreh unten bei der Landefläche und steigt dann die Schanze hoch. Dies ermöglicht ihm aus verschiedenen Perspektiven zu drehen. Das Publikum konnte die Skispringer aus nächster Nähe erleben (Hitz 2011, S. 28). Der Schanzenturm erlaubte den Kampfrichtern den Blick auf die gesamte Schanze, die mit Hakenkreuzfahnen geschmückt ist. Um 18 Uhr wurde die Siegerehrung auf dem Rathausplatz in Neustadt abgehalten, was im Film nicht mehr dokumentiert ist. Die Geschichte des Wintersports beginnt in Mitteleuropa um 1880 (Vetter 1968, S. 294). Der Skilauf war zunächst eine Freizeitbeschäftigung der Oberschicht. Skier wurden im Schwarzwald zu beruflichen Zwecken von Hebammen, Landärzten oder Briefträgern genutzt. Bei Studenten und Akademikern stand die körperliche Ertüchtigung im Vordergrund (Herzog 2005, S. 11). Im Februar 1891 brachte der Franzose Dr. R. Pilet den Skisport an den Feldberg. Daraufhin wurde 1892 der Ski-Club Todtnau gegründet, 1895 folgte der Ski-Club Freiburg und 1903 dort der Akademische Skiclub (von Savigny 2003) (siehe Film „Ski-Fest 1908“). Die frühen Skipioniere kamen vor allem aus Freiburg und Basel. Die 1887 eröffnete Höllentalbahn von Freiburg nach Hinterzarten ermöglichte die Fahrt zum Feldberg, was dort zu einer Popularisierung des Wintersports führte. 1930 begann der Bau der ersten Hochfirstschanze mit dem K-Punkt 60 Meter im Schmiedsbachtal des Münchner Schanzenplaners Carl Luther. Dabei handelt es sich um die größte Naturschanze Europas. Sie basiert auf ihre geografische Lage und das bedeutet, dass sie weder im Anlaufbereich (Sprungturm), noch im Aufsprungbereich (Hang), durch Baumaßnahmen verändert wurde (Herbner 1995, S. 300-304). Die Schanze wurde von den Springern des ausrichtenden Teams präpariert. Eine Anlaufspur war nicht vorhanden, sondern es war die Aufgabe eines Springers, die erste Spur zu ziehen. Die Skispringen waren damals athletischer, da sie in körperlich anstrengenden Berufen arbeiteten und nur nebenberuflich als Skispringer aktiv waren (Skisprung Weltcup Titisee-Neustadt 2013, S. 24 f.). 1950 wurde neben der bisherigen Schanze die heutige Mattenschanze errichtet, die im Jahr 2000 nochmals umgebaut wurde, um weltcuptauglich zu sein. Die ursprüngliche Schanze wurde etwa bis 1970 genutzt und danach abgerissen. Im Herbst 1938 begannen in der Region die Einquartierungen von Soldaten. Gelder für Wohnungsbau und kommunale Infrastruktur wurden gestrichen zu Gunsten der Investition in die Rüstung. Während des Zweiten Weltkriegs geriet der Fremdenverkehr aufgrund des Ausbleibens ausländischer Gäste ins Stocken. Für den Aufenthalt auf dem Feldberg war eine amtliche Erlaubnis obligatorisch (Vetter 1968, S. 349). Nach Ende des Zweiten Weltkriegs konnte der Schwarzwald nicht mehr an die alpinen Nationen Frankreich, Schweiz und Österreich anknüpfen, wodurch die nordische Disziplin wieder dominierende Wettkampfsportart wurde. Ab 1946 bauten französische Besatzungstruppen Skilifte am Feldberg. Heute zählt der Wintersport, trotz direkten und tiefen Eingriffen in die Natur, zu den beliebtesten und verbreitetsten Sportarten. Er hatte wie kaum ein anderer Sport gesellschafts- und landschaftsprägende Auswirkungen auf einen Kulturraum in den Bergen. Aus abgelegenen Bergdörfern wurden Zentren des Tourismus und Austragungsorte internationaler Wettbewerbe (Herzog 2005, S. 12). Vor allem Städter machten im Schwarzwald Urlaub, was die dortige Gastronomie und Hotellerie ankurbelte.

Sophia Dresel



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